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10.09.06: Ausflug zum Archehof Ibing, Witten
Unser Mitglied Frau Gehlen-Bremer hatte auf ihren Hof in Wetter Albringhausen eingeladen.
Frau Gehlen-Bremer züchtet dort 3 vom Ausstreben bedrohte alte Nutztierrassen:
das Bartkaninchen, das Vorwerk-Huhn und das Bentheimer Schaf.
Diese Nutztierrassen waren optimal an die Gegebenheiten ihrer heimischen Umgebung angepasst. So kann das Bentheimer Schaf mit sehr kargen Böden auskommen, braucht aber länger, um Schlachtreife zu erlangen. Die Vorwerk-Hühner legen „nur“ 150-170 Eier im Jahr und sind außerdem noch Fleischlieferanten. Heutige moderne Hühner legen bis zu > 300 Eier im Jahr, sind aber nicht für den Verzehr geeignet.
Auf Frau Gehlen-Bremers Hof werden alle Tiere artgerecht gehalten mit viel Auslauf und natürlichem Futter. Interessanterweise bekommen die Kaninchen Bio-Cornflakes und Müsliflocken und die Hühner bekamen den Rest Creme Caramelle von unserem gemeinsamen Mittagessen.
Vor der Hofbesichtigung gab es eine Kostprobe der Hof-Erzeugnisse (Selbstgekochte Hühner-Gemüse-Suppe, Kaninchen im Speckmantel mit Tomaten und frischen Kräutern, Creme Caramelle). Dies wurde stilecht für den Bauernhof in der Remise bzw. im Kaninchenstall serviert.
Beim sich anschließenden Rundgang wurde mir bewusst, dass der Verdienst von Frau Gehlen-Bremer sicherlich auch darin liegt, viele Städter wieder an die Natur heranzuführen und eigentlich Selbstverständliches wieder bewusst zu machen.
Beim Melken der Schafe haben wir Erwachsenen dann auch prompt feige die Kinder vorgeschickt und so recht traute sich keiner, die frische Schafsmilch zu probieren.
Auch beim Hühnerstreicheln mussten die Kinder das Eis brechen. Erst der Ausruf: „Oh, sind die aber weich“ weckte auch bei mir den Wunsch, ein Huhn auf den Arm zu nehmen.
Sehr beeindruckend war auch der Hund Simon, der sich als perfekt abgerichteter Hütehund präsentierte und man sah, dass ihm das Schafetreiben richtig Freude machte. Selten habe ich einen Hund gesehen, der so viel Lebensfreude ausstrahlte.
Mit ihren Tieren erreicht Frau Gehlen-Bremer selbstverständlich nicht die „Produktionszahlen“ eines heutigen normalen Bauernhofes. Dafür stellt sie hochwertigste Lebensmittel her. Ihr Engagement und immenser Zeitaufwand sind nicht bezahlbar. Der Hof ist offiziell nur ein Nebenerwerbshof, aber ihre Tiere beschäftigen Frau Gehlen-Bremer locker in Vollzeit und noch darüber hinaus. Auch Urlaub ist in den nächsten Jahren wohl nicht möglich, weil die Tiere ja stete Pflege benötigen.