Sauerkraut stampfen 2017
Sauerkraut stampfen auf dem Biohof Bursch
20.10.2017
Dschingis Khan war auf jeden Fall ein Vorreiter. Auf seinem Feldzug gen Westen im 13. Jahrhundert hatten die Krieger des mongolischen Eroberers „suan kai“, sauer eingelegten Kohl, in den Satteltaschen. Erobert hatten sie das Rezept bei ihrem Überfall auf China. In Osteuropa ersetzten sie den Chinakohl durch Weißkohl und fertig war das Sauerkraut, das sie auf diese Weise zu den späteren „Krauts“ brachten. Seither hat Sauerkraut einen Siegeszug durch viele Länder angetreten. Es ist leicht herzustellen, sehr gesund und sehr lange haltbar.
Hobeln, stampfen, salzen und einige Wochen abwarten, während das Kraut fermentiert: Das ist in Kurzform der Weg, um Sauerkraut herzustellen. Aus diesem Anlass trafen sich am 20. Oktober rund 30 Slow Food-Begeisterte auf dem Biohof Bursch in Bornheim-Waldorf. Nach kurzer Einführung in den Herstellungsprozess ging es los. Einige standen an den großen Sauerkrauthobeln und schnitten die Kohlköpfe in feine Streifen. Zur Auswahl standen der klassische Weißkohl aus der Region und Spitzkraut, das seinen Ursprung in der schwäbischen Filderhochebene hat. Anschließend wurde mit einem Holzstößel gestampft, bis der Saft aus der gehobelten Sauerkrautmasse aufschäumte. Einige Kinder hatten großen Spaß, wie in alten Zeiten das Kraut in einem Holzfass mit Füßen zu stampfen. Wohlgemerkt: Der Hautkontakt ist notwendig und gibt immer ein individuelles „Aroma“ beim weiteren Gärungsprozess – zusammen mit Salz, Lorbeerblättern, Wacholderbeeren und was immer man gerne in den Sauerkrauttopf beigeben möchte. Im Anschluss an die gemeinsame Arbeit trafen sich alle Teilnehmerinnen und Teilnehmer zum gemeinsamen Mahl: Jeder hatte von zu Hause etwas dafür mitgebracht. Jetzt heißt es rund sechs Wochen abwarten, bis das Kraut einmal durchgegoren ist. Dann kann der Topf geöffnet werden und es bleibt immer wieder spannend, wie das Sauerkraut schmeckt!