Huchels Leistungsauslese würdig in die Arche des Geschmacks aufgenommen
Rechtzeitig zum Saisonstart des Spargels ist der Bleichspargel „Huchels Leistungsauslese“ als Passagier in die „Arche des Geschmacks“, einem Projekt der Slow Food Stiftung für Biodiversität, aufgenommen worden.
„Essen, was man retten will!“ ist das Motto, mit dem der Zusammenhang zwischen dem Erhalt der biologischen Vielfalt und dem kulinarischen Erbe der Regionen zum Ausdruck gebracht wird. Mit den Arche-Passagieren erleben wir, dass die an regionale Klima- und Bodenverhältnisse angepassten vielfältigen alten Rassen und Sorten nicht nur einzigartig schmecken, sondern Bodenfruchtbarkeit, Kulturlandschaften sowie spezifische landwirtschaftliche Praktiken, Küchen und Traditionen erhalten.
Da dies etwas ganz Besonderes ist, feierten wir die Aufnahme des Spargels am 12. Mai 2022, pünktlich zur Hochsaison für Spargel, mit einem außergewöhnlichen Menü, das uns Bernd Ratjen (Mitglied der Slow Food Chef Alliance, „Zur Erholung“ Uetersen) zubereitete auf Gut Wulfsdorf.
Gleich zu Beginn konnten wir Huchels Leistungsauslese mit dem Gruß aus der Küche direkt vergleichen: 3 Anbaugebiete – 3 verschiedene Geschmacksrichtungen. Da schmeckt man das Terroir!
So deutliche Geschmacksunterschiede durch den Anbau unter verschiedenen Boden- und Klimabedingungen haben alle Gäste positiv überrascht. Neben dem Ahrensburger Spargel haben wir Walbecker Spargel vom Niederrhein und Schrobenhausener Spargel aus der Nähe von Ingolstadt für diesen Anlass dazugekauft.
Wir begegneten den Spargeln dieser drei Regionen im Hauptgang wieder, hier wurden sie mit unterschiedlichen Rezepturen dargeboten: gegrillt, confiert und im Emmerrisotto mit Sauce Maltaise. Zuvor gab es nach dem Gruß aus der Küche Salat von Schneewittchen und Burgundine. Beide vom Gut Wolfsdorf, ersterer ebenfalls eine Huchel-Züchtung. Begleitet von einem Rhabarberdressing, dessen Hauptzutat Bernd Ratjen durch Fermentation aus der vorigen Saison herübergerettet hat. Dazu wurde Bärlauch und Pflücksalat gereicht. Den Abschluss bildete Huchels Alpha mit Erdbeeren. Das Spargelmousse an Erdbeer-Holunderblüten-Sorbet, gebettet auf Erdbeer-Spargel-Salat. Der Frühling auf dem Gaumen!
„Huchels Alpha/Huchels Leistungsauslese“ die wir verkostet haben, wird in Deutschland nur noch auf knapp 0,1 Prozent der Anbaufläche angebaut. Das Besondere an dieser Sorte ist der höhere Gehalt an Bitterstoffen und Süße und deren ausgewogene Balance, sowie die Vielzahl an Aromen. Der gekochte Spargel der Sorte Huchels Leistungsauslese hat einen besonderen eleganten und feinen Geschmack, wie er den moderneren Hybridsorten nicht zu eigen ist. Im Mai, also in der Mitte der Spargelzeit, ist das Aroma am intensivsten.
Axel Reetz, Mitglied der Slow Food Archekommission, Kerstin Meyer, vom Gut Wulfsdorf und Bernd Ratjen sorgten mit ihren Ausführungen für die Wissenserweiterung der Gäste, moderiert von Frank Buchholz, Slow Food Lübeck, der nicht nur der Ideengeber war, sondern auch maßgeblich am Gelingen des Abends beteiligt war.
Weitere Referenten wie der Spargelzüchter Aloys Rosen und Constantin Maftei, der Leiter der Gemüsegärtnerei auf Gut Wulfsdorf, mussten kurzfristig absagen, da sie in der Hochzeit der Gemüsebauern sehr eingebunden sind und für unser aller Essen sorgen.
Wir hoffen auf Menschen, die den besonderen Geschmack goutieren, damit die seltenen Sorten weiterhin Enthusiasten finden, die sie züchten und anbauen!
Ebenso hoffen wir auf weitere Arche-Passagiere aus unserer Region, die wir genussvoll begrüßen können.