Lammzeit in der Heidschnuckenschäferei

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Raureif bedeckte den Boden und der Atem dampfte weiße Schwaden in den Himmel. Vom großen Stall klangen Geblöke und von den Zwingern gleich nebenan das Gebell der Hütehunde herüber. Schafmist-Dünste waberten zu unserer kleinen Convivium Gruppe...
Genießerisch oder gar verlockend schien der Vormittag nicht zu werden, hier am Rande des Truppenübungsplatzes Senne an der Heidschnuckenschäferei der Biologischen Station Paderborner Land. Als dann aber Schäfermeisterin Renate Regier uns das Tor zum Schafstall öffnete und wir den erhöhten Mittelgang betraten, fingen Augen an zu glänzen und ein Lächeln legte sich über die Gesichter.
Neben etwa 500 Mutterschafen, 8 Böcken und 15 Ziegen wuselten, kletterten, hopsten, säugten und kuschelten auch über 500 kleine schwarze Lämmer und übten hundertfach das von den Müttern vorgeblökte "Böhh" und "Bähh".

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Renate Regier erzählte ausführlich über die Rasse und Haltung der Heidschnucken, welche ganzjährig in der freien Natur gehütet werden und nur zur Lammzeit in die Schäferei kommen. Die Schafe beweiden die Flächen auf dem Truppenübungsplatz Senne und leisten so einen bedeutenden Beitrag für den Naturschutz und zur Erhaltung der alten westfälischen Heidelandschaft. Das Futter besteht aus Heide, Gehölzaufwuchs, Gräsern und Kräutern der Magerrasen. Nur im Stall wird mit Bio-Heu und Bio-Getreide zugefüttert, deshalb ist die Heidschnuckenschäferei zu Recht zertifizierter Bioland-Betrieb.
Aber auch Themen wie das arbeitsreiche und herausfordernde Leben eines Schäfermeisters, die Zusammenarbeit mit den britischen Streitkräften und nicht zuletzt das Wiederauftauchen von Wölfen waren interessanter Gesprächsstoff und sorgten für so manche Frage aus unserer Runde.

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Kulinarisch klang der Vormittag aus, als wir in der kleinen Küche der Schäferei die wohl weltbesten Heidschnucken-Lammbratwürste, standesgemäß durch unseren Convivium-Leiter Gerd gegrillt, mit Brötchen und Krautsalat genossen. Jeder erwarb noch einen Vorrat für zu Hause und half somit die schmale Kasse der Schäfermeisterin aufzubessern. Voller neuer Eindrücke und wohl-gesättigt begaben wir uns auf die Heimreise.
Raureif bedeckte den Boden und der Atem dampfte weiße Schwaden in den Himmel. Vom großen Stall klang Geblöke herüber und Bratwurstduft verzauberte die Luft...

 Webseite der Heidschnuckenschäferei

Fotos © Thomas Rinke, mit freundlicher Genehmigung

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