Die Skudde - ein möglicher Archepassagier
Die Skudde soll Archepassagier werden, daran wollen wir gemeinsam arbeiten unter dem Motto der Arche des guten Geschmacks "Erhalten durch aufessen/nutzen".
In vielen Fällen sind Arche-Passagiere regional deutlich begrenzte Vertreter, die für ihre jeweilige Ursprungsregion typisch oder gar identitätsstiftend sind. Das ist bei der Skudde heute völlig anders. Die letzten deutlich regional begrenzten Verbreitungsgebiete waren vor dem 2. Weltkrieg Ostpreußen und das Baltikum. Seit den 50er-Jahren hat sich die Population ausgehend von einer kleinen Zahl von Tieren aus dem Münchner Zoo über das ganze Gebiet Westdeutschlands ausgebreitet. Ob und wie sich eine Population auf dem Gebiet Ostdeutschlands erhalten hat, wissen wir z. Zt. noch nicht. Da die Skudde nachweislich bereits seit der Wikinger-Zeit im ganzen Ostseeraum verbreitet war, ist es sinnvoll, im weitesten Sinne "Ostsee-Anrainer"-Convivien für eine Patenschaft zu gewinnen. Daran wollen wir gemeinsam mit Axel Reetz arbeiten. Axel Reetz kümmert sich um diese Aufnahme in die Arche.
Die Arche-Kommission bittet uns deshalb um Kontakte/Informationen zur Haltung/Zucht, Verarbeitung und Vermarktung (Fleisch, Wolle, Hörner...) der Skudde, um so erfolgreich für den Erhalt dieses überaus interessanten Tieres eintreten zu können. Wer noch „sachdienliche“ Hinweise hat, möge sich gerne an Slow Food Lübeck (lüebeck@slowfood.de) oder die Arche-Kommission (archekommission@slowfood.de) wenden.
Wie dem letzten Slowfood-Magazin zu entnehmen, haben sich einige Köche der Chef Alliance bereits um die Verarbeitung verdient gemacht. Und vielleicht können wir Jens Witt und einen Koch aus Lübeck für eine Veranstaltung in unserem Convivium gewinnen…
Foto: Mechthild Lampert-Hiller