Empfehlungen
Produzenten in und um Hannover
Ob Privathaushalt oder Gastronomie, jeder stellt sich die Frage, wie finde ich einen Produzenten, der sich den Kriterien von Slow Food verbunden fühlt? Hier eine erste Hilfestellung:
Restaurants in und um Hannover
Das Unterfangen "Genussführer" scheint auf den ersten Blick leicht, warten die Landeshauptstadt und auch das Umland doch mit zahlreichen, teils bereits mehrfach dekorierten Restaurants auf. Durch die internationale Prägung der Stadt sind hier auch zahlreiche Länderküchen auf sehr gutem Niveau zu finden. Doch ist es nicht Ziel unseres Genussführers, die Restaurants der Sterneküche oder nur die Lieblingsrestaurants der Mitglieder aufzuführen. Auch wollen wir uns nicht an der Diskussion um den besten Italiener beteiligen, sondern diejenigen Häuser vorstellen, die in Einklang mit unserer Philosophie arbeiten: gut, sauber, fair. Das bedeutet: regional, saisonal, authentisch, transparent. Auch ein Bezug zu regionalen Produzenten*innen ist uns wichtig.
Die Kandidaten, die nach unseren Vorstellungen denken und arbeiten, finden Sie bei unseren Gasthaus-Empfehlungen, die Sie hier anwählen können.
Solidarische Landwirtschaft in der Region Hannover
Der von Carlo Petrini geprägte Begriff „Koproduzent“ war bisher Menschen außerhalb der Slow Food Bewegung nur schwer zu vermitteln. Seit 2012 ist dies am Beispiel der ersten „Solidarischen Landwirtschaft“ im Calenberger Land viel leichter geworden. Es gibt keine strenge Differenzierung zwischen Produzenten und Verbrauchern. Alle Beteiligten an der SoLaWi „Wildwuchs“ – dies ist der Name für den in Leveste gelegenen Betrieb – tragen gemeinsam die Verantwortung, indem sie den Betrieb jeweils für ein Jahr finanziell absichern und auch ihre Fähigkeiten einbringen. Hierdurch können äußere Einflüsse durch die Gemeinschaft aufgefangen werden, und alle Beteiligten erhalten frisches Obst und Gemüse aus einem Anbau, den sie selbst mit gestalten. Dies bedeutet abgesehen vom eigenen Garten die größtmögliche Nähe zum Lebensmittel. In einer SoLaWi ist Transparenz vollständig durch die eigene Beteiligung gegeben.
Der Anbau erfolgt nach ökologischen Kriterien. Region und Saison erlangen eine neue Bedeutung, da nur das geerntet werden kann, was auf dem Boden zur jeweiligen Jahreszeit wächst.
Die Mitglieder versorgen sich über Depots, um lange Fahrwege der Einzelnen zu reduzieren. Innerhalb der Gemeinschaft findet ein reger Austausch über Rezepte und Haltbarmachungsverfahren statt.
In Deutschland gibt es bisher rund 250 Betriebe, die sich der solidarischen Landwirtschaft und damit dem Erhalt der bäuerlichen Landwirtschaft verpflichtet fühlen, die Bewegung wächst. Es ist eine Art von Gemeinwohlökonomie, da auf Bankkredite verzichtet werden kann und Missernten nicht gefürchtet werden müssen, die normalerweise den finanziellen Ruin eines Betriebs bedeuten können. Hier trägt die Gemeinschaft auf vielen Schultern die Risiken, und kleine Betriebe können erhalten werden.
Die Mitglieder interessieren sich für die Belange des Naturschutzes, alte Sorten und den Klimaschutz (keine beheizten Gewächshäuser für die Tomate im Dezember). Für die Slow Food Bewegung entsteht hier ein interessanter und wichtiger Partner, der alle Slow Food Prinzipien berücksichtigt und noch darüber hinausgeht, da nicht nur Solidarität gegenüber der Landwirtschaft geübt wird, sondern auch eine innere Solidarität gegenüber nicht ausreichend finanzkräftigen Koproduzenten geboten wird. Alle Mitglieder erhalten die gleichen Lebensmittel in jeweils verfügbaren Mengen unabhängig von der Höhe ihrer Gebote für die regelmäßigen Beiträge.
Anbau und Anbaupläne liegen natürlich in Händen von Fachleuten, die solidarisch entlohnt werden und nicht wie Saisonarbeiter aus Osteuropa. Für Interessierte besteht immer die Möglichkeit, ein Teil der Gemeinschaft zu werden.
Projekte mit Depots in der Region Hannover
Gemeinschaftsgärtnerei Wildwuchs e. V.
Gemüseanbau in Leveste unter bio-veganen Aspekten.
Depots in Wennigsen, Hannover-Döhren, -Nordstadt, -Linden
Weitere Infos dazu hier.
Das Gut Adolphshof in Lehrte-Hämelerwald.
Die Landwirtschaft auf dem Adolphshof wird seit 1952 biologisch-dynamisch betrieben. Er ist damit einer der ältesten Bio-Höfe in Norddeutschland. Neben frischen Gemüse der Saison und Kräuter sowie Erdbeeren und Obst von Streuobstwiesen liefert der Hof auch Eier, Brot und Milchprodukte von Kuh- und Ziegenmilch aus der eigenen Käserei, Schweine- sowie Rindfleisch. Zahlreiche Depots in Hannover sowie in Burgdorf, Burgwedel, Hildesheim und Langenhagen.
Aktuelle Infos dazu von diesem Demeter-Hof hier.
Solawi Hannover
Diese Solawi ist bei der Naturgärtnerei Ingelmann in Algermissen beheimatet. Beliefert aber zahlreiche Depots in Hannover und Laatzen. Produkte: Gemüse. Kräuter, Obst und Saft.
Weitere und aktuelle Infos dazu hier.