Besuch beim Pomologen
Am 15.11.2003 trafen sich 20 Mitglieder und Gäste in der Baumschule Oppel. Dazu der Bericht unseres Mitglieds Roland Richter.
Wer ist der Schöne aus Nordhausen, der Grüne Stinzendorfer oder der Rote Herbstcalvill ?
Das sind drei der 10 Apfelsorten, die wir anlässlich unseres Besuches bei Pomologen (Apfelkundler) Werner Oppel in Langenzenn-Stinzendorf verkosten durften.
Die anderen waren Florina, Dülmener Rosenapfel, Zabergäu Renette, Roter Boskop, Berner Rosenapfel, sowie Topaz in zwei Varianten, als Demeter Verkaufsobst und als selbstgezogene Variante. Ein spannender Querschnitt von alten Sorten bis zu Neuzüchtungen.
Sowohl Aussehen, als auch Geschmack und Konsistenz der Äpfel waren sehr unterschiedlich. Die Farben variierten von tiefrot bis giftgrün, der Geschmack von säuerlich bis süß, die Konsistenz von saftig bis mehlig-trocken. Nicht immer waren die schönsten Äpfel auch die schmackhaftesten. Der tiefrote, typische Weihnachtsapfel enttäuschte mit seinem mehlig-trockenem, eher geschmacksneutralem Fruchtfleisch. Der giftgrüne Apfel schmeckte nicht halb so säuerlich, wie zunächst befürchtet. Geschmacksfavoriten waren bei den meisten Anwesenden die beiden Topas-Sorten und der Rote Boskop.
Da Werner Oppel aber nicht nur Pomologe, sondern auch Bauernhof- und Baumschulenbesitzer ist und darüber hinaus unermüdlicher Sammler verschiedenster Obst-, Kartoffel- und Kräutersorten und anderer Kulturpflanzen, begann die Veranstaltung zunächst mit einer Führung über sein Anwesen.
Dabei konnten wir nicht nur 40 Minzesorten bewundern und -beschnuppern, sondern auch verschiedenste Obstbäume und Kulturpflanzen kennenlernen. Bei unserem Rundgang begegneten uns darüber hinaus Enten, Ziegen, Hasen, Truthähne und anderes Getier mehr.
Auch Mispeln direkt vom Baum wurden von uns probiert und für schmackhaft befunden.
Ein Highlight der Führung war natürlich der Apfel- und Kartoffelkeller, wo Herr Oppel 200 Apfel- und über 50 Kartoffelsorten lagert.
Sein Wissen und das umfangreiche Angebot seiner Baumschule haben ihn weit über den regionalen Bereich hinaus bekannt gemacht und so kommen Kunden von weit her, wenn sie eine bestimmte, seltene Obst- oder Kartoffelsorte auf Ihrem Anwesen kultivieren wollen.
Werner Oppel hat den Bio-Gedanken verinnerlicht und versucht, wo immer möglich, geschlossene Kreisläufe, natürliche Methoden und regionale Strukturen bei seiner täglichen Arbeit zu verwirklichen.
Wir konnten deshalb von ihm nicht nur vieles über seine Begeisterung bei der täglichen Arbeit erfahren, sondern natürlich auch über die Probleme, die sich daraus ergeben, permanent in Konkurrenz zu Turbo-Landwirtschaft und Supermarktpreisen zu stehen.
Doch zurück zu unseren Verkostungen, die stilecht im Gewächshaus stattfanden:
Nach der Apfelverkostung, die für rege Gespräche über Säure, Mehligkeit, Haltbarkeit und persönliche Geschmacksvorlieben sorgte, durften wir uns den Kartoffeln widmen.
Heiß aufgetischt wurden, neben der bei uns häufigen Sorte Quarta, die Uraltsorte Ackersegen, die lilafarbene Sharon Blue, die rotschalige Piroschka und die hörnchenförmige La Ratte, eine besonders schmackhafte, kleine Sorte, die unbedingt auch mit Schale probiert werden muss.
Damit noch nicht genug, sollten anschließend auch noch drei Apfelsaftsorten in der Blindverkostung beurteilt werden.
Während die Supermarktsorte aus Apfelsaft-konzentrat mehrheitlich wenig Anklang fand, konnten sich die Anwesenden bei den beiden Direktvermarktersorten (eine aus der Oberpfalz, sowie die Hausmarke von Herrn Oppel) nicht auf ein einheitliches Urteil festlegen.
Nach Diskussionen über die "Säure im Abgang" (wie bei einer Weinverkostung), einigte man sich darauf, dass die individuelle Vorliebe für Süße oder Säuerlichkeit entscheidet.
Wer nach den Degustationen noch Hunger hatte, konnte sich bei Hausmacherwurst aus eigener Produktion und dem hervorragenden Bauernbrot vom Ziegenhof Schober stärken, weiterdiskutieren und die Gelegenheit nutzen, Fragen zu stellen und Anregungen von einem echten Experten zu bekommen.
Als krönenden Abschluss gab es noch einen, von Marga Linhard gestifteten, gedeckten Apfelkuchen (gewürzt mit getrockneten Lavendelblüten!)und natürlich konnte auch jeder am Ende Kartoffeln, Äpfel und Apfelsaft mit nach Hause nehmen.
Eine, trotz der recht kühlen Temperaturen im Gewächshaus, gelungene Veranstaltung.
Wer ist der Schöne aus Nordhausen, der Grüne Stinzendorfer oder der Rote Herbstcalvill ?
Das sind drei der 10 Apfelsorten, die wir anlässlich unseres Besuches bei Pomologen (Apfelkundler) Werner Oppel in Langenzenn-Stinzendorf verkosten durften.
Die anderen waren Florina, Dülmener Rosenapfel, Zabergäu Renette, Roter Boskop, Berner Rosenapfel, sowie Topaz in zwei Varianten, als Demeter Verkaufsobst und als selbstgezogene Variante. Ein spannender Querschnitt von alten Sorten bis zu Neuzüchtungen.
Sowohl Aussehen, als auch Geschmack und Konsistenz der Äpfel waren sehr unterschiedlich. Die Farben variierten von tiefrot bis giftgrün, der Geschmack von säuerlich bis süß, die Konsistenz von saftig bis mehlig-trocken. Nicht immer waren die schönsten Äpfel auch die schmackhaftesten. Der tiefrote, typische Weihnachtsapfel enttäuschte mit seinem mehlig-trockenem, eher geschmacksneutralem Fruchtfleisch. Der giftgrüne Apfel schmeckte nicht halb so säuerlich, wie zunächst befürchtet. Geschmacksfavoriten waren bei den meisten Anwesenden die beiden Topas-Sorten und der Rote Boskop.
Da Werner Oppel aber nicht nur Pomologe, sondern auch Bauernhof- und Baumschulenbesitzer ist und darüber hinaus unermüdlicher Sammler verschiedenster Obst-, Kartoffel- und Kräutersorten und anderer Kulturpflanzen, begann die Veranstaltung zunächst mit einer Führung über sein Anwesen.
Dabei konnten wir nicht nur 40 Minzesorten bewundern und -beschnuppern, sondern auch verschiedenste Obstbäume und Kulturpflanzen kennenlernen. Bei unserem Rundgang begegneten uns darüber hinaus Enten, Ziegen, Hasen, Truthähne und anderes Getier mehr.
Auch Mispeln direkt vom Baum wurden von uns probiert und für schmackhaft befunden.
Ein Highlight der Führung war natürlich der Apfel- und Kartoffelkeller, wo Herr Oppel 200 Apfel- und über 50 Kartoffelsorten lagert.
Sein Wissen und das umfangreiche Angebot seiner Baumschule haben ihn weit über den regionalen Bereich hinaus bekannt gemacht und so kommen Kunden von weit her, wenn sie eine bestimmte, seltene Obst- oder Kartoffelsorte auf Ihrem Anwesen kultivieren wollen.
Werner Oppel hat den Bio-Gedanken verinnerlicht und versucht, wo immer möglich, geschlossene Kreisläufe, natürliche Methoden und regionale Strukturen bei seiner täglichen Arbeit zu verwirklichen.
Wir konnten deshalb von ihm nicht nur vieles über seine Begeisterung bei der täglichen Arbeit erfahren, sondern natürlich auch über die Probleme, die sich daraus ergeben, permanent in Konkurrenz zu Turbo-Landwirtschaft und Supermarktpreisen zu stehen.
Doch zurück zu unseren Verkostungen, die stilecht im Gewächshaus stattfanden:
Nach der Apfelverkostung, die für rege Gespräche über Säure, Mehligkeit, Haltbarkeit und persönliche Geschmacksvorlieben sorgte, durften wir uns den Kartoffeln widmen.
Heiß aufgetischt wurden, neben der bei uns häufigen Sorte Quarta, die Uraltsorte Ackersegen, die lilafarbene Sharon Blue, die rotschalige Piroschka und die hörnchenförmige La Ratte, eine besonders schmackhafte, kleine Sorte, die unbedingt auch mit Schale probiert werden muss.
Damit noch nicht genug, sollten anschließend auch noch drei Apfelsaftsorten in der Blindverkostung beurteilt werden.
Während die Supermarktsorte aus Apfelsaft-konzentrat mehrheitlich wenig Anklang fand, konnten sich die Anwesenden bei den beiden Direktvermarktersorten (eine aus der Oberpfalz, sowie die Hausmarke von Herrn Oppel) nicht auf ein einheitliches Urteil festlegen.
Nach Diskussionen über die "Säure im Abgang" (wie bei einer Weinverkostung), einigte man sich darauf, dass die individuelle Vorliebe für Süße oder Säuerlichkeit entscheidet.
Wer nach den Degustationen noch Hunger hatte, konnte sich bei Hausmacherwurst aus eigener Produktion und dem hervorragenden Bauernbrot vom Ziegenhof Schober stärken, weiterdiskutieren und die Gelegenheit nutzen, Fragen zu stellen und Anregungen von einem echten Experten zu bekommen.
Als krönenden Abschluss gab es noch einen, von Marga Linhard gestifteten, gedeckten Apfelkuchen (gewürzt mit getrockneten Lavendelblüten!)und natürlich konnte auch jeder am Ende Kartoffeln, Äpfel und Apfelsaft mit nach Hause nehmen.
Eine, trotz der recht kühlen Temperaturen im Gewächshaus, gelungene Veranstaltung.