Bildung

Die zweite Hauptsäule der Slow-Food-Arbeit ist die Ernährungs- und Bewusstseinsbildung. Der Slow Food Ansatz zur Bildung ist anders als die meisten Bildungsprogramme im Bereich Ernährung: Er vereint stets theoretisches Wissen mit praktischen Erfahrungen und basiert auf der Ansicht, dass Ernährung untrennbar mit Genuss, Kultur, Umwelt, Klima und Geselligkeit verbunden ist.

Wissen muss schmecken

3 (c) Slow Food.JPGFür Slow Food Deutschland (SFD) ist handlungsorientierte Ernährungsbildung einer der zentralen Pfeiler, um Ernährungskompetenz aufzubauen und nachhaltige Entscheidungen und Strukturen zu fördern. Wir bringen Interessierte mit Expert*innen aus Theorie und Praxis in Schulen, auf Höfen, in Küchen und Backstuben sowie bei Veranstaltungen zusammen, damit sie mit allen Sinnen bzw. mit „Kopf und Bauch“ erleben, wie eine für Mensch und Planet gesunde Ernährung politisch, praktisch und kulinarisch gelingt, schmeckt und lohnt. Einige Bildungsprojekte richten sich an Schüler*innen; SFD bietet aber auch Bildungsformate wie die Slow Food Youth Akademie für Jugendliche und wie die Geschmackserlebnisse, Verkostungen und Hofbesuche für Erwachsene.

Für die Bildungsarbeit kooperiert Slow Food auch mit Partnerorganisationen. Multiplikator*innen werden weitergebildet. Die Bildungsprojekte werden durch die Slow Food Deutschland gUG umgesetzt. Die Bildungsformate von Slow Food Deutschland haben verschiedene Formate: Geschmackserlebnisse, Besuche auf Bauernhöfen und in Produktionsstätten, Konferenzen, Workshops und Abendessen mit den Produzent*innen. Außerdem führt Slow Food Deutschland eine Reihe an Bildungsprojekten wie die >> Slow Food Youth Akademie durch und betreibt Bewusstseinsbildung zu diversen Themen wie >> Gesundheit und Ernährung, >> Lebensmittelverschwendung und vieles mehr.

Auf regionaler Ebene unterstützen die Convivien und die Slow Mobile beim Thema Ernährungsbildung. Die Mobile sind zum Kochen und Lernen ausgebaute Bauwagen. Sie machen Kindern Lust darauf, Essen selbst zu zubereiten.

Bildung im Sinne von Slow Food

Wir sind der Ansicht, dass Bildung heutzutage nicht mehr allein in den herkömmlichen pädagogischen Institutionen stattfinden kann. Vielmehr ist ein breites Bildungsangebot notwendig, dass alle am gesellschaftlichen Leben Beteiligten einschließt. Bildung ist daher eine gemeinsame gesellschaftliche Aufgabe. Sie muss in Schulen, Vereinen, Kulturzentren, politischen Verbänden und Familien praktiziert werden. Dabei gilt es, die Rolle der Gemeinschaft als Garant für die Weitergabe von Wissen im Einklang mit wirtschaftlichen und kulturellen Aspekten wiederzuentdecken und zu fördern. Dazu gehört auch die Kultur des Essens. Lebensmittel eignen sich ideal, um Bildung in einer komplexen und kreativen Art
und Weise zu fördern. Lebensmittel können die Wechselwirkungen und Abhängigkeiten von Menschen, Kultur und Umwelt in besonderer Weise verdeutlichen.

Slow Food ist der Meinung, dass jeder Mensch das Recht auf Bildung hat. Ein Recht, das in jedem Alter und unabhängig von Geschlecht, Sprache, ethnischer Zugehörigkeit oder Religion universell zugänglich sein muss. Damit stellen wir sicher, dass wir die heutigen Probleme nicht auf die nächste Generation verschieben. Nur mit einer Bevölkerung, die sachkundig, kritisch und aufgeschlossen ist, können die Länder und Regionen die anstehenden Aufgaben gut lösen. Das Recht auf Bildung darf kein abstraktes Anliegen sein. Es ist vielmehr eine ständige Aufgabe aller am gesellschaftlichen Leben beteiligten
Personen sowie Institutionen.

Weitere Informationen zum Thema Bildung im Sinne von Slow Food finden Sie im >> Bildungsmanifest von Slow Food International

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