Spätburgunder total (01/10)

Spätburgunder total

...im Restaurant und der Vinothek „La Corona“ in Ansbach

Am Freitag, den 22. Januar 2010 hatte sich eine kleine aber feine Gruppe von Slow Food Schnecken in der Diaspora Ansbach im Restaurant und der Vinothek „La Corona“ (Große Weine, kleine Sünden) zur Veranstaltung „Spätburgunder total“ eingefunden.

Zum „Hauptdarsteller“ - einer Diva unter den internationalen Rotweinreben - folgte von Donat Gerg, einem Meister der Weinkunde, eine kurze Einführung in die Welt des „Spätburgunders“, seiner Geschichte und Besonderheiten.

Zum wohl ausgesuchten 4 Gänge-Menü wurde uns als sprichwörtlich roter Faden eine Palette von insgesamt 7 höchst unterschiedlich vinifizierten Spätburgundern serviert.

„Große Abende beginnen mit Sekt“ bemerkte unser Gastgeber Herr Gerg und prophezeite, dass dieser Abend aber zusätzlich auch mit Sekt enden würde.

Den Anfang machte ein...

Spätburgunder „Blanc de Noir“ Sekt brut 2001
(Reichsrat von Buhl, Deidesheim in der Pfalz)

der so „knochen“-brut war, wie es nur denkbar ist. Alleine an der eher dunklen Konnotation im Duft und dem Umstand, dass er nach 15 Mal schlucken immer noch auf der Zunge lag, war dem weißen, sehr feinperligen Schaumwein anzumerken, dass er aus dem weißen Saft rotschaliger Trauben stammt.

Terrine vom Götteldorfer Reh

mit Chutney von roten Stachelbeeren und Brombeer-Jägermeister-Ragout

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Nordheimer Kreuzberg „Blanc de Noir“ 2006

Spätburgunder Spätlese trocken 2005

(Glaser-Himmelstoß/ Nordheim/Dettelbach in Franken)

Zur Rehterrine blieben wir beim Farbton, nur dass dieser fränkische Blanc de Noir sowohl optisch als auch geschmacklich deutlich mehr seine rote Herkunft preis gab. Die trockene Spätlese ergänzte die zarte Wildspezialität kongenial und drängte sich nicht zu sehr in den Vordergrund. Es folgte dann ein...

Feines Frischlingsragout

auf Tagliatelle mit gebratenem Rosmarin

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Spätburgunder „Alte Reben“ trocken 2005

(Bernhard Huber, Malterdingen in Baden)

Diesem köstlichen Pastagang - das Ragout mit feinster Zitronen- und Orangennote - dem ein wunderbar knuspriger Rosmarinzweig beilag, stellte unser Gastgeber einen 2005er Kaiserstühler aus alten Reben entgegen, mit dem er an diesem Abend erstmals einen klassisch ausgebauten Spätburgunder servierte. Der typisch lichtrote Wein ließ die sortenspezifischen Frucht- und Mandelnoten dieser alteingesessenen Rebsorte deutlich erkennen.

In bereits leere Gläser wurde uns - als nicht vorgesehene Zugabe - vom selben Winzer und Jahrgang der Lagenwein

„Malterdinger Bienenberg Spätburgunder Reserve“ 2005

nachgeschenkt, der seine 18-monatige Reifung im Barrique mit einem noch deutlich tieferen Nachhall belohnte. Toller Wein! Danach durften wir genießen...

Karree vom Rothirschkalb im Ganzen frisch aus dem Rohr

an Lorbeer-Jus mit Portweinkraut und Vanillenudeln

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Spätburgunder R „Im Sonnenschein“ 2003
Großes Gewächs

(Ökonomierat Rebholz, Siebeldingen in der Pfalz)

Den ebenfalls „wilden“ Hauptgang schließlich begleitete ein „Großes Pfälzer Gewächs“ aus dem Jahr 2003, das eine hohe Reife und eine gelungene Typizität aufwies, es aber nach dem vorherigen Tropfen schwer hatte, etwas „draufzusetzen“.

Das butterzarte Karree vom Rothirschkalb, auf den Punkt rosa gebraten, mit dem intensiven Portweinkraut und den Vanillenudeln tat ein Übriges, es ihm schwer zu machen.

Wir beendeten das formidable Menü mit einer...

Trilogie von Rohmilchkäse

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Spätburgunder Rosé Sekt brut 2007

(Reichsrat von Buhl, Deidesheim in der Pfalz)

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Nordheimer Vögelein 2008

Spätburgunder „Weißherbst“ Auslese süß

(Glaser-Himmelstoß, Nordheim/Dettelbach in Franken)

Bei der perfekten Auswahl (von Affineur Waltmann aus Erlangen) räumte Herr Gerg, der nicht an alten Klischees haftet, dankenswerterweise mit der Mär auf, nur Rotwein passe immer zu Käse. Ein herrlich nach Pfirsich duftender 2007er Rosé-Sekt brut und insbesondere eine zeitgleich servierte süße fränkische Weißherbst-Auslese bewiesen im doppelten Wortsinn nachhaltig das Gegenteil.

Das neue Schneckenjahr begann verheißungsvoll mit einem kulinarischen und vinologischen Highlight. Solch ein Restaurant in perfekter Harmonie mit der Vinothek – oder umgekehrt? wünschten wir uns auch in Nürnberg.

Herzlichen Dank liebe Familie Gerg – Chapeau!!!!

(H. Dietz, G. u. M. Tremel - Bilder H. Dietz)