Boden
Slow Themen: Boden
Obwohl wir über 90 Prozent unserer Nahrungsmittel dem Boden verdanken, gehen jedes Jahr weltweit Millionen Hektar fruchtbaren Bodens aufgrund der Übernutzung durch industrielle Landwirtschaft sowie Versiegelung verloren. Die Bodenfruchtbarkeit nimmt stetig ab und allein 33 Prozent der weltweiten Anbauflächen werden für die Produktion von Futtermitteln für die Massentierhaltung genutzt, hinzu kommt die Nutzung für Bioenergien.
Slow Food Deutschland fordert, die Agrarflächen für die nachhaltige Erzeugung von Grundnahrungsmitteln zu nutzen, statt damit den global übermäßigen Fleischkonsum überhaupt erst zu ermöglichen. Eine zentrale Forderung an die Politik ist es, sich für eine humusfördernde Landwirtschaft einzusetzen und dafür auf Agrarökologie, Mischkulturen und Fruchtfolgen zu setzen. Dazu müssen zum Beispiel im Rahmen der Gemeinsamen EU-Agrarpolitik Anreize für Landwirte geschaffen werden, ökologische und soziale Ziele zu verfolgen. Nur ein bodenerhaltendes Lebensmittelsystem sichert unsere Zukunft. Wenn wir die Ressource Boden durch Intensivlandwirtschaft und Versiegelung weiter so wie bisher über ihre Grenzen hinaus nutzen, wird sie uns laut Welternährungsorganisation FAO nur noch eine begrenzte Anzahl von Ernten schenken - dann ist Schluss. 60 verbleibende Ernten war die Schätzung aus dem Jahr 2014. Ein weiter so wie bisher ist also keine Option, wenn wir die Ernährung und damit das Leben auf diesem Planeten auch für künftige Generationen sichern wollen.
Böden sorgen nicht nur für unsere Ernährung, sie spielen auch eine entscheidende Rolle für das globale Klima. Daher muss die Fruchtbarkeit dieser kostbaren Ressource geschützt werden und der Zugang zu Land für Landwirte, und nicht für Spekulanten, gewährleistet sein. Das Slow-Food-Schulprojekt „Boden Begreifen“ thematisiert im Sinne einer Bildung für nachhaltige Entwicklung die Nutzung der endlichen Ressource Boden im Kontext einer wachsenden Weltbevölkerung. Lesen Sie mehr zu den Slow-Food-Aktivitäten in diesem Bereich.