Dort haben wir die Reben von den Gummis befreit, die zum Anbinden gedient hatten, um beim nächsten Mal zügig mit dem Rebschnitt vorzukommen. Gesagt getan, die Sonne, der strahlend blaue Himmel und die gute Luft taten ein Übriges die Arbeit gemeinsam in gut zwei Stunden zu bewältigen. Die verdiente Brotzeit haben wir in der dann schon wärmenden Sonne im Weinberg genossen – Leberkäs‘ vom Metzger Brand, Krapfen von der Bäckerei Wimmer!
Samstag, 20. Februar 2021
Strahlender Sonnenschein, angenehme Temperaturen schon im zweistelligen Bereich! Der Schnee, durch den wir am letzten Samstag zum und durch den Weinberg gestapft sind, war komplett weggeschmolzen, ein Hauch von Frühling lag in der Luft. Was will man mehr, um einen Tag im Weinberg mit Arbeit zu verbringen?
Richtig – eine Anleitung durch Andreas Roppel in den sanften Rebschnitt! Also, runter mit dem rausgewachsenen Reben, denn wir wollen die Rebstöcke von Grund auf neu aufbauen. Das heißt zunächst, jeden Rebstock einzelnen zu betrachten und in möglichst so herunterzuschneiden, dass wir einen Rebkopf in ca. 70 – 80 cm wieder bilden können. Dann den Stock säubern, also altes und totes Holz entfernen. Nun noch „schnell“ den Kopf im Boden freilegen und dort alles überflüssige erst einmal wegschneiden, einen kräftigen Trieb (für die Zukunft) auf zwei Augen zurückschneiden. Dabei schön durch die Reihen arbeiten, damit danach alles seine Ordnung hat.
Gesagt, getan, nach drei vier Übungsstöcken gingen wir mit vereinten Kräften und einer Gruppe von sieben „Rebschneidern“ mit Unterstützung von Andreas ans Werk, während die andere Gruppe mit vier Frau/Mann sich daran machte, den Boden um die Rebstöcke zu lockern. Ziel war es hier, Luft an die Reben zu bekommen, was auch einem möglichen Pilzbefall entgegen wirken soll. Beim Schneiden taten wir uns doch teilweise etwas schwer, zu stark waren die Auswucherungen, die sich in den letzten Jahren aufgebaut hatten. So blieb uns oft nichts Anderes übrig, als mit der schweren Gartenschere von Antje und Martin einen radikalen Rückschnitt durchzuführen. Wir hoffen natürlich, dass sich diese Stöcke von selbst regenerieren können. Das wird allerdings erst die weitere Entwicklung zeigen! Am Ende des Tages hatten wir den schwierigsten Teil des Weinbergs fast komplett in Form gebracht, ein Großteil der Rebstöcke war gehackt.
Samstag, 27. Februar 2021
Auch an diesem Samstag waren wir bei schönstem Wetter im Ickelheimer Weinberg. Pünktlich um 10:00 Uhr fand sich eine 10 Frau/Mann (nun, ein Mann, Norman, Sohn von Andreas Roppel, wird sich noch in die Weinbergsarbeit einarbeiten), um mit Scheren und Hacken dem Weinberg eine weitere Form zu verpassen. Und so haben wir uns bis zur Mittagspause durch den steilen, ziemlich verwucherten Teil des Weinbergs gearbeitet, und den Reben unter Anleitung von Andreas einen „sanften“ Schnitt verpasst. Eine kleinere Gruppe hat in der Zwischenzeit fast alle übrigen Rebstöcke vom Unterwachs befreit, wir hoffen, dass sie uns diese Arbeit mit kräftigem Wuchs danken werden.
Nach der Mittagspause mit schönem Blick auf die Frankenhöhe haben wir uns an die Queranlage auf der rechten Seite des Weinbergs gemacht. Dort ging die Arbeit zwar wesentlich leichter von Statten, allerdings lies gegen Nachmittag die Konzentrationsfähigkeit doch etwas nach…So haben wir beschlossen, die Arbeit am nächsten Samstag fortzusetzen!
Samstag, 6. März 2021
Schönstes Wetter lud zu unserem Arbeitseinsatz ein! So haben wir uns dann mit einer starken Truppe mit Hacken und Scheren an die Arbeit gemacht. Um 15:00 Uhr konnten wir dann Erfolg melden – nicht nur wir, sondern auch der „sanfte“ Rebschnitt und das Hacken war geschafft. Dass wir uns zwischen durch einen Schluck Wein und eine gute Brotzeit gegönnt haben, wollen wir dabei nicht verschweigen. Wenn auch anstrengend, aber auch schön waren die letzten vier Samstage im Weinberg! Jedes Mal hatten wir Glück mit dem Wetter, beginnend mit einem traumhaften Wintertag Anfang Februar bis zu den ersten zarten Frühlingstagen.
Samstag, 20. März 2021
Verstärkt durch Roman, Enkel von Eberhard von Deuster, und Tobias, Sohn von Martin Reuss, gingen wir, eine zehn Mann/Frau starke Truppe, mit Eifer an die Aufgaben: Stickel ersetzen, nachschlagen und vor allem die Reben an die Stickel binden. Und wir hatten wieder Glück mit dem Wetter - geschützt vor dem kalten Nordostwind wärmte die Sonne schnell den Weinberg, so dass unsere Arbeiten nach kurzer Anleitung durch Andreas zügig vorangingen. Verdient hatten wir uns die Brotzeit in der Mittagszeit allemal! Schön war aber auch, dass unser „Ulrich“ mal wieder in den Weinberg fand! Und wie immer hatte er einen Kuchen gebacken und Kaffee mitgebracht. Ein herzliches Dankeschön noch einmal von allen!
So haben wir die Arbeiten bis in die Nachmittag vorgesetzt. Fast 2/3 der Stickel sind ersetzt bzw. nachgeschlagen, ca. 60 % der Reben an die jetzt schön ausgerichteten Stickel gebunden. Zudem haben wir noch ein bisschen Kompost zwischen den oberen Zeilen verteilt! Auch wenn wir nicht alles geschafft haben, wir können zufrieden sein. Nach dem letzten Jahr mit dem Frostschaden und Befall durch Mehltau befindet sich der Weinberg in einer Phase der Gesundung.
Samstag, 27. März 2021
was hatten wir für ein Glück mit dem Wetter am Samstag! Hatte es auf der Fahrt von Würzburg nach Ickelheim zwischendurch einmal ein bisschen getröpfelt, blieb uns der Wettergott während unserer Arbeit im Weinberg hold. Zwar blies der Wind streng von Westen, aber die Sonne wärmte doch immer durch die Wolkenlücken! So ging es zügig mit den Arbeiten voran, die wir uns vorgenommen hatten – alle Stickel ersetzen und wieder in Reihe schlagen, Reben an die nun schön ausgerichteten Stickel binden. So blieb uns noch Zeit, den Weinberg mit dem nötigen Kompost zu versorgen. Und, wie Andreas sagte, das elendige Steilstück haben wir auch mit vereinten Kräften geschafft, ein Drittel der Querzeilen sind auch mit Dünger versorgt. So bleiben nur zwei Drittel der Queranlage, die wir in der Woche nach Ostern noch angehen wollen.
Was bleibt nach einem solchen Tag bzw. den vergangenen sechs Samstagen im Weinberg? Innere Zufriedenheit, dass wir den Weinberg nach dem Frost im Frühjahr und dem Mehltaubefall wieder aufgebaut haben. Hoffen wir, dass das zarte erste Grün um die Stöcke ein kleines Signal ist, dass sich die Reben wieder erholen und uns mit kräftigem Wachstum in den nächsten Jahren wieder belohnen werden.
Samstag, 17. April 2021
Sonnenstrahlen, Temperaturen um 6 Grad und kaum Wind haben uns den Einstieg in die Arbeit leicht gemacht! So haben wir in einer Stunde den Weinberg mit Kompost versorgt. Anschließend haben wir unter Anleitung von Andreas in die Lücken in den Zeilen neue Reben gepflanzt, und zwar Adelfränkisch, eine historische Rebsorte, die wir noch von einer vergangenen Pflanzung übrig hatten, und Roten Muskateller, den Herbert Schneider aus Wipfeld, der ebenfalls einen historischen Weinberg besitzt und bewirtschaftet, übrig hatte. Bis 14:00 Uhr hatten wir gut 30 Stöcke gepflanzt, so dass wir noch Zeit hatten, den Müller-Thurgau in den oberen Querzeilen zurückzuschneiden und den mit Mehltau befallenen Schnitt aus dem Weinberg zu entsorgen. Jetzt steht der Weinberg eigentlich wieder gut da, die maroden Stickel sind ersetzt, die Reben so geschnitten, dass sie wieder gut austreiben können, der Kompost liegt als Dünger zwischen den Zeilen und in einige Lücken zwischen den Zeilen sind junge Reben gepflanzt.
Jetzt können wir uns erst einmal zwei, drei Wochen zurücklehnen und dem Wachstum der Reben entgegen fiebern. Wenn sie, wie wir alle hoffen, gut austreiben, stehen die nächsten Schritte im Weinberg an. Einer wird sicherlich sein, einen erneuten Befall mit Mehltau zu verhindern. Das wir dies mit einem biologischen Mittel versuchen werden, versteht sich von selbst. Wer einmal selbst vorbeischauen möchte, ein Ausflug in den Weinberg lohnt sich auf jeden Fall. Im Wald steht der Bärlauch in voller Pracht, die Bäume beginnen zu blühen und im alten Silvaner-Weinberg stehen die gelben Weinbergstulpen in voller Blüte!
Samstag, 22. Mai 2021
Wieder fand sich eine starke Truppe am vergangenen Samstag im Ickelheimer Schlossberg ein, um die nötigen Rebarbeiten anzugehen. Nach einer kurzen Einweisung durch Andreas ging es ans Werk – Rebköpfe freilegen, überschüssige Augen entfernen und ungewünschte Austriebe ausschneiden. Trotz des manchmal in Böen sehr starken Windes gingen die Arbeiten mit vereinten Kräften gut voran, so dass wir bis zur Mittagspause die Querzeilen vollständig geschafft hatten. Pünktich um 12 erschien auch Ulrich Bürks mit Traktor und Spritzfass. Gestärkt durch Leberkäs‘, Bratwurst und Rhabarberkuchen gingen wir an die weitere Arbeit im den Längszeilen, dem steileren Teil des Weinbergs. Nachdem wir dort einen großen Teil geschafft hatten, haben wir dem Weinberg eine erste Spritzung auf biologischen Basis mit Schwefel und Ackerschachtelhalmextrat gegönnt. Mit der schnell Instand gesetzten Spritzdüse ging die Spritzarbeit zu Dritt so gut voran, dass wir mit der übrigen Spritzbrühe noch den alten Silvanerweinberg auch noch bis dreiviertel Fünf schaffen konnten. So steht nur noch das unterste Karree an. Silke und ich werden es zusammen am nächsten Samstag ab 10:00 Uhr angehen. Wer auch Lust hat zu kommen, wir treffen uns wieder im Weinberg.
Einen kleinen Stand der Dinge vermittelt das beigefügte Bild – wir denken, dass sich der Weinberg wieder gut erholt hat. Die Reben treiben gut aus, teilweise sind schon Gescheine zu sehen. Als nächster Schritt steht das Binden der Austriebe an.
Ach ja, auf Anraten von Andreas haben wir ein Lagerfass aus zweierlei Eiche mit 300 Liter Fassungsvermögen beschafft. Die eine verwendete Eiche stammt aus den Wäldern von Schloss Johannisberg, die andere ist eine Wiener Eiche. Hoffen wir also, dass wir am Ende des Jahres auch das Fass mit Wein füllen können.
Samstag, 12. Juni 2021
Zu diesem Zeitpunkt müssen wir einen kurzen Zwischenstand einschieben: Wir haben am Samstag nach Pfingsten noch das letzte Karee ausgeschnitten und am darauf folgenden Mittwoch die zweite Spritzung durch geführt. Leider waren 300 Liter Spritzmittel nicht genug für den Weinberg, so dass Andreas noch den Rest mit der Rückenspritze erledigt hat.
Am Samstag waren wir nur eine von der Größe her mittlere Gruppe im Weinberg waren, haben aber sehr erfolgreichen Arbeitstag hinter uns gebracht. Unter Anleitung von Andreas haben wir die Reben oberhalb des Traubenansatzes gebunden, überschüssige Triebe, besonders an den Rebköpfen und an den seitlichen Austrieben entfernt und dem Weinberg seine dritte Spritzung gegen Mehltau verpasst. Bis 16:00 Uhr hatten wir gut zwei Drittel der Reben gebunden und nicht nur Pfahlweinberg, sondern auch den Alten Silvanerweinberg komplett gespritzt!
Auch wenn wir an diesem Tag nicht alles geschafft haben, was wir uns vorgenommen haben, so können wir doch sehr zufrieden auf unsere Arbeit blicken. Die Reben haben sich gut erholt, die Austriebe sind sehr erfreulich und an vielen Stöcken haben wir auch schöne Gescheine gesehen, die darauf hoffen lassen, dass wir nach dem schlechten Jahr 2020 in diesem Jahr vielleicht wieder eine Ernte einfahren können. Andreas wird in den nächsten Tagen das von uns bestellte Holzfass in Rheinhessen holen, vielleicht kommt es ja in diesem Herbst schon zum Einsatz.
Samstag, 3. Juli 2021
Wir haben wieder einige Tage im Weinberg verbracht. Am Dienstag, 22. Juni 2021, war uns der Wettergott mehr als nur gesonnen. Wir sind zwar im strömenden Regen von Sommerach bzw. Würzburg losgefahren, zwischen durch ging ein heftiges Gewitter nieder, aber pünktlich um 18:30 Uhr tat sich der Himmel auf und wir konnten spritzen! Angesichts des Mehltaubefalls war dies auch dringend notwendig, wie uns die nächsten Tagen zeigten. Dummerweise riss zwischen durch der Schlauch an der Pumpe ab, was eine größere Reparatur nach sich zog. Aber um kurz vor 22 Uhr waren nicht nur wir, sondern auch die Arbeit geschafft!
An den nächsten Samstagen (26. Juni und 3. Juli 2021) haben wir mit den Rebarbeiten weiter gemacht - binden, Blattwerk entfernen und einfach Luft an die Traubenzone bringen, war angesagt. Die Arbeit gestaltete sich doch wesentlich zäher, als wir gedacht hatten. Mit einem zusätzlichen Einsatz unter Woche sind wir wieder ein gutes Stück vorangekommen. Gespritzt haben wir an beiden Tagen auch. Zum Einsatz kamen Schwefel, Backpulver, ein bisschen Kupfer und Sud von der Brennnessel bzw. Schafgarbe. Und der beständige Einsatz hat sich gelohnt! Mit Handarbeit und der Schlauchspritze haben wir dem Pilz Einhalt geboten!