Neuigkeiten aus dem Convivium Nr.3

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Am 20. September 2013 war Slow Food Sauerland zu Gast im ältesten Bioladen des Sauerlandes in Arnsberg. Am 30. April 1988  von Helmuth Bolle mit dem Namen „Grünschnabel“ gegründet, trägt er seit der Übernahme am 01.01.1990 durch Thomas Wälter und Karin Gemmecke die Bezeichnung „Regenbogen“ und ist zu finden am Gutenbergplatz 33 in 59821 Arnsberg (www.regenbogen-naturkost.de). Seit dem studienbedingten Ausscheiden von Karin Gemmecke wird der Laden von Thomas Wälter als Alleininhaber geführt. Er erzählte anschaulich und kurzweilig aus den Zeiten, als sich „Körnerfresser“ und „Müsliläden“ gegen gängige Vorurteile durchsetzen mussten.

Heute gehört zum gut eingeführten Geschäft mit einem riesigen Sortiment an Bio-Lebensmitteln ein BioBistro mit täglich wechselnden vegetarischen Gerichten, die von der Besuchergruppe verkostet und als ausgesprochen lecker gefunden wurden. Eine Spezialabteilung für Getreidemühlen rundet das Angebot ab. Letztere werden auch sehr erfolgreich im Internethandel vertrieben.

Thomas Wälter gelang es, in seinem spannenden Vortrag den Entwicklungsbogen von der Gründung des Bundesverbands Naturkost Naturwaren als Pionier-Entwickler von Bio-Qualitätsstandards und Sortimentsrichtlinien bis hin zum Gesetzgebungsverfahren der EU-Bioverordnung aufzuzeigen.

Als Anfangswaren waren Jutetaschen, ein Sack Müsli, ein Sack Nüsse und einmal wöchentlich ein Sack mit Brot vom Bäcker Meier aus Rüthen, Backsteine genannt, gelistet. Der Markt wuchs kontinuierlich, manches Jahr mit Nöten. Bioware war zu Beginn doppelt so teuer wie konventionelle Ware, heute liegt das Preisniveau immer noch 25 % bis 30 % höher. Der Großteil der Lebensmittel stammt aus der Region, manchmal jedoch sei es ökonomischer, vom biozertifizierten und kontrollierten Großhändler zu beziehen, z.B. Bioland- oder Demeter-Ware.

Als Zukunftsperspektive nannte Thomas Wälter z.B. im Vergleich zu Edeka „Immer einen Schritt weiter sein, möglichst aus der Region beziehen oder aus dem Fairen Handel.“  Die bedeutsamen Kompetenzen weiter entwickeln im Bereich Bio: wissen, was verkauft wird, wissen wo was herkommt, die Wirkungen kennen und den Gesundheitsaspekt heranziehen: „Wir verkaufen nicht nur, sondern wir leben das auch!“

Diese Geschäftsphilosophie kommt den Grundlagen der Slow Food Bewegung sehr nahe. Slow  Food Sauerland hat es sich zum Ziel gesetzt sowohl Produzenten als auch Vermarkter aufzufinden, die die Forderung nach guten, sauberen und fairen Lebensmitteln in ihren Betrieben bereits umsetzen  und dabei helfen, sie in den Alltag einzubinden, nach Möglichkeit auch als Mitglied oder Förderer von Slow Food Sauerland.

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