Gegen den Strom

Tafelrunde mit Ahrwinzer Lukas Sermann

Gegen-den-StromLukas Sermann ist Winzer aus Leidenschaft. Aber nicht nur das. In Altenahr führt er außer einem Weinbaubetrieb das Restaurant Weinhaus Thüres nebst angeschlossenen Gästezimmern. Als jüngster Slow Food-Unterstützer in unserer Region war er erstmals Gast bei einer Tafelrunde und zugleich auch Referent des Abends. „Gegen den Strom!“ müsse man als Winzer heute schwimmen, wenn man die Zeichen der Zeit erkannt habe, meinte Lukas. Lebhaft und anschaulich sprach er über seinen Beruf als junger Winzer in sich wandelnden Zeiten. Ursprünglich wollte er gar nicht in die Nachfolge von Vater und Großvater eintreten, aber dann hat es ihn doch gepackt. Nach dem Studium an der Hochschule für Weinbau in Geisenheim und vielen Reisen in die bedeutendsten Weinbaugebiete der Welt versteht er sich inzwischen nicht mehr nur als Weinmacher. Für ihn ist der Weinbau in den Steillagen der Ahr eine Jahrhunderte alte Kulturleistung, für deren Erhalt er sich leidenschaftlich und zugleich realistisch engagiert. Auch hat er als Winzer und Kellermeister inzwischen seine ganz eigenen Vorstellungen von einem guten Wein. Artenvielfalt im Weinberg, Verzicht auf Spritzmittel wann immer möglich, Spontanvergärung im Keller, lange Fasslagerung, der Natur ihren Lauf lassen – so lautet seine Philosophie. Dass dabei sehr feine Weine entstehen, stellte Lukas mit einem Spätburgunder Rosé und – für einen Ahr-Winzer Ehrensache – einem Frühburgunder von Alten Reben anschaulich unter Beweis. In bester Stimmung ließen wir uns beides schmecken. Und natürlich war auch das Büffet aus selbst kreierten Speisen und Snacks wieder ein Genuss für Augen und Gaumen. So hatten 26 Slowfoodies und Gäste einen rundherum schönen Abend. Der fand übrigens erstmals in der „Ge-Nuss-Ecke“ in Bonn-Lannesdorf statt. Dort hat ein kleiner Verein kürzlich eine ehemalige Bäckerei in einen sehr sympathischen Treffpunkt umgestaltet, in der wir wahrscheinlich nicht zum letzten Mal zu Gast waren.

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