Terroir

"Alle Lebensmittel die aus dem Boden kommen, haben ein Terroir – nicht nur der Wein." Dieses Zitat ist eine Kernaussage der Slowfood Jahresthemen 2022.

Nachdem wir uns bereits bei der Genuss- und Einkaufsführerarbeit mit den Bedingungen Südwestsachsens für unsere regionalen Lebensmittel beschäftigt hatten, wollen wir diese Artikel hier noch einmal weiter entwickeln und vorstellen, denn unsere Böden wurden und werden von geographischen und historischen Voraussetzungen bestimmt.

Geographische Lage

Im Süden bildet der Erzgebirgskamm die Grenze unseres Conviviums zu Tschechien, im Westen schließen sich Franken und Thüringen an und im Osten bildet die Freiberger Mulde eine markante Linie.  Im Nordwesten begrenzen nochmals Thüringen und  das ehemals von Braunkohletagebauen geprägte Leipziger Seenland unsere Region. Südwest-Sachsen beinhaltet mehrere, teilweise recht unterschiedlich geprägte Landschaften, wie das Mittel- und Westerzgebirges, das nord-östliche Vogtland, südliche und westliche Bereiche des Pleißenlandes und das sächsische Hügelland. Wirtschaftliches Zentren sind die Städte des Erzgebirgsvorlandes zwischen Chemnitz und Zwickau. Bergbau und Waldnutzung sowie Industrialisierungen beeinflussten die Zusammensetzung der Böden erheblich.

Topographie, Landschaft, Flüsse, Seen

Im Gebiet befindet sich mit dem Fichtelberg sowohl der höchsten Berg Sachsens  als auch Oberwisenthal, welche als die höchst gelegenen Stadt Deutschlands gilt.  Die Pultscholle des Erzgebirges geht nach Norden hin in das sächsische Hügelland  und anschließend in das sächsische Tiefland  über.  Die Freiberger und Zwickauer Mulde, die Flöha und die Zschopau durchziehen mit ihren Tälern die Gebirgslandschaft.  Der Übergang vom Erzgebirge zum vogtländischen Schiefergebirge ist fließend.  Das Vogtland wird von den Tälern  der Weißen Elter, Trieb und Göltzsch geprägt. Südwestsachsen besitzt nur wenige natürliche Seen, verfügt jedoch über viele Talsperren, Stauseen und Teiche.  

Klima

Die Lage im Nordstau der Mittelgebirge sorgten und sorgen in manchen Jahren für zahlreiche Niederschläge mit gefürchteten Überschwemmungen. Bedingt durch Niederschlag und Höhenlage galt das Erzgebirge früher als schneesichere Region mit kurzer Vegetationsperiode. Der Einfluss einer zunehmenden Klimaerwärmung kann auch bei uns beobachtet werden und sorgt für adaptive Veränderungen von Vegetation, Landwirtschaft und Tourismus.

Vegetation und Landwirtschaft 

Die topographische Struktur spiegelt sich auch in der Vegetation wider. Die Mittelgebirgsregionen weisen vorwiegend karge Böden auf und waren früher oft mit Wald bedeckt. Im nördlichen Tiefland sind ertragreichere Böden vorhanden. Der Wald ist dort Feldern und Wiesen mit heute intensiver landwirtschaftlicher Nutzung gewichen. Dieser Wald  erstreckte sich der Sage nach in früheren Jahrhunderten über große Teile des südlichen Sachsens und wurde in der damaligen Zeit Miriquidi, „Der Große Wald“ oder „Ur- und Grenzwald“ genannt.

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