Kartoffel_Hoffest (09/07)

Von Wühlschnecken und Zeltstangenmikado

Hoffest Hemhofen

Ein Wochenende ganz in Zeichen von Slow Food war der 8. und 9. September. Während am Samstag Goldgräberstimmung im Kartoffelacker des Herrn Kunze aufkam, durften wir Sonntags beim Hoffest der Abo-Kiste in Hemhofen ein wenig repräsentieren. Doch der Reihe nach:

Samstagmorgen ging mein Blick immer wieder bang zum Himmel und sämtliche Wetterdienste im Internet wurden von mir stündlich nach schönem Wetter durchsucht – war es doch die Tage vorher ziemlich feucht-kalt und die Prognosen eher bescheiden; doch unser Wettergott ist wohl ebenfalls eine Schnecke (oder Kartoffelliebhaber): Der Himmel verschonte uns jedenfalls vor Schlammlawinen im Acker.

So machten wir uns denn auf, um mit Peter Kunze auf Erdäpfelsuche zu gehen und seinen (erstaunlich trockenen) Acker zu durchwühlen. Nach allgemeinen Informationen und viel Wissenswertem zogen dann die Erwachsenen und die ebenfalls anwesenden Kinder mit Harke, Spaten und Eimern bepackt los, um die Erde zu lockern und tolle Knollen ans Tageslicht zu befördern. Ein richtiger Spaß, der aber im Laufe der Zeit durchaus auch anstrengend sein konnte. Manchem wurde klar, was „Handarbeit“ in einem Kartoffelacker tatsächlich für harte Arbeit ist.

Trotzdem blieben wir stets bei guter Laune, die Eimer füllten sich ziemlich schnell (manche entwickelten richtigen Ehrgeiz – auch die Kinder) und besonders großen Jubel gab es stets, wenn blaue Kartoffeln gefunden wurden (was ist da schon banales Goldwaschen dagegen).

Beim anschließenden Kartoffelfeuer konnten wir dann unterschiedliche Sorten probieren (mit verschiedenen Salzarten bestreut und ein paar Tropfen feinen Olivenöls beträufelt). Dazu ein sehr guter Apfelsaft und für die Kinder noch ein paar Würstchen. Einfaches kann so gut sein!

Ums Feuer stehend erfuhren wir noch allerlei Informationen, löcherten Herrn Kunze mit Fragen und dieser gab so manche drollige (oder soll ich eher sagen „knollige“) Geschichte zum besten. Natürlich durften wir auch noch „unsere“ Kartoffeln mitnehmen und für einen fast schon symbolisch zu nennenden Preis in jeder Menge und Vielfalt kaufen (was auch von den Teilnehmern gerne genutzt wurde). Mal sehen, wer jetzt den besten blauen Kartoffelbrei kocht...

Ein wirklich unterhaltsamer Nachmittag, der auch der körperlichen Fitness diente. Ein ganz großes Dankeschön an Peter Kunze. Schön war's! (leider haben wir keine Fotos).

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Am Sonntag machten sich einige von uns gleich am frühen Morgen nach Hemhofen auf, um dort mit einem eigenen Stand Slow Food zu vertreten und Interessierte zu informieren.

Gleich zu Beginn mussten wir allerdings noch eine kleine Denksportaufgabe lösen. Zwei Tage zuvor wurde uns ein schöner, grün-weißer Zeltpavillon geschenkt – allerdings ohne Aufbauanleitung. So standen wir denn vor Unmengen weißer Stangen unterschiedlicher Größe und noch gar nicht nach Zeltgerüst aussehend. Mit vereinter - auch nachbarschaftlicher - Hilfe haben wir es dann aber geschafft und konnten nach einiger Zeit einen gut aussehenden Stand bewundern.
Zumindest steht das Ding schon mal
Ausgestattet mit Informationsmaterial und zahlreichen Slow Food Heften lockten wir die Besucher an und immer wieder kamen wissbegierige Menschen vorbei und gar manch interessante Kommunikation zwischen unterschiedlichsten Berufsgruppen ergab sich.
Auch einige unserer „Nürnberger Schnecken“ tauchten im Laufe des Tages auf und spendierten uns sogar frischen, süffigen Most (vielen Dank Herr Späthling – danach ging alles plötzlich viel leichter!).
  
Natürlich gab es auch für uns ausreichend Gelegenheit, abwechselnd eine Runde zu drehen, die anderen Stände zu besichtigen und einiges zu kosten (der Federweiße und -rote des Slow Food Mitgliedes Weingut Rothe war ziemlich oft an unserem Stand vertreten...). Auch mancher Einkauf wurde getätigt.
Alles in allem ein zwar langer aber doch nie langweiliger Tag mit netten Begegnungen, Gesprächen und vermutlich einigen neu von der Slow Food Idee überzeugten Interessenten (vielleicht findet der eine oder andere ja mal den Weg zu uns). An dieser Stelle ein ganz herzliches Dankeschön an die Standdienstler Manu und Roland Richter, Monika Tremel und Elke Mühlbach (und zum „Schlussdienst“ auch noch unser „Chef“ persönlich).
Ach, ja: Wie der Pavillon aufgebaut wird, wissen wir jetzt in Zukunft auch!
peter schubert

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