Gärten von uns in Afrika
10.000 Gärten in Afrika
2010: Slow Food startet das Megaprojekt "1000 Gärten für Afrika", ein Ziel - für viele utopisch. Anfang 2014 war das Ziel erreicht!
Und so rief Carlo Petrini dazu auf, 10.000 Gärten in Afrika zu verwirklichen. Erreicht sind aktuell (Februar 2020) 3.328. Insgesamt arbeiten zur Zeit weit über 40.000 Menschen in den Terra-Madre-Gärten. Terra Madre Bündnisse, aber auch afrikanische Absolventen der Slow Food Universität (Pollenzo/Italien) koordinieren diese Projekte – insgesamt 50 afrikanische Experten und zwei Mitarbeiter der Slow Food Stiftung für Biodiversität. Ziel ist, die Menschen zu Selbstversorgern von Gemüse und Obst traditioneller, heimischer Sorten zu emanzipieren. Gelungen ist dies bereits in 35 afrikanischen Ländern. Die Gärten sind Schulgärten, Gemeinschaftsgärten und urbane Gärten. Nachhaltige Techniken wie Kompostierung, natürliche Pflanzenschutz-Präparate, rationelle Wasserbewirtschaftung werden dabei praktiziert. Foto: Slow Food Foundation for Biodyversity
Fünf Gärten durch Spenden unserer Mitglieder und des Conviviums:
Einer In Südafrika (Hlokomela), zwei in Kenia (Rianyangi, Kagamega). Zwei weitere Gärten wurden gespendet 2017, einer im Rift Valley in Kenia (Tumaini Secondary School Garden), der zweite ist der Gandawe School Garden in Somalia.
16 Gärten von Mitglied Philip Dean Kruk-De la Cruz und seinem Verein Pro Terra e.V.:
► 4 Schulgärten in Somalia: Beispiel Majabto-Garten (neu),
► 4 Schulgärten in Athiopien: Beispiel Detatabana-Garten (neu)
► 4 Schulgärten in Tanzania: Beispiele: Uraki Primary Schulgarten, Buufow Schulgarten (neu)
► 4 Schulgärten in Kenya: Beispiele: Schulgärten am Mount Kenya nord-östlich der Stadt Embu
Zwei Gärten mit einer Spende
Ein Gartenteam des Hlokomela-Garten © Michael Geier
Anlässlich des Terra Madre Tages 2010 sammelte unsere Regionalgruppe mit verschiedenen Maßnahmen 523 Euro. Aus den Eigenmitteln unseres Convivium fügten wir € 377 hinzu, um die benötigten € 900 zu erreichen, die für einen Garten benötigt werden.
Vorhandene Verbindungen zum Biosphärenreservat Kruger to Canyons in Südafrika favorisierte das Hlokomela-Projekt in Hoedspruit, Provinz Limpopo. Das Hlokomela-Projekt kümmert sich um die soziale und gesundheitliche Situation der Wanderarbeiter in einem der Hotspots der AIDS-Pandemie. Im Hlokomela-Community-Garden werden Patienten angeleitet, selbst Gemüse, Küchenkräuter und Obst zu produzieren für den eigenen Bedarf wie für den anderer Patienten. Und um den Garten dauerhaft zu erhalten, müssen dessen Erzeugnisse auch an die übrige Bevölkerung verkauft werden können. Beim Hlokomela-Garten genügte ein Teil des Geldes, da bereits Grund vorhanden war. Deswegen konnte mit der Restsumme ein Garten in Rianyngi, Kenia, unterstützt werden
Der Kagamega-Garten
In Zusammenarbeit mit der privaten Hilfsorganisation "In our quiet way e.V.", einige unserer Mitglieder sind auch Mitglieder dort, konnte ein Schulgarten im Waisenhaus von Kagamega verwirklicht werden. Das nahe Slow Food Ausbildungszentrum übernahm in Person von Ferdinand Wufalo (im Foto links) die Oberleitung, bildete Oskar, den "Schulgartenchef" (im roten Hemd) aus und ist bis heute aktiv an der Weiterentwicklung der Gemeinschaft. Das Foto der ersten Bepflanzung ist inzwischen Jahre her. Die Ernten waren reichlich und man konnte bis zu dreimal pro Woche ernten. Foto: Martin Reuss
Äthiopien: Der Detatabana-Schulgarten
Er ist in der Region Segen des Konso-Distriktes im Süden von Äthiopien. Die großzügige Spende des Conviviumsmitgliedes Philip Kruk-De la Cruz durch seinen Verein Pro Terra e.V. konnte der Garten sehr belebt werden. Die Detatabana-Grundschule zählt 212 Schüler und Schülerinnen und ist sechs Kilometer von der Stadt Karat und 579 Kilometer von der Hauptstadt Addis Ababa entfernt. Der Schulgarten entstand 2011 im Rahmen des Slow Food Projekts "1.000 Gärten für Afrika". Es ist ein kleiner Garten von gerade mal 450 m2. 26 Schülerinnen und Schüler mit 5 Lehrkräften bearbeiten ihn. Bepflanzt ist er mit Obstbäumen wie Papaya, Mango, Bananen und Ananas sowie Moringa-Ölbäume und verschiedene Leguminosenarten zur Verbesserung der Bodenfruchtbarkeit. Bewässert wird mit Regenwasser. Alle frischen Produkte werden verkauft an die Schule und die lokale Gemeinde, das Geld wird wieder in die Schule investiert für Ausbildungsmaterialien für die Schüler und die Unterstützung des Gartenprojektes.
Slow Food Koordinator ist Amelash Danye.
Somalia: Der Majabto Schulgarten
Dieser Schulgarten im kleinen Ort Majabto in der Provinz Lower Scebell in Somalia konnte durch die großzügige Spende des Conviviumsmitgliedes Philip Kruk-De la Cruz sehr belebt werden. Der Verein Pro Terra e.V., als Spender in der Veröffentlichung genannt, ist ebenfalls sein "Kind". Majabto liegt im Süden Somalias am Fluss Shabelle, nicht allzu weit von Mogadischu entfernt in einer relativ grünen Region (der Norden ist eher wüstenartig). Der Schulgarten liegt am Fluss und misst etwa 1,2 Hektar, eine stattliche Größe. Seine Jahresproduktion besteht aus Mais und Bohnen sowie einiger Feldfrüchte für Öl. Entsprechend dem Terroir gibt es nur wenige Obstbäume und Heilkräuter. Von den 377 Schüler und Schülerinnen beteiligen sich 31 an der Gartenarbeit (10 Mädchen, 18 Jungen, 3 Lehrkräfte). Um den Boden fruchtbar zu halten, nutzen die Schüler die Fruchtfolgentechnik mit vielen verschiedenen Feldfrüchten, was sich als erfolgreiche Strategie gegen Parasiten erwiesen hat. Die Ernte, vor allem der Mais, wird für den schulinternen Verbrauch verwendet sowie für Lehrzwecke in anderen Gegenden.
Slow Food Koordinator vor Ort ist Mohahed Abdikadir Hassan.