Ob Käsedegustation, Wein- oder Sektprobe, ob der Besuch einer Schokoladen-Haselnussmanufaktur - unsere kleine Gruppe von 15 Personen lernten die besonderen Spezialitäten des Piemont kennen, wobei natürlich immer die faire, saubere und zumeist handwerkliche Produktion den entscheidenden Unterschied machen.
Das gilt in besonderem Maße für die Gastronomie. Nirgendwo dürfte es so viele Schnecken geben. Gerade im Verhältnis zu unseren Erfahrungen in Deutschland zeigt sich eine besondere Liebe zur Tradition, zu den regionalen Produkten und das alles zu einem sehr akzeptablen Preis. So waren unsere Ziele nicht die Gourmettempel des Piemont und auch nicht die international bekannten und entsprechend gelisteten Weingüter.
Thomas Bromma hat sein geniales Reiseprogramm wie folgt eingeleitet:
Eine Gegend Italiens mit Sehenswürdigkeiten, die, oft im Verborgenen, sich nicht sofort dem Auge erschließen und die weltweit gleich Geheimtipps von Gourmet zu Gourmet weitergegeben werden. König ist hier der Nebbiolo, der mit seinen Söhnen, dem Barolo, Barbaresco und Roero in einer Landschaft heranreift, die durch Schlösser, Türme, von ihren ursprünglichen Mauern geschützte Orte gekennzeichnet ist. Barbera und Dolcetto sind gleichwohl die adligen Verwandten des Nebbiolo.
Die Gegend ist geprägt durch die Savoyer, Schlachten, Kreuzritter, Benediktinermönche, sie alle haben in dieser Gegend ihre Spuren hinterlassen. Aber es sind jedoch die Bauern, die im Lauf der Jahrhunderte in mühevoller Arbeit diese Landschaft geprägt haben, so wie sie sich heute darbietet, mit ihrem Stolz und der Verbundenheit zu den Produkten, die sie erschaffen.
„Eine Seele, die jedoch auch eine raue Seite hat, die von Mühsal und Opfern, von Armut und Emigration, von Widerstand und Fatalismus zeugt.“ (Cesare Pavese und Beppe Fenoglio, italienische Schriftsteller aus dem 18. Jahrhundert).
Die Langhe ist UNESCO geschütztes Weltkulturerbe, das 50. in Italien. Für mich trägt Slowfood etwas von der Seele dieser Gegend in die Welt hinaus.
Ein besonderer Höhepunkt wurde uns gleich am ersten Tag beim Besuch der "Universität des guten Geschmacks" zuteil, nämlich eine Begegnung mit dem Gründer von Slow Food. Carlo Petrini steckt uns mit einem kurzen und charismatischen Auftritt im Hof der Universität mit seinem Enthusiasmus an