Newsletter November 2010
SLOW FOOD aktuell | Mitglieder-Newsletter | November 2010
EDITORIAL
Liebe Mitglieder von Slow Food Deutschland, liebe Interessierte,
die internationale Slow Food Messe Salone del Gusto und das internationale Treffen der Lebensmittelbündnisse Terra Madre in Turin liegen einen guten Monat zurück. Jedes Mal ist die Begegnung mit so vielen Menschen, die alle der Slow Food Idee verbunden sind, ein besonderes Erlebnis. Wie mir auch die zahlreichen deutschen Delegationsteilnehmer bestätigen, wirken die Eindrücke lange weiter in die tägliche Arbeit hinein. Man taucht ein in die lebendige Atmosphäre, probiert, staunt und diskutiert.
Immer geht es neben den Geschmacksfreuden auch um politische Themen, bei denen sich Slow Food engagiert: Wie können die kleinen Produzenten überall auf der Welt besser unterstützt werden? Wie wehren wir uns gegen Schlachtfabriken? Wie geht es in der EU-Agrarpolitik weiter? Wie garantieren wir Ernährungssouveränität? Wie sichern wir traditionelle Wissenskulturen? Wie soll und kann Ernährungsbildung aussehen?
Turin zeigt, dass Slow Food sehr politisch geworden ist. Das Projekt zur Errichtung von 1000 Obst- und Gemüsegärten in Afrika belegt dies ebenso wie die weltweiten Aktivitäten zum Terra Madre Tag (siehe hierzu auch die Berichte weiter unten). Wie klein der Schritt vom Teller zur Politik ist, wurde auch aus den vielen Projektberichten der deutschsprachigen Delegierten deutlich. Jens Witte zum Beispiel, der in Hamburg Schulkinder biologisch verpflegt, berichtete von den Schwierigkeiten in ausreichender Menge Landhühner (Zweinutzungsrassen) zum Aufstallen zu bekommen, die er später an Stelle der üblichen Bio-Hybridhühner verwenden möchte. Essen ist eben ein landwirtschaftlicher Akt, dessen erzeugungs- und verteilungspolitischen Implikationen immer mitzudenken sind!
Mit herzlichen Grüßen,
Slow Food Deutschland e. V.
GESCHÄFTSSTELLE
Neue Gesichter | Berliner Büro jetzt komplett
Slow Food Deutschland wird zukünftig in der Geschäftsstelle von zwei neuen Mitarbeitern unterstützt. Boris Demrovski übernimmt die Leitung der Geschäftsstelle und ist Ansprechpartner für die Convivien. Hannelore Staschewski betreut Mitglieder, Förderer und Abonnenten des Slow Food Magazins.
Boris Demrovski
Seit 1. November arbeitet Boris Demrovski in der Geschäftsstelle von Slow Food Deutschland. Der diplomierte Online-Journalist wird in Zukunft der Ansprechpartner für die Convivien in der Berliner Geschäftsstelle sein und einzelne Projekte koordinieren. Der 31-Jährige hat als Pressereferent der BUNDjugend und Mitarbeiter beim Bundesverband Geothermie e.V. einschlägige Erfahrungen in der Verbandsarbeit gesammelt. Im Jahr 2009 hat Demrovski zudem mit einem ehrenamtlichen Team den kulinarischen Ratgeber „Das Klimakochbuch – Klimafreundlich einkaufen, kochen und genießen“ beim Stuttgarter Kosmos Verlag veröffentlicht. Bei seinen Recherchen ist er auf Slow Food gestoßen und freut sich nun, die Bewegung aktiv zu unterstützen. | Foto: Privat
KONTAKT: Boris Demrovski | info2@slowfood.de
Hannelore Staschewski
Die "neue" Mitarbeiterin der Geschäftsstelle, Hannelore Staschewski, ist vielen Mitgliedern gut bekannt. Bereits in den Jahren 2004 bis 2008 war sie als selbstständige Dienstleisterin mit ihrem vierköpfigen Team für die Büroorganisation und Geschäftsverwaltung von Slow Food Deutschland in Sulingen verantwortlich. Nach eineinhalb Jahren Büroverwaltung in eigener Regie hat Slow Food Staschewski erneut engagiert. Mit dem Umzug der Slow Food Geschäftsstelle nach Berlin übernahm die 56-Jährige das Büro im Juli 2010 zunächst kommissarisch als selbstständige Unternehmerin. Zum Oktober wurde die gelernte Hotelfachfrau für die Mitglieder-, Förderer- und Abonnementbetreuung eingestellt. Sie freut sich auf die erneute Zusammenarbeit mit Slowfoodies in ganz Deutschland. | Foto: Privat
KONTAKT: Hannelore Staschewski | info@slowfood.de
KOMMISSIONEN
Satzungskommission | Arbeit aufgenommen
Im Auftrag des Vorstands hat sich ein neues Team formiert, um die Vereinsstrukturen an die aktuelle und zukünftige Entwicklung anzupassen. Der Kommission gehören an (v. l.): Horst Welkoborsky (CV Dortmund), Sebastian Wenzel (CV Hamburg), Lothar Klatt (CV Ulm, Leitung) und Klaus Burghardt (CV Köln). Slow Food Vorsitzender Andreas Eichler (CV Freiburg) wirkt beratend mit.Ziel ist die Verabschiedung einer großen Satzungsreform in der Mitgliederversammlung im Frühjahr des nächsten Jahres. Die Kommission soll ein Gutachten zu vereinspolitisch wünschenswerten und juristisch umsetzbaren Eckpunkten erarbeiten. „Wir wollen aus den Erfahrungen des ersten Anlaufs lernen“, erklärte Eichler und hob den Anpassungsbedarf für die Arbeit der örtlichen Convivien und die Zusammenarbeit auf regionaler Ebene hervor. Auch das Delegiertenprinzip soll auf Anwendung in einem neu gestalteten Verein geprüft werden. Die Convivien werden in einem besonderen Verfahren frühzeitig in die Meinungsbildung einbezogen. | Foto: Ursula Hudson
KONTAKT: Lothar Klatt, Sprecher | klatt@ra-klatt.de
Kinder- und Jugendkommission | Tagung in Buchfahrt
Zum dritten Mal seit ihrem Bestehen lud die Fachkommission „Kinder und Jugendliche“ am 30./31. Oktober 2010 zu einer Fortbildungsveranstaltung ein. Im Begegnungszentrum für historische Müllerei nahmen gut 25 Mitglieder aus allen Teilen Deutschlands daran teil. Sie tauschten sich intensiv zu Themen aus, die mit Kindern und Jugendlichen und deren Zugang zu Lebensmitteln in Beziehung stehen. Samstags stellte zunächst die Ökotrophologin Carola Stumpe-Richter (Mitglied im Convivium Dresden) ein Schulgartenprojekt vor, das sie maßgeblich initiiert hat und an der Grundschule Sayda (Sachsen) betreut. Es beeindruckte besonders durch seine hohe Akzeptanz bei Schülern, Eltern und Lehrern und lieferte Anregungen zum Nachahmen. Die Lebensmittelchemikerin Cornelia Ptach (Mitglied der Kommission) zeigte unter der Thematik „Sinne und Sensorik“ unterhaltsam Möglichkeiten für Sinnesschulungen mit Kindern in Convivien auf und gab anschauliche Anregungen dazu. Anspruchsvoll stellte Thomas Pohler (Convivienleiter in Weimar-Thüringen und ebenfalls Kommissionsmitglied) in seinem Vortrag „Bildung für eine nachhaltige Entwicklung – Zukunft gestalten lernen“ Gedanken zu diesem Konzept vor und zeigte Berührungspunkte zur Slow Food Philosophie auf.
Schulverpflegung nach Slow Food Kriterien
Ein rustikaler „Thüringer Abend“ im Mühlenladen mit „Mühlenbräu“ aus dem Dorfbrauhaus schloss den ersten Tag ab. Der Sonntag begann mit einem Workshop unter dem Motto „Bildungsarbeit bei Slow Food - wo wollen wir hin?“ Viele gute Ideen, eine intensive und fruchtbare Diskussion in angenehmer Atmosphäre zeichneten den dreistündigen Workshop aus. Einen weiteren Schwerpunkt bildete am Sonntagnachmittag eine Podiumsdiskussion zum Thema „Schulverpflegung - auf dem Weg zu einem Slow Food Kriterienkatalog?“. Unter der Moderation von Andreas Eggenwirth (Kommissionsmitglied) stellten Alexandra Lienig (Vernetzungsstelle Schulverpflegung Thüringen), Alexander Mayerhofer (Slow Food Weimar-Thüringen) und Andreas Berns (Slow Food Mainfranken Hohenlohe) ihre Positionen vor und kamen schnell zu einem lebhaften Austausch mit den Teilnehmern der Veranstaltung.
Eine Dokumentation und Auswertung der Tagung wird die Fachkommission zeitnah erstellen. Sie wird den Teilnehmerinnen und Teilnehmern zur Verfügung gestellt und kann von anderen Interessierten in Kürze beim Sprecher der Kommission angefordert werden. Für nächstes Jahr plant die Fachkommission eine Tagung mit dem Schwerpunkt „Jugendliche, Auszubildende und Studierende“.
Bild: Arbeitsgruppe beim Workshop | Foto: Thomas Pohler
KONTAKT: Walter Dieckmann, Leiter der Kinder- und Jugendkommission | walter.dieckmann@slowfood.de
Genussführerkommission | Neuer Newsletter
Soeben ist die erste Ausgabe der „Genussführer-Info 01/2010“ erschienen. Die Genussführerkommission von Slow Food Deutschland will mit diesem Newsletter, der künftig in regelmäßiger Folge erscheinen soll, über die Fortschritte ihres Projekts informieren, Mitglieder zu eigenen Aktivitäten anregen und nützliche Tipps und Hinweise rund um den Genussführer geben. Sie können den Infobrief anfordern oder auch abonnieren bei dem Leiter der Genussführerkommission, Wieland Schnürch.
DOWNLOAD: Genussführer-Info 01/2010
MEHR INFORMATIONEN: www.slowfood.de/genussfuehrer
KONTAKT: Wieland Schnürch, Leiter Genussführer-Kommission | wieland.schnuerch@t-online.de
NETZWERK
Convivium Nordhessen | Besser selbstversorgt als fremdbestimmt
Auf dem Melsunger Spezialitätenfestival „Nordhessen geschmackvoll!“ am 10. Oktober war das Schwerpunktthema am Slow Food Stand „Selbstversorgung“. „Unsere Generation scheint die erste zu sein, die beim Abschalten des Stroms, beim Lieferstopp für Heizöl, beim Zusammenbrechen des LKW-Verkehrs in kurzer Zeit verhungern oder erfrieren wird“, erläutert Conviviumsmitglied Gerhard Schneider-Rose den Hintergrund. Die Festivalteilnehmer wurden aufgerufen, alte Fotos zu Themen wie Hausschlachtung, Gemüsekonservierung, Brotbacken, Marmeladekochen und Ähnlichem mitzubringen. Sie wurden am Stand zur Dokumentation eingescannt (Bild: Getreideernte in Melsungen 1946, weitere Bilder siehe unten).
Generation Supermarkt
Eine Umfrage unter den Besuchern des Slow Food Stands erbrachte, dass die wenigsten Konsumenten mit dem Begriff „Selbstversorgung“ etwas anfangen können. Kenntnis und Praxis des Brotbackens, Einkochens oder gar Hausschlachtens sind am Aussterben. Augenfällig ist die Entwicklung bei der Hausschlachtung von Schweinen, die im ländlichen Gebiet Nordhessens traditionell eine wichtige Rolle spielt („Ahle Worscht“). Nur 18 Prozent der Umfrageteilnehmer gaben an, heute noch zu Hause zu schlachten, während 46 Prozent sich daran erinnern, dass dies in ihrer Kindheit durchaus die Regel war. „Mit dem Verschwinden der Selbstversorgung haben die Nordhessen Zeit gewonnen. Sie haben aber auch Lebensqualität eingebüßt“, so das Fazit der nordhessischen Slowfoodies.
KONTAKT: Hanns-E. Kniepkamp, CV Nordhessen | hanns-ernst. kniepkamp@slowfood.de
Beispiele aus der Bilddokumentation "Selbstversorgung in Nordhessen"
Hausschlachtung in Nordhessen
Kartoffelernte in Melsungen 1987
Heidelbeeren-Sammler in Nordhessen
Geschmackstage 2010 | Convivien engagieren sich quer durch die Republik
Unter dem Motto „Köstliches Deutschland“ fanden vom 3. bis 9. Oktober die Geschmackstage 2010 statt. Bundesweit unterstützten Slow Food Convivien die Initiative des Bundesministeriums für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz mit vielen Aktionen, Veranstaltungen und Kooperationen.
Berlin: Kreuzberg schmeckt – Kiez trifft Region
Über tausend Besucherinnen und Besucher kamen beispielsweise am 3. Oktober in die Eisenbahnmarkthalle, um die Veranstaltung „Kreuzberg schmeckt - Kiez trifft Region“ zu besuchen. Neben Podiumsdiskussionen rund ums gute, saubere und faire Essen sorgten viele bunte Marktstände und ein abwechslungsreiches Rahmenprogramm für tolle Unterhaltung. „Besonders freuen wir uns darüber, wie es gelungen ist, die integrative Funktion unseres Nutzungskonzepts endlich erlebbar zu machen und zu zeigen, dass diese gerade nicht im Widerspruch zu einer Markthalle als Plattform für regionale, qualitätsorientierte Händler und Produzenten steht“, sagt Florian Niedermeier von der Projektgruppe Markthalle IX. „Es hat Spaß gemacht zuzusehen, wie die ehrenamtlichen Mitglieder von Slow Food auch die ganz Kleinen für eine bewusste, gesündere Ernährung begeistern konnten und Deutsche wie Türken gleichermaßen von dem türkischen Kinderchor sowie den orientalisch-jazzigen Klängen des Yedo-Ensembles mitgerissen wurden.“
Auch in Freiburg, Ulm, Mainfranken Hohenlohe, der Zugspitzregion und in Nordhessen fanden Veranstaltungen im Rahmen der Geschmackstage statt. Derzeit laufen Gespräche mit dem Vorstand, wie die Partnerschaften mit der Bundesinitiative 2011 ausgebaut und die Convivien noch frühzeitiger in die Planung eingebunden werden können.
SLOW FOOD BIS 27
YFM Halle | Frühstück mit dem „Wurstsack“
Sein Bloggername klingt erst einmal nicht nach einem Lecker-Esser. Doch „Wurstsack“, im bürgerlichen Leben Hendrik Haase genannt und Mitglied des Youth Food Movement, widmet sich laut eigener Aussage mit Leidenschaft dem Genuss und bewussten Essen. Für den Internetradiosender Sputnik (www.sputnik.de) hat der junge Slow Food Aktivist jetzt gemeinsam mit dem Moderator Alex Buchwald eine morgendliche Frühstücksshow zur ARD-Themenwoche „Essen ist Leben“ produziert. Drei Folgen sind bereits online. Dort geht es um Käse aus der Milch von glücklichen Kühen, die Nachteile von Maschinenfutter oder schlicht und einfach auch mal um die Wurst. Genauer: um die Ahle Wurscht!
Die Sendung mit dem Marienkäfer
Und weil es Spaß gemacht hat, will Haase jetzt auch regelmäßig aus der Küche seiner Halleschen WG senden. Auf dem Sender Corax (www.959radiocorax.de) lief am 16. November erstmals eine Radiokochshow. Eingeladen war Bauer Klaus Feick vom Bioland-Hof Biotopia aus Greifenhagen, der die WG mit frischem Bio-Gemüse versorgte. Eine Stunde lang wurde zu sechst geschnippelt, gekocht, gewürzt und viel geredet ... über Zimt, Bio, den Supermarkt und Marienkäfer, die kleine Muster in krumme Gurken nagen. Die Küchenfunker wollen alle zwei Monate erneut auf Sendung gehen.
Bild: Impression aus der funkenden WG-Küche | Foto: Hendrik Haase
DIE INTERNET-SHOW: http://www.sputnik.de/events/aktuell/slow-food-mit-dem-wurstsack
WURSTSACK-BLOG: http://wurstsack.blogspot.com/
KONTAKT: Hendrik Haase, YFM Halle | hendrikhaase@gmx.de
Campus Convivium Fulda | Jetzt wird gebloggt!
Die Gründerinnen des frischgebackenen Campus Conviviums an der Hochschule Fulda (siehe Slow Food aktuell Sept. 2010) haben jetzt auch ihren eigenen Blog. Alle Food-Surfer, Kommentar- und Ideengeber sowie Slowfood-Sympathisanten aus anderen Convivien sind herzlich eingeladen, einmal vorbeizuschauen.
BLOG: http://slowfoodcampusconviviumfulda.wordpress.com
KONTAKT: Eva-Maria Endres, Leiterin des Campus CV Fulda | campusconvivium-fulda@gmx.de
ARCHE
Fränkischer Grünkern | Presidio-Feier in Turin
Mit einer Feier während des Salone del Gusto in Turin im Oktober wurde der „Fränkische Grünkern“ als viertes deutsches Presidio jetzt offiziell bei Slow Food begrüßt. Die Anerkennung durch die Slow Food Stiftung für biologische Vielfalt belohnt die Ausdauer und Arbeit der beiden Grünkern-Schutzpatrone Dietmar Hofmann und Walter Kress, die sich seit Langem mit der traditionellen Dinkelveredelung beschäftigen. Für den prickelnden Fest-Aperitif sorgten die Erzeugerkollegen des Presidios „Champagner-Bratbirne“. Otto Vogelmann, Gastronomieleiter der Löwenstein-Kliniken, servierte dazu seine viel gerühmte Kreation „Grünkern-Risotto“, zuvor hatte ihn Slow Food Präsident Carlo Petrini als Terra Madre Koch begrüßt. Neben dem deutschen Slow Food Vorstand feierte auch eine Delegation von Slow Food International die Presidio-Anerkennung des Bauland-Grünkerns auf dem Salone.
Bild: Das Grünkern-Team freut sich, das erste Mal als Presidio auf dem Salone del Gusto zu stehen (v. l.: Walter Kress, Dietmar Hofmann, Otto Vogelmann, Vogelmann jr.. | Foto: Katharina Heuberger
KONTAKT: Georg Willibald Lang, Vorsitzender Arche-Kommission | gwlang@web.de
TERRA MADRE
Tausend Gärten in Afrika | Der Traum von der Selbstversorgung
Anlässlich der Terra Madre 2010 wurde in Turin das ehrgeizige Projekt „Tausend Gärten in Afrika“ vorgestellt. In Schulen, in Dörfern, an Stadträndern sollen Obst- und Gemüsegärten entstehen, die eine nachhaltige Selbstversorgung lokaler afrikanischer Gemeinschaften ermöglichen (begleitende Maßnahmen sind beispielsweise Kompostierung, natürliche Präparate zur Unkraut- und Schädlingsbekämpfung und der sparsame Umgang mit Wasser). Es sollen lokale Sorten von Obstbäumen, Gemüse und Heilpflanzen angepflanzt werden, die sich gegenseitig ergänzen. Die Idee der tausend Obst- und Gemüsegärten ist nicht neu, sondern das Ergebnis von zahlreichen laufenden (landwirtschaftlichen und schulischen) Experimenten. Ein Beispiel sind die Schulgärten, die Slow Food in Kenia, Uganda und der Elfenbeinküste realisiert hat.
Das Projekt garantiert eine Ausbildung für Bauern und junge Menschen. Es soll dabei helfen, die Kenntnis von lokalen Produkten und Biodiversität zu fördern, die Umwelt zu respektieren, Boden und Wasser nachhaltig zu nutzen. Es bedeutet, das Wissen der Älteren an die junge Generation weiterzugeben und den Geist der Zusammenarbeit zu stärken. Die Slow Food Stiftung für biologische Vielfalt wird das Projekt in Afrika koordinieren. Ein erster renommierter Sponsor fand sich in Deutschland bereits mit dem Christian Verlag, der einen Garten finanzieren will.
Unterstützen auch Sie das Projekt mit einer Spende!
DOWNLOAD: Informationsbroschüre und Spendenformular
Carlo Petrini | Neues Buch erscheint im Hallwag Verlag
„Terra Madre – Für ein nachhaltiges Gleichgewicht zwischen Mensch und Mutter Erde“ heißt das neue Buch von Carlo Petrini. Darin erläutert der Slow Food Gründer das Konzept eines neuen internationalen Netzwerks der nachhaltigen Nahrungsmittelherstellung und -konsumierung. Es erscheint im Februar im Hallwag Verlag. Auf einer parallel dazu stattfindenden Leserreise kommt der Autor nach Deutschland. Die Details über Stationen und Termine werden noch bekannt gegeben.
MEHR INFORMATIONEN: Hallwag Verlag Online-Shop
Terra Madre Tag 2010 | Es ist genug für alle da!
Nur noch wenige Tage, und Slow Food feiert am 10. Dezember den Terra Madre Tag. In Deutschland wird es zwei nationale Pilotveranstaltungen in Berlin und München geben. Aber auch lokal ist von den Convivien viel geplant. Das Thema für 2010 ist: Lebensmittel im Überfluss – ein Problem der Verteilung und Verwertung. In München, Hannover, Würzburg und Kassel, um nur einige zu nennen, werden wir den Zusammenhang zwischen dem Nahrungssystem der Nordhemisphäre und der Zerstörung von Nahrungssystemen auf der Südhemisphäre aufzeigen. Wie sich lokale Genussaktionen positiv auf eine nachhaltige bäuerliche Lebensmittelerzeugung auswirken, soll vor Ort für die Teilnehmerinnen und Teilnehmer erlebbar werden.
Noch immer ist es möglich, eigene Aktionen im Convivium zu planen und bei der Geschäftsstelle anzumelden. Wenden Sie sich mit Ihren Ideen bei Boris Demrovski per Telefon 030 / 24625939 oder per E-Mail info2@slowfood.de
SlowFisch 2010 | Erfolgreiches Genusswochenende
Sonne und Regen wechselten sich ab - das tat der guten Stimmung in der Messe Bremen am Wochenende vom 5. bis 7. November keinen Abbruch. Die 120 Aussteller der SlowFisch haben gemäß der Slow Food Philosophie „Genießen mit Verstand“ regionale, handwerklich und traditionell hergestellte Erzeugnisse präsentiert. Im Mittelpunkt standen Fisch und Meeresfrüchte - vor allem die aus der Heimat wie Saibling, Bachforelle oder der Europäische Wels. Es gab aber auch andere außergewöhnliche Produkte wie Salami von der Weißen Gehörnten Schnucke, außerdem Frikadellen vom Salzwiesenkalb, Salzwiesenkalbsleberwurst, Varianten von der Diepholzer Moorschnucke, Bremer Scheerkohl und Ziegenkäse aus der Vulkaneifel. Ein Highlight für Genießer war die Vinothek, in der in diesem Jahr unter anderem die 35 Mitglieder des Deutschen Barrique-Forums ihre besten Tropfen präsentieren.
Begeisterter und begeisternder Nachwuchs
Am Freitag gehörte die Messe den Schulklassen – ob beim Kinderkochen, in der Malwerkstatt „wie viele Flossen hat der Fisch?“, beim Wattenmeerpuzzle oder bei einem der vielen anderen Angebote - das Interesse und die Wissbegierde der Kinder war fast unerschöpflich. Im SlowFisch Bistro zeigten die jungen Köche von morgen, Auszubildende des Schulzentrums am Rübekamp, welche Geschmacksvielfalt sich mit heimischen Fischen auf den Teller bringen lässt. Ein restlos ausverkauftes Bistro am Sonntagnachmittag war der beste Beweis für das Können der Nachwuchsköche.
Die Besucherresonanz fiel entsprechend positiv aus. So zeigte sich etwa Prof. Dr. Ute Höper-Schmidt von der Hochschule Anhalt begeistert: „Bereits im dritten Jahr in Folge habe ich mit Studenten des Studienganges Ökotrophologie der Hochschule Anhalt in Bernburg die SlowFisch in Bremen besucht. Neben einer qualifizierten Führung, die durch Herrn Fricke organisiert und zusammen mit Vertretern der Slow Food Bewegung durchgeführt wird, dem Besuch der Vortragsveranstaltungen sowie der Teilnahme an den Geschmackserlebnissen erhalten die Studierenden einen aussagekräftigen Einblick in die Slow Food Initiative und haben Gelegenheit, sich mit vielen Ausstellern über deren Konzepte zu unterhalten. Damit vertiefen sie u. a. ihre warenkundlichen Kenntnisse und lernen alternative Absatzwege kennen. Wegen des positiven Feedbacks der Teilnehmer werde ich im kommenden Jahr erneut eine Exkursion zur SlowFisch anbieten.“
Die nächste SlowFisch findet vom 4. bis 6. November 2011 in den Bremer Messehallen statt.
MEHR INFORMATIONEN: www.slowfisch-bremen.de
Slow Schenken | Präsent-Ideen für ein nachhaltiges Fest
Geschenkidee 1 - Arche-Weihnachtspaket
„Verschenken, was wir retten wollen!“ In diesem Sinne können Sie noch bis zum 3. Dezember das Slow Food Weihnachtspaket bestellen, damit es auch garantiert unterm Weihnachtsbaum liegt. Das Paket enthält Spezialitäten aus der „Arche des Geschmacks“ wie Ahle Wurscht, Rotwein, Tauberschwarz, Alblinsen und Fränkischen Grünkern. Alle Produkte lassen sich hervorragend zu einem Weihnachtsessen kombinieren.
MEHR INFORMATIONEN: Arche-Weihnachtspaket
Geschenkidee 2 - Arche-Kalender 2011
Auch im Slow Food Kalender 2011 sind die Arche-Passagiere die Stars: Großformatige Fotos präsentieren Glanrind, Teltower Rübchen oder die Weiße Gehörnte Heidschnucke, ausführliche Informationen zu den Arche-Mitgliedern runden die Porträts ab. Ein ideales Geschenk für alle Slow Food Interessierten.
MEHR INFORMATIONEN: Reinblättern und Bestellen
Geschenkidee 3 - Slow Food Mitgliedschaft
Falls Sie bis zum 31. Januar 2011 ein neues Mitglied werben, belohnt Sie Slow Food mit einer Prämie. Die ersten 20 Werber erhalten je eine Flasche „Hippendorfer Kräuterliqueur“ (500ml) und ein Fläschchen „Chocolat Cru Liqueur“ (200 ml) der Destillerie & Brennerei Habbel aus Sprockhövel am Südrand des Ruhrgebiets. Seit 1842 wird der mildsüffige Hippendörfer nach alter Rezeptur hergestellt, der Chocolat Cru wird auf Basis eines Premium-Kakaos aus einer Plantage in Venezuela destilliert. Nach den ersten zwanzig eingegangenen Neu-Mitgliedschaften erhalten Werber eine Ersatzprämie.
MEHR INFORMATIONEN: Mitglied werben
Geschenkidee 4 - Rebstockpatenschaft
Beschenken können Sie sich (und andere) auch mit einer Rebstockpatenschaft. Sie tragen damit unmittelbar zum Erhalt einer alten Kulturlandschaft bei - den Steillagen an der Mosel. Eine Patenschaft für ein Los (= 5 Rebstöcke) kostet jeweils 65,- Euro jährlich.
MEHR INFORMATIONEN: Rebstockpatenschaften
Geschenkidee 5 - Bücher
Viel geistige Nahrung, ob zum Verschenken oder Eigenkonsum, bietet das Buch „Die Kuh ist kein Klima-Killer!“ von Anita Idel. Die Autorin ist Tierärztin und Lead-Autorin im Weltagrarrat (IAASTD). In ihrem Buch, das ab 7. Dezember im Metropolis Verlag erscheint, beschäftigt sie sich mit den komplexen Zusammenhängen zwischen Tierzucht, Bodenfruchtbarkeit, Klimawandel und Erntesicherung. Idels Buch ist ein Plädoyer für eine nachhaltige Landwirtschaft auf Basis der symbiotischen Beziehung von Pflanze und Tier.
MEHR INFORMATIONEN: Metropolis Online-Shop
Und falls Sie noch Anregungen für den Weihnachtsschmaus suchen: Das neu erschienene Kochbuch „Der echte Geschmack“ (Christian Verlag) von Kille Enna und Georg Schweisfurth verspricht 90 neue und raffinierte Rezepte für die saisonale und regionale Küche, die vermeintlich einfache Lebensmittel wie Kartoffel, Tomate, Rindfleisch, Milch und Apfel in neuem Glanz erstrahlen lassen.
MEHR INFORMATIOMEN: Christian Verlag Online-Shop