Lamm- und Schaffleisch aus der Region als direkter und wirksamer Beitrag zum Artenschutz! 2019

Slow Food Plädoyer zur Erhaltung einer der letzten artgerechten Nutztierhaltungen in Deutschland, auch im Sauerland

Deutsches schwarzköpfiges Fleischwollschaf

Wenn ein Slow Food Convivium sich stark macht, regional produzierte, gute, saubere und faire Lebensmittel und ihre Erzeuger zu unterstützen, bekannt zu machen und in das regionale Netzwerk einzustellen geschieht das nach dem bewährten Vier-Augen-Prinzip: Am 12. Februar machten sich Ursula Tigges vom Bio- und Erlebnisbauernhof Tigges (Slow Food Unterstützer , Arnsberg Ainkhausen) und CV Leiterin Ingrid Schlicht-Olbrich auf den Weg zur Schäferei Brinkmann in Ense, einem Familienbetrieb mit Tradition seit 1936, gelegen am Haarstrang zwischen der Soester Börde und dem Sauerland, um sich über die Bedingungen der Schafzucht vor Ort zu informieren.

Vor einiger Zeit entstand bei Slow Food das Motto „Essen was wir retten wollen“. Nach der Beschäftigung mit dem Roten Höhenvieh als ehemals bodenständiger Rinderrasse im Sauerland steht aktuell die Thematik der Erhaltung der Schäfereien im Sauerland auf der Aktionsliste. Ein Filmbeitrag des  ZDF am 03. März 2019 mit dem Titel „ Schäfereien in Not – ein Traditionsberuf vor dem Ende“  verknüpft Information und Aufklärung mit einem Appell zur Erhaltung einer der letzten artgerechten Nutztierhaltungen in Deutschland (vgl. ZDF Mediathek). Der Schafzuchtverband NRW argumentiert ähnlich wenn er sagt:

Deutsches schwarzköpfiges Fleischwollschaf 2

Schafe liefern 

„Wolle – dafür sind sie bekannt“

„Fleisch – dafür liebt manch einer sie“

„Milch und Käse – besonders gesund und schmackhaft“

„Offene Landschaft – wenig beachtet aber von allen gewünscht“

„Sicherheit hinterm Deich – wehe, wenn´s nicht ernst genug genommen wird“

Das Hauptaugenmerk der Schäferei Brinkmann liegt aktuell auf der natürlichen, artgerechten  Aufzucht und Vermarktung der schwarzköpfigen Schafe und auf der Landschaftspflege.  Im Winter wird die Fütterung mit hofeigenem Getreide, Heu und Silo sowie nicht vermarktbaren Zuckerrüben und Kartoffeln benachbarter Höfe bewältigt.  Fleisch- und Wollprodukte aus der Wollstube können ganzjährig erworben werden. Kreative Ideen zur Gestaltung eines Hofladens sind im Entstehen.

Die Sorgfalt und Qualität des Umgangs mit den Tieren spiegelt sich im Slogan der vier Ds:

D für in Deutschland geboren

D für in Deutschland aufgezogen

D für in Deutschland geschlachtet (hier auf dem eigenen Hof)

D für in Deutschland nach Kundenwunsch zerlegt und selbst vermarktet

Aus Slow Food Perspektive weisen wir zusätzlich deutlich auf den wertvollen Beitrag der Schafhaltung zur Pflege seltener Biotope hin. Professor Dr. Peter Poschlod (Universität Regensburg) verweist in der ZDF Dokumentation darauf , dass ein Schaf als „Samentaxi“ mit ca. 25.000 jährlich  in Fell und Kot transportierten Samen zum Erhalt der Artenvielfalt beiträgt. Das sind alles gute Gründe, den privaten sowie gastronomischen Speisezettel verantwortungsbewusst mit Lammfleisch aus der Region zu bereichern: Wer deutsches Lamm isst leistet einen direkten Beitrag zum Artenschutz.

Adresse:

Schäferei Brinkmann

Ernst Georg Brinkmann (Schäfermeister und Landschaftspfleger)

Bittinger Haarweg 10

59469 Ense

Tel. 02928/621 mail@schaeferei-brinkmann.de www.schaeferei-brinkmann.de

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