Kugelbirne

Bamberger Kugelbirne

Seit Generationen versorgt die Bamberger Kugelbirne die Familie von Bürgermeister Ekkehard Hojer schon mit bestem Einweck-Obst. Doch welche Rarität dort seit mindestens 150 Jahren im Garten der Familie steht, wusste bislang keiner. Erst als die Mutter des Bürgermeisters auf einen Artikel des Pomologen Hermann Schreiweis stieß und in dessen Beschreibung ihren Baum erkannte, konnten sie es in Erfahrung bringen. Hermann Schreiweis ist schon seit einigen Jahren auf der Suche nach dieser fast ausgestorbenen Birnensorte. Nachdem er einen Artikel
von Josef Kindshoven, seinerzeit Obst- und Gartenbaulehrer in Bamberg, aus dem Jahre 1903 gelesen hatte, in dem diese Birnensorte thematisiert wurde, machte er sich auf die Suche.

Auf seinen Artikel im Fränkischen Tag 2008 hin, bekam Schreiweis neben der Einsendung von Familie Hojer einige weitere Einsendungen von Birnenobst, doch bis auf die eine waren diese von der Sorte Mollebusch, die sich nur marginal von der gesuchten Bamberger Kugelbirne unterscheidet. Auch Schreiweis wollte auf Nummer sicher gehen und ließ eine DNA-Analyse durchführen, diese gab ihm die Gewissheit, endlich die verloren geglaubt Sorte gefunden zu haben. Nun ist die nächste Herausforderung die Sorte vor dem Aussterben zu bewahren. Hermann Schreiweis hat bereits zwei Baumschulen im Landkreis Bamberg und Forchtheim mit Reisern versorgt, so dassGartenbesitzer dort vielleicht schon im Herbst 2014 den ersten Bamberger-Kugelbirnen-Nachwuchs erstehen und pflanzen können.

Auch die Obstsortenanlage des Kreises möchte bei der Revitalisierung helfen und neben bereits unzähligen anderen alten Apfel- und Birnensorten die Bamberger Kugelbirne in ihr Repertoire aufnehmen.


Prof. Dr. Roman Lenz

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