Plankstetten
Durch Gärten und Felder - neues aus Kloster Plankstetten
Samstag, 13. Juni 2009, 14:00 Uhr
Bei strahlendem Sonnenschein und ca. 28 Grad fanden sich 18 ½ wissbegierige Schnecken und Gäste nach und nach im Klosterhof ein. Ein Teilnehmer aus Heilsbronn (unser Senior) war sogar mittels Geschenkgutschein aus USA (!) angemeldet – das Convivium Nürnberg ist eben weltweit bekannt.
Nach kurzer Irritation bezüglich des Gartenführers erbarmte sich der liebenswert –schüchterne Frater Florian unser - mit der treffenden Aussage: er käme dazu wie die „Jungfrau zum Kind“ (Orginalton). Sein Chef hatte uns nämlich vergessen.
Und los ging es mit dem informativen und interessanten Rundgang zu den Gewächshäusern und Gemüseanbauflächen unterhalb der Klostergebäude.
5 Gärtner kümmern sich um Aussaat, Aufzucht und Ernte der Tomaten, Gurken, Paprika und Auberginen. Beeren und vielerlei Kräuter gehören ebenfalls dazu. Der Gedanke der ökologischen und schonenden Bearbeitung ist hier ganz im Sinne von Slow Food vorbildlich umgesetzt.
So wird in den Ecken der Gewächshäuser Getreide angesät, damit sich dort Insekten zur Schädlingsbekämpfung ansiedeln können, also nix mit Chemie!
Auf den Gemüseäckern wachsen aus dem gleichen Grund Wildblumen zwischen den Reihen. Die Gärtnerei beliefert die eigene Kloster- und Gästeküche sowie ca. 25 Ökobetriebe und Märkte. Eine Lieferliste dazu hing an der Wand.
Mit einem herzlichen „Vergelts Gott!“ an Frater Florian verabschiedeten wir uns und starteten einen steilen Bergmarsch zum Klostergut „Staudenhof“.
Hier erwartete uns Hans de Pay, gelernter Landwirt und studierter Agrarwissenschaftler, vor allem aber köstlich humoriger Erzschwabe. Er ist der Boss über ca. 150 Hektar Ackerland, welches nach den ökologischen Richtlinien des Biolandverbandes bewirtschaftet wird. 60 Hektar Forstfläche gehört ebenfalls zum Klostergut.
Nicht zu vergessen ist die vorbildliche Haltung von Schweinen, Mutterkühen mit ihren Kälbern und 180 Coburger Fuchsschafen.
Hans ließ uns verschiedene Getreidekörner fühlen und probieren und unsere kleinste
½ Schnecke, der Paul, war ganz eifrig dabei.
Noch ein kurzer Ausflug zu einem Emmer- Getreideacker (wegen einer dicken Blase an der linken Ferse nahm ich Abstand davon), dann ging es hungrig und durstig eiligst bergab zur Klosterschänke. Bei Bier, Wein oder Radler und versorgt mit einem Riesenstück Gemüsekuchen saßen wir in der Abendsonne noch gemütlich zusammen. Und eine Tüte mit zwei frischen Rettichen, Brot und Bier stand für jeden noch als Geschenk bereit.
…übrigens: Beim Vorbeigehen an der Klosterkirche habe ich mich ganz schnell noch beim „Hausherrn“ da oben für diesen wunderschönen Tag bedankt.
v.f. + m.t.