Rückblick 2017

Genuss macht Schule

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24.9.2017 – Am 13. September fand in Hannover das 33. Herrenhäuser Forum Mensch – Natur – Technik der VolkswagenStiftung zum Thema „Genuss macht Schule – Food Policy im Lernalltag“ statt. Ausgerichtet wurde die Veranstaltung in Kooperation mit Slow Food Deutschland und Slow Food Hannover. Unter den Diskutanten befanden sich die Slow Food-Vertreter Lotte Rose (Frankfurt University of Applied Sciences) und Friedrich Soretz (Organisationsberater mit Schwerpunkt Kindergarten und Schule). Ein Bericht von Sharon Sheets finden Sie hier

Die Veranstaltung hat deutlich die Schwierigkeiten und die begrenzten Möglichkeiten thematisiert, Kindern und Jugendlichen gleichzeitig ein nachhaltiges Ernährungsbewusstsein und eine gesunde Ernährung angedeihen zu lassen. 

Im Convivium Hannover ist die Idee einer Genuss-Schule herangereift. Ein Schulkonzept, das ein Umdenken der Bildungskultur anstrebt: Die genussvolle und verantwortungsbewusste Ernährung als Grundlage aller Wissensaneignung – ganz im Sinne unserer Slow Food-Idee.
Große Schritte in Richtung einer Realisierung konnten schon gemacht werden, nun geht es um eine breit aufgestellte Unterstützung und Intensivierung dieses Projektes. Bei Ministerien und Schulträgern, in Schulen und Kollegien, bei Fortbildungsinstitutionen, nicht zuletzt bei Eltern und Kindern sowie Slow Food intern. 


Infoabend zum Tierwohl

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24.2.2017 – Nehmen wir mal an, wir betrachten Tiere nicht als Fleischlieferanten, sondern als Mitgeschöpfe, auf die wir angewiesen sind. Jedes Tier hätte Anteil an naturgebundenen Abläufen und hätte ein artgemäßes und würdevolles Leben. Auch hätte jedes Schwein, jedes Rind eine positive Klimabilanz durch die entsprechende Art von Weidewirtschaft. 

Gemeinsam mit der Tierschutzbeauftragten des Landes Niedersachsen, Michaela Dämmrich, und Ricarda Rabe vom Kirchlichen Dienst auf dem Lande hatte Slow Food Hannover zu einem „Tierwohl-Abend“ am 23. Februar 2017 eingeladen. 

Zunächst berichtete Bastian Ehrhardt von Neuland e.V. Dieser Verein unter Trägerschaft von Deutschem Tierschutzbund, dem BUND und der AbL hat schon 1988 sehr weitreichende Tierschutzstandards definiert. Die Marke „Neuland“ eint ein Netzwerk von Erzeugern, Schlacht- und Zerlegebetrieben, die sich diesen Standards verpflichtet fühlen, und sie garantiert den Partnern eine angemessene Wertschöpfung für ihre ambitionierte Arbeit. Infos hier 

Einen Schritt weiter geht das Prinzip der Solidarischen Landwirtschaft. Uwe Schmida stellte sich als „Mit-Landwirt“ des Adolphshofes vor. Er ist einer von ca. 200 Menschen, die mit einem monatlich gezahlten Geldbetrag das ökonomische Fundament des Betriebes sichern. Im Gegenzug erhalten sie ihren Anteil an der Ernte und an den Milch- und Fleischerzeugnissen des bio-dynamisch wirtschaftenden Hofes. Infos hier

Schließlich präsentierte Kathrin Ollendorf ihr Konzept des Hutewaldhofes. Ihr Bestreben, „wirklich glückliche Schweine“ als Basis für die wirtschaftliche Erzeugung von Qualitätsfleisch zu halten, wird begleitet von einer naturnahen Feld- und Waldfütterung und einem ganzjährigen Freilandaufenthalt der Tiere. Viele ihrer Kunden betrachten sich als Paten der Schweine und bezeugen das durch die monatliche Bezahlung der „Unterhaltskosten“. Infos hier 

Allen diesen Konzepten gemein ist die Erfordernis, dass die Konsumenten mit einem höheren Geldbetrag ihre Wertschätzung für das Stück Fleisch zum Ausdruck bringen, als es z. B. für ein ähnliches Produkt aus Massentierhaltung erforderlich wäre. Eine Kombination aus ideellem und geschmacklichem Nutzen ist meist die Motivation, dergestalt die Verantwortung als Ko-Produzent wahrzunehmen.

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