Die ist Holzkohle, aber die ist gut!
„Ich habe eine! Hier, schau!“ 22 Kinder des Kinderkochklubs von Slow Food Oldenburg buddelten mit bloßen Händen um die Wette nach Kartoffeln. Gaben sie sich anfangs mit walnussgroßen Knollen zufrieden, sollten es später vor allem große sein.
„Und guck mal hier, wie die aussieht“ Da kommt der Jäger und Sammler im Kinde durch.
Sie waren kaum vom Acker zu bekommen, obwohl die Sammeltüten voller „Blauer Hermann“, „Bamberger Hörnchen“ und „Linda“ kurz vor dem Bersten waren.
Anschließend wurden die Hände leidlich, die zum Essen bestimmten gründlich gewaschen. In Alufolie gepackt garten die Erdäpfel dann in der Glut des großen Feuers. Aber still daneben zu sitzen und zuzugucken, wie die Kartoffeln garten, war nicht Sache der „Jungen Wilden“. Die Streicheltiere, das große Trampolin und das Fußballtor lockten. So konnten sich die Betreuer des KiKoKlubs in Ruhe mit Heiko Stolle vom Hof Stolle unterhalten. 50 ha groß ist der Betrieb. Kartoffeln, Gemüse, Blumen, Weizen und anderes mehr werden angebaut, Milchkühe und Bunte Bentheimer Schweine artgerecht gehalten und alles im sehr gut laufenden Hofladen verkauft.
Nach und nach trudelten die abgekämpften Kinder wieder am Feuer ein. Der Hunger trieb sie. „Diese Kartoffeln ist glaube ich Holzkohle“. Richtig, beim Durchbrechen der „Blauen Hermann“ spritze die Kohle nur so durch die Gegend. „Aber diese hier schmeckt toll!“
Egal ob auf der Bank oder einfach auf dem Boden, es schmeckte. Auch die bunten und weißen Möhrenstreifen und die Paprika. Das Tsaziki mit Dickmilch von Erika sowieso. Obst gab’s als Nachtisch. „Hier, probier mal die Pflaume. Echt lecker!“
22 Kinderkochklubkinder trugen ihren restlichen Kartoffelschatz nach Hause. Ob Mama und Papa schon mal blaue Kartoffeln gegessen haben?