Ausschreibung, Kriterien, Kuratorium
Der Preis ist nach Dr. Ursula Hudson, der langjährigen, im Sommer 2020 verstorbenen Vorsitzenden von Slow Food Deutschland, benannt. Ursula Hudson selbst trug zuerst als Vorstandsmitglied (seit 2010) und dann als Vorsitzende von Slow Food Deutschland (2012 bis 2020) maßgeblich dazu bei, Slow Food eine relevante Stimme und politische Ausrichtung zu verleihen und eine gerechtere, bessere und somit zukunftsfähige Ernährungswelt voranzutreiben. Der ihr gewidmete Preis ehrt Menschen, die es ihr gleich tun. Ursula Hudsons zentrales Anliegen war nichts weniger als die Veränderung unseres Ernährungssystems – hin zu Fairness, Nachhaltigkeit und Zukunftsfähigkeit. Die Erkenntnis zu vermitteln, dass Essen der Beziehungsstifter schlechthin ist, der uns mit unserer Um- und Mitwelt in einzigartiger Weise in Verbindung setzt, war ihr großes Anliegen. Handlungsorientierte Ernährungsbildung erkannte sie als zentralen Pfeiler, um Änderung zu bewirken.
Die Nominierten und Preisträger*innen verleihen der Ernährungswende ein Gesicht und eine Geschichte; sie stehen stellvertretend für das Potential unserer Gesellschaft, machen das große Ganze zugänglich und konkret. Vor dem Hintergrund wachsender sozio-ökologischer Herausforderungen wird dies immer wichtiger.
„Alleine die Nominierung für den Ursula Hudson Preis war für uns ein großer Erfolg. Die Anerkennung hat uns in unserem Wirken und Tun bekräftigt, unsere Sichtbarkeit gestärkt. Das Zusammenkommen bei der Preisverleihung hat mir erneut bewiesen, wie wichtig es ist, bei der Aufklärung über faire Ernährungswege an einem Strang zu ziehen.“
Judith Busch, Ernährungsrat Oldenburg
Kandidat*innen:
Der Preis ist ausgeschrieben für Einzelpersonen, Initiativen oder Gruppierungen, die im Ernährungsbereich bzw. der Ernährungspolitik und -bildung aktiv sind; er wird jährlich verliehen. Die Auswahl erfolgt
- infolge der Nominierung durch eines der Kuratoriumsmitglieder;
- durch den Vorschlag Dritter, beispielsweise durch Personen, Vereine, Initiativen, Institutionen;
- durch Eigenbewerbung.
Kriterien für die Preisverleihung:
- Kandidat*innen müssen in herausragendem Maße für eine nachhaltige und faire Weise, Lebensmittel zu erzeugen, zu verarbeiten, zu handeln und zu genießen, wirken.
- Die privat oder im Rahmen einer gesellschaftlichen, wirtschaftlichen oder politischen Tätigkeit erfolgte Leistung der ausgezeichneten Person hat Vorbildcharakter und stellt einen Ansporn für andere dar, sich für eine bessere Ernährungszukunft einzusetzen.
- Berücksichtigt werden aktuelle Aktivitäten und Initiativen, die zu Beginn der Bewerbungsfrist nicht länger als drei Jahre zurückliegen oder ein kontinuierliches Engagement über viele Jahre darstellen.
- Bei der Auswahl wird unter anderem darauf geachtet, dass das Engagement auch in die Zukunft wirkt und öffentlichkeitswirksam dargestellt werden kann.
- Der Mittelpunkt der Aktivitäten sollte in der Bundesrepublik Deutschland liegen. Gewürdigt wird insbesondere ein ganzheitliches, systemisches Handeln und Denken, das die Auswirkungen der eigenen Aktivitäten auf weltweite Ressourcen und Ökosysteme im Blick hat.
- Das Kuratorium ist bemüht, über die Jahre des Fortbestehens des Preises einen repräsentativen Querschnitt durch die Vielfalt der Ernährungswelt einschließlich einer ausgewogenen Vertretung der Geschlechter zu ermöglichen.
- Der/die Preisträger*in soll sein/ihr aktuelles und zukünftiges Engagement für nachhaltige Ernährung im Zuge der Preisverleihung dem Publikum sowie Medienvertreter*innen präsentieren.
Bewerbungsverfahren:
Das Bewerbungsformular für den Ursula Hudson Preis 2024 finden Sie >> hier und können dieses online einreichen.
Preis(-verleihung):
Der Ursula Hudson Preis ist mit 1.500 Euro dotiert. Zusätzlich erhält der/die Preisträger*in eine Auszeichnung in Form eines Kunstobjekts, die sein/ihr entschiedenes Eintreten für nachhaltige Ernährung symbolisch würdigt.
Das Kuratorium:
Der Preis wird von einem unabhängigen, von der Gesellschafterversammlung der Slow Food Deutschland gUG berufenen Kuratorium vergeben. Es besteht aus fünf Mitgliedern und spiegelt die Vielfalt des Netzwerks von Slow Food Deutschland wider:
Dr. Tanja Busse, Studium der Journalistik und Philosophie in Dortmund, Bochum und Pisa, ist Journalistin, Autorin und Moderatorin. Ihre Themenschwerpunkte sind Landwirtschaft, Nachhaltigkeit, Ernährung, Ökologie, Ressourceneffizienz und der Erhalt der Biodiversität. Zahlreiche Veröffentlichungen und Bücher belegen ihre große Expertise und ein leidenschaftliches Engagement auf dem Gebiet der nachhaltigen Ernährung. Seit 2020 ist sie Slow Food Mitglied.
Ein Kurzinterview mit Dr. Tanja Busse finden Sie >>hier
Barbara Assheuer, Mitarbeiterin der Heinrich-Böll-Stiftung in der Abteilung Internationale Zusammenarbeit, war geschätzte Wegbegleiterin und enge Freundin von Ursula Hudson. Als langjähriges Mitglied von Slow Food Deutschland mit großem zivilgesellschaftlichem Engagement repräsentiert sie das bei Slow Food Deutschland gepflegte Ernährungswissen in besonderem Maß und ist eine verlässliche Stimme für gute, saubere und faire Lebensmittel. Die "ethische Qualität" und der kulturelle Kontext von Lebensmitteln sind für sie wesentliche Themen.
Ein Kurzinterview mit Barbara Assheuer finden Sie >> hier
Pirmin Spiegel, ehemaliger Hauptgeschäftsführer und Vorstandsvorsitzender des Bischöflichen Hilfswerkes MISEREOR, bedeutet Entwicklungszusammenarbeit größere Gerechtigkeit zu schaffen und auf die Konsequenzen des fortschreitenden Klimawandels, des westlichen Lebensstils und ungleicher Lebensverhältnisse hinzuweisen. Aus einer Bauernfamilie stammend, selbst über viele Jahre in Brasilien tätig, ist der Kampf für eine Transformation unserer Ernährungswelt eines seiner zentralen Themen. Ihn verband mit Ursula Hudson eine tiefe innere Übereinstimmung.
Ein Kurzinterview mit Pirmin Spiegel finden Sie >> hier
Anke Kähler, Bäckermeisterin und Vorstandsvorsitzende von Die Freien Bäcker - Zeit für Verantwortung e.V., eine unabhängige Berufsorganisation handwerklich arbeitender Bäcker*innen und Konditor*innen. Ihr Ziel ist es, das Bäckerhandwerk ‚enkeltauglich‘ und als schöpferische, sinnstiftende Kulturtechnik zu betreiben. ‚Enkeltauglich‘ bedeutet für sie in regionalen Wertschätzungsketten zu einem ökologisch und sozial gerechten Wandel der Land- und Lebensmittelwirtschaft beitragen zu können.
Ein Kurzinterview mit Anke Kähler finden Sie >> hier
Caroline Barth, engagierte sich jahrelang in der Leitung von Slow Food Youth Deutschland und arbeitet jetzt auf dem Bioland-Betrieb Gut Wilhelmsdorf, Bielefeld. Mit ihrer Arbeit und ihrem ehrenamtlichen Engagement möchte sie mehr Brücken bauen zwischen der landwirtschaftlichen Erzeugung und dem Konsum von Lebensmitteln. Ihr geht es um mehr Wertschätzung und Ernährungsgerechtigkeit. Durch ihre aktuellen Tätigkeiten, das Studium der Nachhaltigen Dienstleistungs- und Ernährungswirtschaft an der FH Münster und ihre Zeit als Bio-Kontrolleurin bringt sie viele Ideen und Impulse für eine nachhaltige Ernährungswirtschaft und faire Wertschöpfungsketten mit.
Ein Kurzinterview mit Caroline Barth finden Sie >> hier
Kontakt:
E-Mail: UHP@slowfood.de
Informationen auch telefonisch unter: (0 30) 2 00 04 75-0
Der Rechtsweg ist ausgeschlossen.