Tafelrunde im Gasthaus Nolden
Tafelrunde im Traditionsgasthaus Nolden
23.01.2013
Die erste Bonner Tafelrunde in diesem Jahr fand am 23. Januar 2013 im Endenicher Gasthaus Nolden statt. Der in vierter Generation geführte Familienbetrieb ist bekannt für seine gutbürgerliche Küche und bietet in erster Linie Spezialitäten aus dem Rheinland an, die mit frischen Produkten aus der Region zubereitet werden. So wurde auch den Slowfoodies ein rheinisches Menü aufgetischt. Als Vorspeise konnte man zwischen Sauerkraut- und Kartoffel-Lauch-Suppe wählen. Beide Suppen waren ausgesprochen schmackhaft und fanden großen Anklang, vor allem die Sauerkrautsuppe, angenehm mild und ausgewogen, wurde rundum sehr gelobt.
Es folgten Grünkohl mit Speckwürfeln, Mettwurst, Kassler und Kartoffeln, bei denen es sich übrigens nicht um vorgeschälte Produkte handelt, sondern im Haus geschälte und frisch gekochte. Die Mettwurst, fein würzig und überhaupt nicht fett, war schnell "vergriffen", das Kassler, an dem es zwar auch nichts auszusetzen gab, konnte da nicht so ganz mithalten.
Als vegetarische Alternative gab es Kartoffel-Möhren-Reibekuchen, Sesam-Sellerieschnitzel, gefülltes Wirsingbällchen, Rosenkohl, Blumenkohl sowie Möhren. Hier begeisterten am meisten der Reibekuchen und das Wirsingbällchen.
Zum guten Schluss wurde dann noch ein Griespudding mit Fruchtsauce serviert.
Alle Portionen waren sehr reichlich und für 25,- Euro hatten wir ein wirklich gutes Preis-Leistungsverhältnis. Zwischendurch erzählte Seniorchef Hans Nolden ein bisschen über die rheinische Küche, ursprünglich eine " Arme-Leute-Küche ".
Das ehemals arme Rheinland gab an Delikatessen nicht viel her. So musste man aus dem, was da war, das Beste machen und sich mit einfachen Speisen wie Kesselskuchen, Reibekuchen, Brotsuppe (zubereitet aus altem Brot ) oder Griesmehl-Suppe zufrieden geben.
Auch die sogenannte " Franzosensuppe " (Quer-durch-den-Garten) gehörte dazu. Zu den typischen rheinischen Gerichten zählen auch deftige Eintöpfe (Erbsen, Bohnen, Linsen) oder rheinischer Sauerbraten.
Zudem gab es noch einen kleinen Exkurs über den Bonner Karneval. Anlass war der Besuch von Bonna und Prinz samt Gefolge, die den im Nachbarraum tagenden Karnevalisten einen Besuch abstatteten. So erfuhren wir z.B., dass die Bonna vor dem Dritten Reich von einem Mann dargestellt wurde und der Bonner Karneval älter ist als der in Köln. Bereits um 1730 wurde in Bonn kräftig gefeiert.
So war der Besuch des Gasthaus Nolden eine rundum gelungene Veranstaltung .....