Bunkergarten Oldenburg
Saisonstart 2016
Wir treffen uns jede Woche donnerstags im Garten mit einer Kernmannschaft von sieben Personen und mit munter wechselnder Besatzung. Da wir kein Verein sind, haben wir eine lockere Organisationsstruktur, die auf Freiwilligkeit basiert. Unser Verteiler ist in diesem Jahr bereits auf 40 Personen angewachsen. Im letzten Jahr ist der Bunkergarten offiziell von der Stadtbaurätin Gabriele Nießen eröffnet worden und wir haben einen Gestattungsvertrag für fünf Jahre. Slow Food ist der Vertragsnehmer mit der Stadt Oldenburg. Das öffentliche Interesse ist rege. Auch Passanten fragen nach und Kinder kommen dazu.
Inzwischen sind Hochbeete entstanden, ein Komposthaufen, neue Flachbeete. Mit dem Kulturzentrum Wilhelm13 haben wir eine gute Kooperation. Wir durften ihren Grünstreifen am Gebäude mit einbeziehen und nun wachsen Tomaten und Zucchini unter dem Dach. Die Hausmeister der Stadt Oldenburg haben uns am Anfang mit Wasser geholfen. Inzwischen haben wir ein eigenes Tausend-Liter-Fass. Dieses Jahr haben wir aber noch keinen Giessplan, denn es regnet ja ständig. Eine wunderbare Erholungsoase ist im Stadtzentrum entstanden - hier wachsen Natur und Kultur zusammen.
Text: Carla Worgull
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Bereits im Februar 2016 begannen die ersten Aktivitäten. Es wurde fleißig aufgeräumt, um den Garten für die neue Saison vorzubereiten. Die Kräuterspirale wurde gesäubert.
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Eingesät wurden Dicke Bohnen, die auch Minusgrade vertragen können.
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Der Durchgangsweg zum Evangelischen Krankenhaus wurde salonfähig gemacht.
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Um Pflanzen für den Bunkergarten vorzuziehen, nutzten wir das Angebot der VHS-Jugendwerkstatt, altes Saatgut im vorhandenen Gewächshaus vorzuziehen. Der Oldenburger Privatsender OEins begleitete uns bei dieser Aktion.
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Durch einen glücklichen Zufall bekamen wir kostenlos einen 1000-Liter-Behälter zur Bewässerung des Bunkergartens. Nach Anmietung eines Anhängers erfolgte der Transport aus einem Kleingarten. Danach wurde das neue Fallrohr angezapft.
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Die vorgezogenen Pflanzen wurden zum Bunkergarten gebracht.
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Dort brachten sie fleißige Hände in den vorbereiteten Boden.
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Auch die neuen Hochbeete wurden bepflanzt.
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Stand Mitte Juni: Die Pflanzen haben sich gut entwickelt.
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Auch in der Kräuterspirale wächst und gedeiht es.
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Im Tomatengestell wucherte der Schachtelhalm.
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Der Schachtelhalm wurde entfernt, der innere Kreis mit Bokashi (fermentiertem Apfeltrester/Weizenkleie) gefüllt und die Tomaten gepflanzt. Die benötigten Nährstoffe ziehen die Wurzeln aus dem Bokashibehälter.
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Weitere Tomaten wurden unter dem Vordach des Wilhelm13 gepflanzt.
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Unsere NABU-Projektleiterin wurde von der Bingo-Stiftung ausgezeichnet, weil sie im Rahmen des Projektes Plan Bee unter anderem auch mit uns im Bunkergarten bienenfreundliche Sträucher gepflanzt hat. Im Bild links: Johannisbeeren, deren Blüten auch von Wildbienen gerne besucht werden.
Text und Fotos: © Bunkergarten Projekt OL
Bunkergarten: Die Sommer-Herbstsaison
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Mitte April 2015 gab es grünes Licht für das Urban Gardening-Projekt „Bunkergarten“. Jetzt geht die erste Jahressaison ihrem Ende entgegen.
Hier ein kleiner Fotoessay zur Entwicklung des Gartenprojekts im Sommer und Herbst. Das Gebäude Wilhelm 13 ist mittlerweile in die Jahre gekommen. Das Dach des hundertjährigen Gebäudes am Bunkergarten musste saniert werden. Dazu wurde für zwei Monate ein Gerüst aufgebaut.
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Die unter dem Dachvorstand befindlichen Pflanzen wurden stark geschädigt.
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Auch der Reifeprozess der Tomaten wurde unterbrochen.
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Mit dem oft regnerischen Wetter tauchten vermehrt die Schnecken auf, die sich an den gut entwickelten Kohlrabipflanzen bedienten.
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Nach Abbau des Gerüstes waren die Pflanzen in einem recht erbärmlichen Zustand. Aufgrund der geschilderten Umstände ist die Ernte nicht so ausgefallen, wie wir uns das erhofft haben. Rückschläge gehören jedoch zum Urban Gardening.
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Wir lassen uns nicht entmutigen und so kam die NABU-Idee, bienenfreundliche Sträucher zu pflanzen, gerade im rechten Augenblick.
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Tatkräftig wurde gepflanzt.
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Die Gelegenheit wurde genutzt, um den Bunkergarten herzurichten.
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Durch einen glücklichen Zufall wurden uns die gebrauchten Pallkragen zur Errichtung eines Hochbeetes kostenlos zur Verfügung gestellt.
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Sie wurden mit dem bereits angefallenen Kompost und Grünschnitt gefüllt.
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Gut gewachsen ist eine fast ausgestorbene Grünkohlsorte, die Ostfriesische Palme, die nach dem ersten Frost geerntet werden kann.
Text und Fotos: © Bunkergarten Projekt OL
Es wächst und gedeiht...
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Durch Urban Gardening auf dem Bunkergarten in Oldenburg ist es gelungen, Kontakte zu den Anwohnern/Nachbarn herzustellen. Bereits bei dem ersten Versuch im letzten Jahr kamen wir mit Simone Walther ins Gespräch.
Sie betreibt unter folgendem Link einen Blog www.huntesternchen.blogspot.de, wobei Interessantes aus Oldenburg und Umgebung vorgestellt wird Gerade erschien ein neuer Bericht über den Bunkergarten mit fantastischen Fotos und Texten.
Nach Rücksprache mit Simone möchte ich diesen Bericht hier vorstellen: …im sommerlichen Bunkergarten. Der Garten steht momentan in voller Pracht, wohl auch dank des Regens, der bei uns im Norden ja doch immer wieder, und auch nicht zu knapp, vom Himmel fiel! Zur Zeit ist wieder mehr das Gießen angesagt.
Aber schaut selbst, was die fleissigen Gärtnerinnen und-gärtner so alles angepflanzt haben und nun ernten dürfen.
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Jede Menge Kräuter in der Kräuterspirale, von Borretsch, über Liebstöckel und Rosmarin bis hin zur Zitronenmelisse lassen die Herzen aller Küchenchefs höher schlagen. | © für alle Fotos und Bildunterschriften in diesem Beitrag Simone Walther
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Eine schöne, originelle Beschriftung hilft auch Unkundigen das richtige Kraut zu finden.
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Grünkohl, flankiert von blühenden Blumen, sowie Kornblumen und Klatschmohn, erinnert an die ebenso umrandeten, heute leider nur noch selten zu findenden, Kornfelder früherer Zeiten.
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Cylindra Rüben, eine Rote Beete Art, teilen sich das Beet mit roten Kohlrabis und Lauch.
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Weiter hinten wachsen Kartoffeln und wecken, zumindest bei mir, Erinnerungen an Kartoffelfeuer in der Nachbarschaft, bei denen man die einfach herrlich lecker schmeckenden, frisch aus der Glut geholten Kartoffeln, mit Butter und Salz bestreut in der Hand haltend, meist von einer in die andere wechselnd - da heiß - hehe, aus der verkohlten Schale aß! Bessere Kartoffeln habe ich bis heute nicht genossen!
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Gegenüber wartet ein selbst gebundenes Gestell auf die sich an ihm hoch rankenden Bohnen.
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A propos Gestell, die kreativen Gärtner/innen lassen keine sich bietende Nische ungenutzt, so wie hier bei den selbst gezimmerten, mit Kapuzinerkresse bepflanzten, an die Mauer gelehnten Pflanzregalen. Ich freue mich schon auf den Anblick, wenn die Kresse erst so richtig wuchert.
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Weiter geht's mit den üppigen Zucchinipflanzen und deren wunderschönen Knospen und Blüten. Und wunderbar schmecken tut dieses vielseitig zu verarbeitende Gemüse auch noch.
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Daneben tragen die Tomatenpflanzen schwer an ihren Früchten, hmmm - bald kann man sie ernten.
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Natüüürlich wird im Bunkergarten nicht nur genascht, sondern auch richtig gearbeitet, geerntet und gegossen. Mit viel Zeit für fachlichen Austausch.
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Momentan läuft im Bunkergarten ein Projekt mit Wildbienenfreundlichen Anpflanzungen an. Über die weitere Entwicklung werden wir berichten..
Projekt Weidenflechten
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Bei der Idee des Bunkergartens war immer daran gedacht worden, Urban Gardening mit Kultur und Workshops zu verknüpfen. Daher wurde der bereits im ersten Bericht geplante Weidenflechtkursus umgesetzt.
Aufgrund der schlechten Wettervorhersage sind wir in die Jugendwerkstatt der VHS ausgewichen. Dort bestand die Möglichkeit sowohl im Freien als auch im Gewächshaus arbeiten zu können.
Bei wolkenverhangenem Himmel begann die Veranstaltung und endete trotz anderer Vorhersage bei Sonnenschein. 10 interessierte Frauen haben in 3 1/2 Stunden eine Rankhilfe für Klettergewächse geflochten. Dazu einige Bilder.
Über die weitere Entwicklung des Bunkergartens wird demnächst berichtet.
Text: Bunkergarten Projekt OL
Bild oben: Fertiggestellte Rankhilfe des Projekts | © Bunkergarten Projekt
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Das angelieferte Flechtmaterial wird auf dem Gelände verteilt. | © Bunkergarten Projekt
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Damit die Weidenzweige nicht brechen, wurden sie 10 Tage in Wasser eingeweicht und vor der Sonne geschützt. | © Bunkergarten Projekt
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Die Bambusstangen wurden in einen mit Sand gefüllten Eimer gesteckt, um das Flechten mit den Weidenzweigen zu erleichtern. | © Bunkergarten Projekt
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Die halbfertige Rankhilfe | © Bunkergarten Projekt
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Das Gelände bot viel Platz zum Flechten. | © Bunkergarten Projekt
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Hier wird der Abschluss gezeigt. | © Bunkergarten Projekt
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Die fertiggestellten Rankhilfen überzeugen auch in ästhetischer Hinsicht | © Bunkergarten Projekt
Urban Gardening: Bunkergarten in Oldenburg
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Mitte April 2015 gab es „grünes Licht“ für das Urban Gardening-Projekt „Bunkergarten“. Im vergangenen Jahr wurde erstmals eine Fläche zum gemeinschaftlichen Gärtnern von der Stadt zur Verfügung gestellt, allerdings nur für zwei Monate. Danach musste der Originalzustand wieder hergestellt werden. Nun konnte zwischen der Stadt Oldenburg und Slow Food Deutschland ein neuer Vertrag für den Zeitraum von fünf Jahren abgeschlossen werden.
Die „Bunkergartengruppe“, 14 Personen unterschiedlichen Alters und mit unterschiedlichem Hintergrund, hatte beschlossen in diesem Jahr alte Gemüsesorten anzubauen. Die Samen wurden bei Dreschflegel besorgt. Es handelt sich um biologisches Saatgut aus langjähriger Sortenentwicklung für Hausgärten und Selbstversorgung. Neben Grünkohl, Kohlrabi, Rote Bete, Tomaten etc. soll auch Scheerkohl, von Slow Food auf die „Arche des Geschmacks“ hinübergerettet, angebaut werden.
Bereits Anfang März wurden Samen in einem Gewächshaus der Gärtnerei Cordes ausgesät. Die Anzuchterde wurde von der Firma Floragard zur Verfügung gestellt, die das Projekt in diesem Jahr mit einer Auswahl ihrer biologischen Erden sponsert. Einige Sorten wurden später pikiert, damit die Pflanzen genug Platz zum Wachsen hatten.
Bild oben: Eine schweißtreibende Arbeit - das Anlegen des dritten Beetes.
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Blumen zum Muttertag
Nach Ostern wurde das Gewächshaus von der Gärtnerei für eigene Zwecke benötigt. Da es zum Auspflanzen in die Beete noch zu früh war, wurde die Möglichkeit, die Pflanzen in die Obhut der VHS Jugendwerkstatt zu geben, gerne in Anspruch genommen. Gemeinsam mit dem Team der VHS Jugendwerkstatt konnten Anfang Mai überzählige Setzlinge an die Frau bzw. den Mann gebracht werden. Ebenso gab es Kaffee und Kuchen von der Bunkergartengruppe und Blumengebinde von der Werkstatt, denn am nächsten Tag war Muttertag.
Bild oben: Blumengebinde zum Muttertag,erstellt von der VHS-Jugendwerkstatt.
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Sicherstellung der Wasserversorgung
Bis zur Eröffnung Ende Mai waren etliche Arbeitseinsätze der Bunkergartengruppe nötig. Die Erde für die Kräuterspirale als Sachspende der Firma Floragard wurde dankend angenommen. Beete und eine Kräuterschnecke wurden angelegt sowie ein Stützgestell für Tomaten gebaut. Außerdem musste die Wasserversorgung sicher gestellt werden. Dazu wurde ein Fallrohr angezapft und fünf Behälter miteinander verbunden. Damit stehen 400 Liter Wasser zum Begießen zur Verfügung.
Bild oben: Hier löst unser Allrounder Wolfgang das Wasserproblem durch Anbringen eines Schlauches am Fallrohr nebst Verbindung der einzelnen Behälter.
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Stadtbaurätin Gabriele Nießen eröffnet den Bunkergarten.
Eröffnung im Mai
Die offizielle Eröffnung erfolgte am 27. Mai 2015 durch die Stadtbaudezernentin Gabriele Nießen, die als Geschenk eine Rosmarinpflanze mitbrachte und diese persönlich in die Kräuterspirale pflanzte. Zu dieser Veranstaltung erschienen viele Interessierte, die durch die Presse von dem Projekt erfahren hatten. Es wurde darauf hingewiesen, dass es sich um einen Gemeinschaftsgarten handelt, bei dem jeder mitmachen kann. Es soll weit mehr als ein Ort des Säens und Erntens sein: „Der Gemüseanbau ist auch Ausgangspunkt politischen Handelns für die, die den ungehinderten und ungenierten Zugriff auf die Ressourcen der Welt in Frage stellen.“ Ziel ist auch mit anderen Menschen ins Gespräch zu kommen, das Interesse an Nachhaltigkeit zu wecken, Kontakte zu knüpfen, neue Projekte zu entwickeln. In einem geplanten Workshop werden wir uns mit dem Weidenflechten befassen.
Text: Bunkergarten Projekt OL
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Die bestellten alten Samensorten von Dreschflegel sind angekommen.
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Das Einsäen kann beginnen.
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Auf den großen Pflanztischen konnte fleißig gewerkelt werden.
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Das Begießen der frischen Saat ist lebensnotwendig.
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Die Saat wurde zum Schutz mit Zeitungspapier abgedeckt.
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Die ausgesäten Pflanzen haben sich prächtig entwickelt.
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Mit Spenden für Kaffee und selbst gebackenen Kuchen konnte die Spendenbox aufgefüllt werden.
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Es bestand reges Interesse an der Tauschbörse alter Gemüsesorten.
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Hier erfolgt die Anlieferung der Sachspende der Firma Floragard.
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Der Rasen für die Beete wurde ausgestochen.
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Der Bunkergartennachbar Wilhelm 13 stellt die Fläche vor dem denkmalgeschützten 100-jährigen Bauwerk zur Verfügung.
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Ein selbstgebasteltes Gestell zur Rankhilfe der Tomaten.
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Die Freilandtomate Friesje wurde gepflanzt.
Bilder © Bunkergarten Projekt OL