Yams - eine tolle Knolle

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Seit Urzeiten dient die Yams-Wurzel als Grundnahrungsmittel in Afrika und Asien, ist jedoch in unseren Breiten bis jetzt eine Unbekannte geblieben. Slow Food Osnabrück wollte nun endlich mehr über die Besonderheiten der Yams, auch Lichtwurzel genannt, erfahren. Und das war gar nicht so schwierig, denn nahe bei Osnabrück gibt es einen der wenigen Landwirte in Norddeutschland, der sich von der extrem arbeitsaufwendigen Ernte der Wurzeln, die sich 1 m tief in die Erde bohren, nicht abschrecken lässt. Seit 4 Jahren baut der junge Agrarwissenschaftler Dr. Tobias Hartkemeyer im Rahmen eines Forschungsprojekts erfolgreich eine chinesische Yams-Sorte an. (Insgesamt gibt es einige hundert Arten).

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Wir durften ihn am 19. Juni d.J. auf seinem idyllisch gelegenen, schönen, alten Hof, einem Demeterhof in Bramsche, besuchen und wurden von ihm höchst interessant über die Geschichte der Wurzel informiert, über ihre Wirkung als Heilpflanze, ihre kulinarischen Möglichkeiten und über Anbau und Ernte, für die er eine arbeitssparende Methode entwickelt hat. In aufgeschütteten hohen Erddämmen, ähnlich den Spargelbeeten, wird dieYams angepflanzt. Damit die grünen oberirdischen Ranken der Wurzeln klettern können, muss außerdem auf die Dämme ein Gitter gesetzt werden, weil nur so die beste Qualität gewährleistet ist. Nach 4 Monaten können die Yams-Wurzeln dann geerntet werden.

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Tobias Hartkemeyer verkauft seine ganze Ernte nach Süddeutschland, wo man schon länger die vielfältigen Qualitäten dieser Wurzel zu schätzen weiß. Im Geschmack der Kartoffel ähnlich, ist sie in der Küche vielseitig verwendbar und braucht nur kurze Garzeiten. Sie ist Lieferantin natürlicher Hormone, reich an Nährstoffen, wirkt entzündungshemmend, zellerneuernd, senkt den Cholesterinspiegel und bietet außerdem reichlich Vitamine und Mineralien – ein wahres Wunderwerk der Natur.

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Und weil Probieren über Studieren geht, lud uns Frau Hartkemeyer anschließend zur Verkostung ein. Sie hatte eine lange Tafel gedeckt in einem großzügig gestalteten Raum, der einst zu einer alten Scheune gehörte, und ein wunderbares Buffet gezaubert. Es gab eine köstliche Yams-Suppe, knusprige Yams-Puffer, würziges Yams-Brot und einen Auflauf mit japanischen yamshaltigen Soba-Nudeln, dazu Dips und Salate und zum Nachtisch eine große Schüssel Erdbeeren mit Sahnequark. Wir waren begeistert, es schmeckte ganz vorzüglich, und Rezepte in einem von Frau Hartkemeyer zusammengestellen Yams-Rezeptheft gibt es auch schon.

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Am Ende dieses erkenntnisreichen Tages bedauerten wir nur, dass frische Yams-Wurzeln auf den Osnabrücker Märkten noch nicht angeboten werden. Aber das wird sich hoffentlich bald ändern.

Wer jetzt neugierig geworden ist und mehr von Dr. Tobias Hartkemeyer über den Yams-Anbau wissen möchte, findet weitere Informationen auf seiner Homepage:

Demeter Hof Hartkemeyer

Osnabrücker Str. 73
49565 Bramsche

http://www.lichtyams.org

Text: R.Wall
Fotos: Dr. E. Meyer

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