Aktionen gegen Lebensmittel-Verschwendung
Veranstaltungen für verschmähte Lebensmittel
Misfits - Foto: Helga Bunz
2018: 13.10.
Schweinfurter Schlachtschüsseln sind ein Erlebnis und beweisen zudem, dass viel mehr Leute als man denkt, sehr gerne die angeblichen Igittereien, also Kopffleisch und Innereien durchaus mögen. Dieses Essen verschwendet in der Tat relativ wenig - auch wenn nicht alles aufgegessen wird, was auf die blank gescheuerten Tafelbretter gehäuft wurde. Diese Events feierten wir über die Jahre bereits mehrmals, so auch schon vor 14, 15 Jahren und wieder 2014,2016, 2017 & 2018.
2017-13.12. Eine Gemeinschaftsschule bewegt einen ganzen Ort zum Mitmachen - auch die Jugendlichen. Mitglied Andreas Berns begeisterte die Gemeinschaftsschule Bischof von Lipp in Mulfingen fürs Projekt "Teller statt Tonne" am Tag der Schulverpflegung. Wochen zuvor besuchten die Klassen 8 im Namen des AES-Unterrichts (Alltagskultur, Ernährung, Soziales) einen örtlichen Supermarkt und informierten sich übers Mindesthaltbarkeitsdatum und warum Lebensmittel aussortiert werden. Am 09.12. informierte das lokale Mitteilungsblatt die Bürger und lud sie ein, noch haltbare, aber nicht gebrauchte Lebensmittel am 13./14.11. bei der St. Josefpflege Mulfingen abzugeben für ein 3-Gänge-Menü der AES-Klasse unter der Leitung von Küchenchef und Slow Food Mitglied Markus Reinauer ("Jagstmühle", Ortsteil Heimhausen). Am Morgen des Aktionstages kochten die Schülerinnen ein 3-Gänge-Menü für die 180 Mitschüler aus dem Gespendeten und Nichtverkäuflichem, was wohl sonst die Tonne "eingesackt" hätte. Reinauer forderte die Schülerinnen immer wieder mal auf, rein zu riechen in die Töpfe: "Wichtig ist, dass es lecker riecht. Wenn nicht, ist's nichts!" Auch in der Schulküche verarbeiten vier Mädels, unterstützt vom Mensa-Team, viele Kilo Quark und allerlei Obst zu einem Dessert. Die Fleischküchle hingegen - Reinauer nutzt sie immer auch zum Verwerten alten Brotes und Brucheiern - wurden bereits am Vortag gebraten.
"Super" fanden viele der 180 in der Allzweckhalle zum Essen versammelten Schüler und Schülerinnen das Gekochte.
2015-14.01. "Das 5. Viertel" - damit sind die einst geliebten, heute oft verschmähten Innereien zwischen Zunge und Schwanz gemeint. Sie schmeckten köstlich im Restaurant "Laurentius" in Weikersheim. 2014-28.11. & 2013-21.11. Eine ganze Gans wird verspeist (es waren mehrere): Restaurant Tilman, Bronnbacher Gasse 10, Würzburg. 2014-18.10. Ein extra geschlachtetes Eichelschwein wurde verspeist in zwei Gängen; das Übrige wurde zur Wurst in Gläsern verarbeitet und den Teilnehmern teilweise mitgegeben. 2014-21.01. Eine Veranstaltung zugunsten von Innereien im Restaurant "Landhaus zum Falken, Tauberzell 41, Adelshofen. 2012-11.05. Thematische Tafelrunde "Variationen vom Magerwiesenlamm" im Restaurant "Tilmann", Bronnbacher Gasse 10, Würzburg. Salami vom Lammfleisch, Zubereitungen vom Bauch, Rücken, Schulter, Keule und eine Kraftbrühe aus den Knochen und Fleischparüren. 2011-08.10. Thematische Tafelrunde "Fast vergessene Genüsse vom Rind" im Restaurant "Legere", Kurhausstr. 29, Bad Kissingen. Es gab Ochsenschwanz-Suppe mit Kalbshirn-Nockerl, Rinderleber, Kalbsbries und fränkischer Kuhkäse.
Publikationen für müllfreies Kochen
Beispiel Teller statt Tonne Rezepte
Convivium-Zeitschrift
2016 - Nr. 3: Der Charme der Misfits, 2015 - Nr. 1: Die Schnauze-bis-Schwanz-Gastronomie, - Nr. 2: Bewahren statt vernichten, 2014 - Nr. 1: Öffentliches Kochen bei der Mainfrankenmesse: Ganzheitliche Verwertung + Veranstaltung "Innereien - köstliche innere Werte", -Nr. 3: Teller statt Tonne - 21 % der Lebensmittel schmeißt der Verbraucher in die Tonne.
Monatlicher Convivium-Rundbrief
2014 - Nr. 12: Seite 3: Schneckentafel Taubertal: das 5. Viertel, 2012 - Nr. 04, Seite 5: Salatblätter sind zu schade zum Wegwerfen, 2012 - Nr. 06, Seite 5: Abschnitte von Gemüsen - zu schade zum Wegwerfen
Öffentliche Kochshows fürs Kochen ohne Reste
2017-30.09.: Das "5. Viertel": öffentliche Kochvorführung auf unserem Gemeinschaftsstand (mit Bund Naturschutz, DeHoga, Bayerischem Bauernverband), Mainfranken-Messe, Würzburg (30.09. - 08.10.2017). Slow Fooder Gerd Sych kochte öffentlich Schweinebacke mit Kartoffel-Kürbis-Gemüse. 40 Besucher verkosteten es. Bravo! 2013 - 28.09-4.10.: Demonstration von "Teller statt Tonne" auf der Mainfrankenmesse an sieben Tagen in Zusammenarbeit mit professionellen Köchen: alles wurde verarbeitet von allen Lebensmitteln und an die Besucher verkauft - nichts blieb übrig. 2011 - 10.11.: Fünf Gänse wurden verspeist! Die Innereien würzten die Füllung. Gasthof "Zum Auerhahn", Oberes Tor 9, Werneck. 2011- 10.12.: Mitglieder Norbert Schmelz und Gerd Sych kochten am Terra Madre Tag Hähnchen im Falkenhaus in Würzburg: Schnitzelchen von der Hühnerbrust und vom Rest des Huhns ein Ragout. 2011 - 05.10.: Demonstration auf der Mainfranken-Messe (1.-9.10.) Kochwerkstatt nuova Schweinfurt kocht fünf 2,2 kg schwere Hähnchen als ein 3-Gang-Menü für 50 Portionen: 2 Amuse bouches (Hautkrusteln, Leber-Herzcreme), 1. Gang: Hühnersuppe mit Gemüse und grünenLauch-Kartoffelnockerln (vom Lauch-Dunkelgrün), saftiges Fleisch von Brust und Schenkeln auf Lauch-Champignon-Gemüse. Nichts verwertbares blieb übrig. Die Zuschauer und Verkoster waren beeindruckt - und aßen alles auf.
Kochkurse fürs Kochen ohne Reste
2012 - 28.11.: Die Slow Food Kochwerkstatt Zeil a.M. kochte eine ganze Gans - und nichts blieb übrig - außer dem nicht Verwertbaren: Gemüseabschnitte, Gansknochen. - 07.11.: Feines mit Sennfelder Kraut & Rüben: Die bei der Pastinakencreme anfallenden Möhrenreste, Pastinakenabschnitte und Petersilienstängel plus Zwiebelabschnitte der Schweinfurter Maultaschen wurden Röstgemüse fürs Schmorgericht "Feuriges Schweinefleisch". Der bei den Schweinfurter Maultaschen übrig gebliebene Rotkohl fand später Verwendung in der heimischen Küche. Beim Apfeldessert mit drei Aromen wurde alles verwendet; die Apfelschalen beispielsweise aromatisierten und färbten den gelatinierten Apfel-Quittenfond. - 12.09.: Kreativ kochen mit Obst & Gemüse - weitgehend restefrei gelang alles. Lediglich übrig gebliebenes Eiweiß hätte zuhause eine italienische Meringe werden können - leider hatte niemand ein passendes Gefäß parat. - 06.06.: Fluss- und Teichfisch - sechs Arten (Wels, Barsch, Aal (Wildfang aus dem Main), Bachsaibling, Karpfen und Forelle wurden zu einer Vorspeise und einem Hauptgericht - dem Schweinfurter Fischtopf - verarbeitet. Gräten und Köpfe veredelten den Fond für den Fischtopf - nur die Haut und fette Bauchlappenabschnitte blieben ungenutzt. - 18.04.: Zunge, Niere und Schulter vom Rhönschaflamm. Man war erstaunt, wie gut das schmeckt. - 28.03.: "Ein ganzes Zicklein" wurde verarbeitet, einige wenige rohe Teile nahmen einige Teilnehmer für zuhause mit.
2011 - 23.11.: "Ein ganzes Kaninchen" - Thema des Slow Food Kochklub Schweinfurt. Der Rücken mit den Bauchlappen wurde Hülle für die Füllung, die Leber und Herz integrierte. Die Schenkel wurden geschmort, die Karkasse inkl. des Kopfes Grundlage der Soße. - 02.11.: "Innereien für Abstinenzler" war das Motto. Gekocht wurde ein Amuse bouche mit Blutwurst, ein Ragout von Kalbszunge, Maultaschen von Kalbsbries. - 28.09.: "Innereien" war das Thema. U.a. wurden auch Kutteln (in Riesling) gekocht, die selbst Kuttel-Abstinenzler delikat fanden, aber auch Lammleber, gebratene Leberwurst, Kalbsleber und Kalbsbeuschel (Herz & Lunge).