Slow Food Youth: Schokofahrt
#Schokofahrt – emissionsfreier Schokoladentransport mit Fahrrädern
Die Schokofahrt-Crew vom Herbst 2017. | © Simon Chrobak / Lasse - dein Lastenrad für Münster
Dieses Jahr zu Ostern wird die dritte Schokofahrt stattfinden, bei der fleißige ehrenamtliche Fahrradfahrer emissionsfreie Fairtrade-Schokolade aus Amsterdam abholen und diese auf Lastenfahrrädern u. a. nach Münster, Köln und Berlin transportieren.
Der Kakao ist etwas ganz Besonderes. Er wurde zuvor mit dem Lasten-Segelschiff, also mit reiner Windkraft von der Dominikanischen Republik nach Amsterdam gesegelt.
Um auch die letzten Kilometer ohne fossile Kraftstoffe auszukommen, machen wir das mit Muskelkraft. Vom 29.03. -02.04. werden bei der Schokofahrt#3 über 100 Fahrer diese Strecke auf sich nehmen.
Die Schokolade, hergestellt von den Chocolate Makers in Amsterdam, wird z. B. in Münster u. A. bei „Slickertann“, „natürlich unverpackt“ und „Einzelhandel zum Wohlfüllen“ ab dem 3. April zum Verkauf angeboten.
Wenn du bei der nächsten Schokofahrt im Herbst mitmachen möchtest, kannst du dich auf der Homepage www.schokofahrt.de umschauen, ob es für deine Stadt schon eine Schokofahrt-Gruppe gibt, oder selber eine Gruppe gründen. Infos zu Verkaufsstellen der Schokolade und Kontakte zu aktiven Fahrern findest du dort ebenfalls
Logistikaufgabe: Transportieren Sie Kakaobohnen aus der Dominikanischen Republik zum europäischen Festland und die daraus hergestellte Schokolade weiter in 33 Städte in Deutschland und Österreich. Einzige Bedingung: Die knapp 7.500 km müssen komplett emissionsfrei zurückgelegt werden. Unmöglich? Nicht für die #Schokofahrt.
Die Idee: Zeigen, was mit (Lasten-) Fahrrädern möglich ist, für bewussten Genuss und eine nachhaltige und klimaschonende Mobilität werben.
100 Radfahrende aus über 30 Städten
Rund um Ostern 2018 machen sich über 100 Radfahrende aus über 30 Städten in Deutschland und Österreich mit Fahrrädern auf den Weg nach Amsterdam. „Zugegeben: Den Weg über den Atlantik nimmt uns das Segelschiff „Trés Hombres“ ab, das die fair gehandelten Bio-Rohstoffe nach Amsterdam bringt“, so Nikolai Wystrychowski, der Ideengeber der Fahrt. Das Schiff legt diese Strecke ein- bis zweimal jährlich zurück, angetrieben durch reine Windkraft und voll beladen mit tropischen Köstlichkeiten. In Amsterdam angekommen, verwandelt eine Manufaktur den Kakao in feinste Schokolade. „Da liegt es ja nahe, die restlichen Kilometer zu uns auch noch emissionsfrei zu gestalten: mit dem Fahrrad!“ so Wystrychowski.
Erste Schokofahrt im Frühjahr 2017
Entstanden ist die Idee in Münster, bei der freien Lastenradinitiative Lasse – dein Lastenrad für Münster. Von hier aus gingen bei der ersten Schokofahrt im Frühjahr 2017 vier Radfahrende auf die Reise, im Herbst 2017 fuhren bereits 26 Menschen aus fünf Städten nach Amsterdam und zurück. Ostern startet nun die Schokofahrt #3, ihr folgen engagierte Radfahrerinnen und Radfahrer von Oldenburg über Berlin bis München. Während der Nahbereich NRW und Niedersachsen direkt von Amsterdam angefahren wird, versorgen mehrstufige Staffeln die weiter entfernten Städte und Regionen. Dazu haben sich viele private lokale Gruppen miteinander vernetzt. Ihre Zusammensetzung und Motivation ist vielfältig, alle vereint die Freude am gemeinsamen Radfahren, an einem einzigartigen Erlebnis – und ihre Lust auf Schokolade.
Schokolade verdient Wertschätzung
„Ich finde, Schokolade ist ein echtes Luxusgut und hat eine besondere Wertschätzung verdient. Der Herstellungs- und Transportaufwand ist enorm. Wir machen ihn wieder erlebbar und steigern damit auch den Genuss“, so Julia Salamon von Slow Food Youth. Laura Hebling, aktiv bei Lasse und Schokofahrerin der ersten Stunde, ergänzt:
„Nachhaltige Mobilität hat ein riesiges Potenzial, vor allem regional und innerstädtisch. Wir machen hier eine außergewöhnliche Tour, dagegen ist der Wocheneinkauf ein Leichtes. Und wenn das eigene Rad mal nicht ausreicht, kann man schon jetzt in über 70 Städten kostenfrei Lastenräder ausleihen.“
Informationen zu den freien Lastenrädern gibt es auf www.dein-lastenrad.de.
In welche Städte und Regionen die Schokofahrt bereits an Ostern fährt, steht, wie alle wichtigen Infos, auf www.schokofahrt.de sowie bei Facebook: www.fb.com/schokofahrt.
Die Schokolade: Der Kakao wird von einer Kooperative in der Dominikanischen Republik unter fairen und ökologischen Bedingungen angebaut, geerntet und gehandelt. Von dort gehen die Bohnen mit dem Segelfrachter Trés Hombres per Windkraft auf die Reise nach Europa. In Amsterdam verarbeitet die kleine Manufaktur De Chocolatemakers den Kakao dann zu Bio-Schokolade. Infos zu den Kakaobauern: www.conacado.com.do Infos zum Frachtsegler: www.fairtransport.eu Infos zur Manufaktur: www.chocolatemakers.nl
Freie Lastenräder: In über 70 Städten in Deutschland und Österreich haben sich Initiativen und Vereine gegründet, um ein niederschwelliges Angebot zu nachhaltiger Mobilität zu schaffen: Freie Lastenräder werden als Gemeingut angesehen und können kostenlos von allen Menschen ausgeliehen werden. Für den Kindertransport oder den Wocheneinkauf. Bei der Schokofahrt fahren viele Aktive der einzelnen Lastenradinitiativen mit. Infos zu freien Lastenrädern: www.dein-lastenrad.de
Warum fahren „Slow Food Youthler“ bei der Schokofahrt mit?
Lea: „Ich fahre bei der Schokofahrt mit, weil ich so einen wichtigen Teil der Wertschöpfungskette der Schokolade mittrage. No Emission und Nachhaltigkeit stehen bei der Aktion im Vordergrund, sind bis zum Ende durchdacht und durchgeführt. Zudem bildet man mit den Mitfahrern eine Gemeinschaft, dessen Gruppengefühl mir unglaublich viel Kraft gibt Etwas zu schaffen, was für mich alles andere als alltäglich ist. Man wird einfach mitgezogen.“
Julia: „Für mich ist die Schokofahrt eine körperliche Herausforderung mit einem enorm attraktiven Anreiz und Ziel. Die Gruppendynamik ist mitreißend und man zeigt, dass alternative Transportarten funktionieren können - Die Lastenräder sind der Wahnsinn. Ein gewisses Bewusstsein, welche Strecken unsere Lebensmittel z.T. hinter sich bringen, hatte ich schon. Aber die km am eigenen Leib zu spüren ist doch etwas anderes. Schokolade ist wirklich nichts Alltägliches.“
Bild oben: Lea und Julia | © Slow Food Youth Münster