Die Lahn - eine kleine, fast unbekannte Weinregion

Während des Mittelalters und bis weit hinein ins 19. Jahrhundert war die Lahn von ihrer Mündung bei Koblenz bis über Limburg hinaus ein nicht unbedeutendes Weinbaugebiet. Im Laufe des 20. Jahrhunderts ist dieser Weinbau dann fast vollständig verschwunden. Nur noch zwei hauptberufliche Winzer auf gerade einmal fünf Hektar waren um die etwa 30 Kilometer oberhalb der Lahnmündung gelegenen Örtchen Obernhof und Weinähr verblieben. Inzwischen gibt es dort infolge einer kleinen Renaissance wieder drei Winzer und die Rebfläche hat sich auf nahezu zehn Hektar nahezu verdoppelt.

Dies und noch viel mehr Wissenswertes zur Geschichte und derzeitigen Situation des Lahnweins konnten 15 Teilnehmer*innen - Slowfoodies und andere Interessierte - bei unserer Tafelrunde am 23. Mai 2024 erfahren. So war der Abend zugleich eine Fortsetzung der Weinwanderung durch einen Abschnitt des Lahntals, die einige der Teilnehmenden bereits im vergangenen Jahr erlebt hatten. Daran anknüpfend, hatten unsere beiden Leitungsteammitglieder Hans-Georg Grothues und Kai Hofstetter für diesen Abend bei den drei Obernhofer Weinbaubetrieben ein kleines, aber sehr feines Sortiment eingekauft. So konnten wir mit "Haxel´s schäumendem Riesling Flaschengärung Brut“, einem sehr ansprechenden Winzersekt vom Lahnweingut Haxel zu unserer zweiten önologischen Reise ins Lahntal aufbrechen. Es folgten, stets in Verbindung mit kleinen Hinführungen und Portraits der Winzerbetriebe durch Hans-Georg, ein 2020er Obernhofer Goetheberg Riesling, trocken, und ein 2022er Weißburgunder, ebenfalls am Obernhofer Goetheberg gelesen und gleichfalls trocken ausgebaut, aus dem Hause Massengeil Beck. Danach kam der Liebling der letztjährigen Weinwanderung, der Lahntal Rotling 2022 vom Bio Weingut Schreiberlay in die Gläser, gefolgt von einem trockenen Regent aus 2018, ebenfalls von Schreiberlay. Am Ende unserer Lahntour kehrten wir noch einmal zum Weingut von Uwe und Sabine Haxel und ihrem Obernhofer Goetheberg zurück und krönten den Abend mit einer wunderbar trocken ausgebauten 2020er Spätburgunder Auslese.

Alle präsentierten Weine fanden bei den Teilnehmenden großen Anklang, ausführliches Fachsimpeln und Vergleichen von Rebsorten und Ausbautechniken selbstverständlich inbegriffen. Die unbedingt erforderliche Grundlage für diesen weinhaltigen Abend schufen sich die Teilnehmenden, wie bei unseren Tafelrunden üblich, selbst. Zur gegenseitigen Freude belieferten sie auch an diesem Abend wieder ein reichhaltiges Buffet mit eigenen Kreationen aus Küche und Garten.

Bevor man schließlich heiter und beschwingt auseinander gingen, waren sich alle einig:
Eine Fortsetzung wäre eine feine Sache! Schau’n wir mal …

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