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26.04.06: Olivenölverkostung

Für das Thema „Olivenölverkostung“ gab es beim Schneckentreff am 26. April 2006 eine besondere Überraschung. Es war gelungen, den deutschen Olivenölspezialisten Dr. Gerds vom Chem. Untersuchungsamt in Hagen für diesen Abend zu gewinnen. Er ist Mitglied des Internationalen Olivenöl Panels (Sensorik) und hat kürzlich große Manipulationen auf dem europäischen Olivenölmarkt aufgedeckt.

Nach den Ausführungen von Dr. Gerds ist die Situation auf dem Olivenöl-Markt für den Verbraucher äußerst unübersichtlich. Über drei Viertel des in Deutschland verkauften Olivenöls ist manipuliert und entspricht nicht den festgelegten Qualitätsbezeichnungen. Besonders preiswerte Massenware erfüllt kaum die Qualitätsangaben, die auf den Etiketten vermerkt sind. Häufig sind die Öle mit Importen aus Nicht-EU-Ländern, Alt-Vorräten oder anderen Pflanzenölen verschnitten. Um die Verwirrung komplett zu machen, müssen teure Olivenöle allerdings nicht unbedingt besser sein. Dr. Gerds gab den Rat, solche Olivenöle zu bevorzugen, bei denen möglichst viele Informationen auf dem Etikett ausgewiesen sind: Hersteller, Region, Olivensorte, Pressung, womöglich Erntejahrgang. Denn je mehr Informationen nachprüfbar sind, desto ehrlicher müssen sie sein.

Drei unterschiedliche Olivenölsorten wurden verkostet. Um alle Geschmacksnuancen zu erfassen, ist es wichtig, das Öl pur zu kosten, also kein Brot einzutauchen. Allein der Geschmack des Brotes beeinflusst die Wahrnehmung so wichtiger Merkmale wie Fruchtigkeit oder auch Ranzigkeit deutlich.