Bratwurst & Kraut
Zum ersten Mal waren wir von Slowfood Bonn zu Gast bei unseren Freunden von den Dünenfüchsen in Alt-Tannenbusch, und das Programm hatte es in sich:
Die Sauerkrautmacher vom Oktober haben ihre Fässer geöffnet und jeweils einen Topf Kraut nach ihrem Lieblingsrezept mitgebracht. Und weil Sauerkraut alleine nicht glücklich macht, war das Hauptthema des Tages: Wir machen unsere eigenen Bratwürste!
Bei den Dünenfüchsen kocht man slow, oft und gerne, sie stellten uns dazu Ihren Pavillon mit kompletter Küchen-Infrastruktur zur Verfügung. Bio-Fleisch brachten wir mit, Gewürze, Saitlinge und die nötigen Gerätschaften wie Fleischwölfe, Wurstfüllmaschinen, Grill und Räuchergeräte fanden sich im Fundus der Dünenfüchse. Ein hochinteressiertes Team aus beiden Gruppen traf sich bereits um die Mittagszeit, schnitt Fleisch, würzte, wolfte, presste und drehte die Bratwürste nach altem fränkischem Rezept (mit viel Majoran!).
Für die meisten war es Neuland, und obwohl Wurst doch ein Alltagsprodukt ist, weiß kaum noch jemand, wie sie gemacht wird. Aber dafür stellten ja Achim Koenen (Dünenfüchse) und Kai Hofstetter (Slow Food) ihre Kenntnisse als Hausmetzger zur Verfügung. Bratwurstmasse lässt sich im Übrigen auch wunderbar als Mettbrötchen verkosten, auch das konnte das Wurstküchen-Team lernen!
Zwischen Wursten und Tafeln wird es aber erst mal Zeit, unsere Gastgeber vorzustellen: Der Dünenfüchse e.V. ist der Nachbarschaftsverein der HICOG-Siedlung im alten Tannenbusch, ein architektonisches Denkmal aus der frühen Geschichte der Bundesrepublik Deutschland. Eingerahmt vom Naturschutzgebiet „Düne Tannenbusch“, wurde sie1951 für die Mitarbeiter des Amerikanischen Hochkommissariats errichtet, ist in ihrer ursprünglichen Gestalt erhalten und steht unter Denkmalschutz. Deshalb boten uns die Dünenfüchse auch stolz eine hochinteressante Führung durch Siedlung und Naturschutzgebiet an, mit musealen Highlights und Blick von der Dachterrasse des einzigen Hochhauses weit und breit. Schließlich mussten wir uns das Essen ja auch erst mal verdienen.
Dass alles in einer wohl organisierten Tafelrunde endete, versteht sich von selbst: Den „Machern“ wie den „Essern“ hat es gleichwohl geschmeckt (Es gab dazu Craft-Biere von AleMania), und gemeinsam Tafeln ist immer noch die beste Gelegenheit , sich kennenzulernen. Und weil das Thema „traditionelle Fleischverarbeitung“ noch viele Projekte und Aktionen hergibt, weil die Dünenfüchse mit ihrem Pavillon einen wundervollen Tafelrunden-Ort haben, und weil Freundschaft etwas ganz Tolles ist, freuen wir uns gemeinsam über den wundervollen Beginn einer solchen!
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