Im Geschmack verwurzelt

Wurzeln waren das verbindende Thema einer Veranstaltung im Cafe Andrerseits in Dingolfing

Jeder Mensch verbindet starke Emotionen mit dem Bewusstsein wo seine Wurzeln sind. Diese Emotionen treten oft erst zu Tage, wenn diese Verwurzelung in Frage gestellt wird. Krisen, Kriege und Konflikte zerstören Zusammenhänge und haben zu allen Zeiten viele Menschen gezwungen neue Wurzeln zu suchen und meist gehen die dabei gelösten Wurzeln nie ganz verloren.

Der Verein andrerseits versucht mit unterschiedlichen Projekten bewusst zu machen, wo die eigenen Wurzeln sind und wo es möglich ist, neue zu schlagen. Es lag nahe, dieses Thema auch einmal zum Thema eines Kochabends zusammen mit Slow Food zu machen.

Die lokalen Vertreter dieser Organisation, Ursula und Franz Anneser, versuchten im vereinseigenen Cafe am Kirchplatz den entsprechenden Bogen zu spannen: "Unser Geschmack und die Art wie wir Speisen zubereiten ist geprägt davon wo wir herkommen", so Ursula Anneser. Und die lokalen Geschmacksbringer sind ein Schatz, dessen wir uns wieder mehr bewusst werden müssen. Dazu biete gerade die Winterzeit eine gute Gelegenheit. Frisches Gemüse gibt es zu dieser Zeit nur aus fernen Regionen, energieaufwändig und unter fragwürdigen Bedingungen produziert, und oft mit fadem Geschmack. Stattdessen könnten wir auf eine reiche Palette von Wurzelgemüsen zurückgreifen, in denen noch die ganze Kraft des letzten Sommers gespeichert ist.

Die 16 Teilnehmer des Abends bereiteten unter Anleitung von Frau Anneser dann mehrere Gänge einer weitgehend vegetarischen Speisenfolge zu.

Als Einstieg bei der Besprechung gab es schon mal Frischkäse mit Meerrettich und Rote Bete - Hummous zu frischem Brot.

Ein Rote-Bete- Tatar mit Feldsalat wurde mit Teilen einer Räucherforelle aus dem Wallersdorfer Moos garniert. Dann wurde eine Petersilienwurzel-Suppe serviert, in der Art eines Cappuccinos mit Milchschaum. Nur kurz gebratene lauwarme Gelbe-Rüben-Streifen kamen auf den nächsten Teller, zusammen mit einem Sellerie-Kartoffelpüree und Stiften von karamelisierten Pastinaken.Selleriepüre.jpg Am Ende gab es Espresso mit Gelbe-Rüben-Torte.
Die große Tafel in den Räumen des "andrerseits e.V." ist nach getaner Arbeit und gemeinsamem Genuss immer ein Ort langer Gespräche und gegenseitigem Austausch.

 

 

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