Der Süden liegt so nah – Pfingstausflug des Conviviums Marburg/Mittelhessen in die Pfalz
Der Süden liegt so nah – Pfingstausflug des Conviviums Marburg/Mittelhessen in die Pfalz
(Text von Thomas Rotarius, Bilder von Thomas Rotarius & Heike Richter)
Gute Kontakte zum Convivium in der Pfalz ermöglichten der Slowfoodgruppe Marburg/Mittelhessen aus der Diaspora einen Ausflug in die genussvolle und gesellige Pfalz zu unternehmen.
Erstes Ziel unserer 3tägigen Reise zu Pfingsten war Deidesheim, das sich bei gutem Verkehrsfluss in knapp 2 Stunden erreichen lässt.
Deidesheim ist zur Einstimmung in das Pfälzer Leben genau das Richtige. In großer Runde bei lauschigen Temperaturen vor dem Deidesheimer Hof (Tipp 1 www.deidesheimerhof.de) auf dem Marktplatz zu sitzen und feine Pfälzer Spezialitäten zu genießen – was will man mehr (Tipp 2 www.deidesheim.de).
Unser Schlafquartier in Queichheim nahe Landau war für unsere Unternehmungen an der Südlichen Weinstraße gut gewählt und preiswert. Zu unseren kulturellen und lukullischen Anregungen hatte sich Thomas Metzger vom Convivium Pfalz Gedanken gemacht und ein Hoffest sowie eine Speyer-Stadtführung gebucht. Auf ging’s zum Hoffest im „Weingut Bernhart“ in Schweigen nahe der Grenze zum Elsass. Eine Übersicht über alle Weinfeste finden Sie bei www.www.pfalz.de (Tipp 3).
Die Fahrt dorthin führte auf weinselige Weise über Siebeldingen und das „Weingut Wilhelmshof“. Das Besondere hier ist der Sekt nach der traditionellen Methode hergestellt – ein eleganter, weicher Sekt, der nicht nur uns begeisterte. „Bester Sekterzeuger“ (DLG) und „Beste Jungwinzer Deutschlands“ (DLG 2006) sind nur einige der Auszeichnungen, die Barbara und Herbert Roth für ihre Sektleidenschaft erhielten (Tipp 4 www.wilhelmshof.de ).
Auf dem Weingut Bernhart angekommen mischten wir uns im geschützten Innenhof unter die Einheimischen und hatten eine schöne Zeit mit breiter Weinpalette und hervorragendem Catering von „Reuters Holzapfel“ – einer von drei Slowfood Empfehlungen in der Pfalz (Tipp 5 www.reuters-holzappel.de). Im Bild „Dreierlei Linsensalat mit warmen Kalbsbäckchen“.
Zum Ausklang gab es dann in der Nähe unseres Hotels musikalische Klänge wie „Hey Jude“ und andere Ohrwürmer vom Beatles Revival Orchestra, die vor Ort ein Openair-Konzert veranstalteten (Tipp 6 www.beatlesrevivalband.info).
Am Sonntag nach einem reichhaltigen Frühstück fuhren wir zur „Perle der Pfalz“ nach Rhodt unter Rietburg. Die durchgehend erhaltene historische Bausubstanz des Ortes macht einen Großteil seines Charmes aus.
Hinzu kommen seine idyllische Lage am Fuße der Weinberge und familiengeführten Weingüter mit ausgezeichneten Weinen wie „Fader“ (Tipp 7 www.weingut-fader.de) und „Heußler“ (Tipp 8 www.heussler-wein.de).
Wer hier in Ruhe die Weine genießen will, kann auch mit dem Wohnmobil kommen, denn beide Weingüter stellen Stellplätze zur Verfügung. Selbstverständlich gibt es ebenfalls ein umfangreiches Angebot an Hotels, Pensionen, Gästezimmern und Ferienwohnungen.
Vom Ort starteten wir zu einem herrlichen Spaziergang durch die Weinberge leicht ansteigend zum ehemaligen Feriendomizil von König Ludwig I von Bayern, dem Schloss Ludwigshöhe.
Hier hat man einen herrlichen Panoramablick, der sich noch steigern lässt mit einer Sesselbahnfahrt zur Rietburg hinauf. Der König soll über diesen Ort gesagt haben, es sei die schönste Quadratmeile seines Reiches. Am Waldrand entlang in Richtung Süden lässt sich weiter lustwandeln zum Flurstück „Paradiesgarten“.
Nach unserer Rückkehr füllte sich die Hauptstraße immer mehr mit Tagesbesuchern. Alle Tore standen offen zum Essen und Trinken, denn traditionsgemäß findet zu Pfingsten das Heimat- und Blütenfest statt (Tipp 9 www.rhodt.de).Wir fanden abseits vom Trubel im „Alten Kastanienhof“ ein lauschiges Plätzchen und genossen deftige Pfälzer Spezialitäten (Tipp 10 www.pfalz-info.com/restaurants/kastanienhof.htm ).
Zur Abwechslung stand nachmittags Kultur auf dem Programm – Speyer.
Ein temperamentvoller Führer schlenderte mit uns durch die imposante Domstadt und erzählte uns von der Monumentalität, Größe und Bedeutung in vergangenen Jahrhunderten. Der einst schönste und größte Dom der Welt war stets ein Symbol der Macht für Kaisertum und Christenheit. 1689 war es dann auf einmal mit aller Pracht vorbei, denn französische Truppen legten die Stadt in Schutt und Asche.
Heute strahlt die Stadt mit Ihren verkehrsberuhigten Straßen und Plätzen südliches Flair aus. Nach gut zwei Stunden endete die Führung, passend für unsere Schlemmergruppe, im schattigen Biergarten des Restaurants „Kutscherhaus“.
Für unseren nächsten Besuch empfahl uns der Stadtführer wärmstens die kulinarische Stadtführung in drei Gängen: Vorspeise im „Zweierlei“, Hauptgang im „Kutscherhaus“ und Nachspeise sowie „Absacken“ in der Wirtschaft „Zum alten Engel“ (Tipp 11 www.speyer-kulinarisch.de/).
Zum Abschluss unseres Ausflug führte uns der Weg am Pfingstmontag noch einmal nach Deidesheim zum Slowfoodmarkt im Innenhof des renommierten Weinguts „Reichsrat von Buhl“. Regionale Leckereien machen uns den Mund wässrig für ein letztes Pfalzmahl im „Paradiesgarten“ des Weingutes. Kann Süden schöner sein?