Erste Blindverkostung 2012
Erste Riesling-Blindverkostung 2012: Die Ergebnisse
Am 29. Februar nahmen Convivien aus ganz Deutschland an einer Riesling-Blindverkostung des Jahrgangs 2010 teil. Jetzt stehen die Ergebnisse fest.
"Zunächst fällt auf, dass sich die Convivien in der Beurteilung der einzelnen Weine nicht gerade einig waren", erläutert Susanne Thurnay vom veranstaltenden Convivium Frankfurt. Möglicherweise lag dies auch daran, dass die Testbedingungen unterschiedlich ausfielen. So konnten die einzelnen Convivien selbst entscheiden, was es zum Wein zu essen gab. Dennoch gab es vier klare Sieger unter den sechs zur Verkostung gereichten Rieslingen. "In der Summe über alle 183 Teilnehmer liegen die ersten vier Weine so nah beisammen, dass statistisch gesehen kein signifikanter Unterschied besteht", so Thurnay.
Die Sieger:
- Saulheimer Riesling Kalkstein trocken von Thörle aus Rheinhessen (242 Stimmen)
- Riesling QbA von Drei Herren aus Sachsen (237 Stimmen)
- Klostergut Fremersberg Feigenwäldchen Riesling Kabinett von Ewald Kopp in Baden (235 Stimmen)
- Lorcher Pfaffenwies Riesling Kabinett trocken von Graf Kanitz aus dem Rheingau (204 Stimmen)
Die Weine aus der Pfalz (94) und von der Mosel (84) sind im Vergleich dazu deutlich abgeschlagen. Es durften mehrere Stimmen auf einen Wein kummuliert werden.
Interessante Details: Jeder der vier Spitzenweine ist in mindestens zwei der teilnehmenden Convivien unangefochtener Spitzenreiter gewesen - und zwar jeweils NICHT im "Herkunftsconvivium" (soweit es zu den Teilnehmern zählte). Der Rheingau-Riesling in Essen und Stutensee, Rheinhessen in Braunschweig, dem mittleren Ruhrgebiet und Ingolstadt, der Badener in der Lausitz, Stuttgart (!) und Neckar-Alb (und das bei der traditionellen "Freundschaft" zwischen Schwaben und Gelbfüßlern!) und der Sachse in Dortmund und Karlsruhe.
Jeder der sechs Weine ist aber auch in mindestens zwei Convivien mit maximal 0.5 Stimmen pro Teilnehmer "durchgefallen": so z.B. der Rheingau-Riesling in Karlsruhe, Rheinhessen in Dortmund, der Pfälzer u.a. in der Pfalz, der Mosel-Wein u.a. in Stuttgart, der Badener in Ingolstadt und der Sachse in Braunschweig.
Alle Einzelwertungen und Erläuterungen zu den Bewertungsmodalitäten finden Sie hier als PDF.
Bild oben: Überraschung bei den Blindverkostern des CV Rheinland-Pfalz: Ein "gefühlter" Mosel-Riesling entpuppte sich als Pfälzer | Marlis Jonas
Bild unten: Das CV Dortmund bei der Blindverkostung. Hier wurden eigens Tischvorlagen erstellt. Das Fazit: "Eine grandiose Veranstaltung." | Privat
Das sensorisches Meinungs-"Bild"
Die 183 Teilnehmer der Verkostung waren aufgerufen, jeden Wein mit Worten zu beschrieben. Diese Beschreibungen werden in einer Grafik, einer so genannten Word Cloud als Meinungsbild veranschaulicht: Jedes Wort erscheint in einem Bild nur einmal, aber um so größer, je öfter es gewählt wurde. Die kleinen Wörter stellen so eher Einzelmeinungen dar, die großen den Konsens.
Hier können Sie die Word-Clouds zu den Weinen als PDF herunterladen:
- Saulheimer Riesling Kalkstein trocken von Thörle aus Rheinhessen
- Riesling QbA von Drei Herren aus Sachsen
- Klostergut Fremersberg Feigenwäldchen Riesling Kabinett von Ewald Kopp in Baden
- Lorcher Pfaffenwies Riesling Kabinett trocken von Graf Kanitz aus dem Rheingau
- Riesling aus der Pfalz
- Riesling von der Mosel
Bild oben: Word Cloud des Rieslings aus Rheinhessen
Riesling-Blindverkostung der Convivien
Das Convivium Frankfurt hat alle Convivien Deutschlands eingeladen, am 29.02. gleichzeitig sechs verschiedene Rieslinge blind zu probieren und zu bewerten.
Aus der Einladung:
"Dafür haben wir Rieslinge aus Baden, von der Mosel, aus der Pfalz, dem Rheingau, Rheinhessen und aus Sachsen, alle von 2010, ausgesucht. Die Auswahl ist persönlich, andere Regionen hätten auch dabei sein können, die heben wir uns für das nächste Mal auf. Wir möchten vor allem die Vielfalt der deutschen Rieslinge erkennbar machen.
Ein gutes Dutzend der Convivien sind unserer Einladung gefolgt, und werden an dem Abend die Weine genießen, vergleichen und individuell bewerten. Die Kriterien sind der eigene Geschmack, die Freude am Trinken und der Genuss. Über Internet werden dann die Ergebnisse noch am selben Abend deutschlandweit zusammengestellt, so dass ein Vergleich nicht nur indidviduell zwischen den Weinen, sondern auch der Geschmäcker untereinander und zwischen den Convivien stattfinden kann, was für interessante Gespräche sorgen soll. Schließlich ist mein Lieblingswein nicht notwendigerweise auch Deiner - und was in Frankfurt super ankommt, kann im Braunschweiger Land durchfallen (oder umgekehrt). Glücklicherweise, denn DER beste Wein wäre völlig unbezahlbar...
Lust mitzumachen? Dann meldet Euch bitte bei Eurem Convivium an, bzw. fragt beim nächstgelegenen, das mitmacht, nach."
Foto: Riesling-Reben nach der Lese Anfang November | © Susanne Thurnay
Folgenden Convivien nahmen teil:
Braunschweiger Land, Dortmund, Essen, Frankfurt, Ingolstadt, Karlsruhe, Lausitz, Mittleres Ruhrgebiet, Pfalz, Stutensee, Stuttgart, Tübingen
Ansprechpartnerin:
Bettina Klara Buggle
Conviviumsleitung Frankfurt
frankfurt@slowfood.de