Slow-Food-Positionen
FAQ: Ernährungsumgebungen
Warum essen wir, was wir essen? Ernährungsentscheidungen und -verhalten von Verbraucher*innen hängen weitgehend von strukturellen Faktoren des Ernährungsumfelds - den Ernährungsumgebungen - ab. Dazu gehören u.a. Lebensmittelinformationen (wie Werbung) und die Möglichkeiten der Lebensmittelbeschaffung (Supermarkt, Außer-Haus-Verpflegung); auch der wirtschaftliche und soziokulturelle Kontext spielen eine Rolle. Slow Food ist der Meinung, dass eine nachhaltige Ernährungsumgebung allen Menschen auf unkomplizierte Weise den Genuss von Essen ermöglichen sollte, das gut für sie selbst und für den Planeten ist.
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Veröffentlichung: Juni 2024, Slow Food Deutschland
Bericht "Gleiche Standards für alle Lebensmittel"
Plädoyer für eine EU-Regulierung mit Spiegelvorschriften für Importlebensmittel aus Drittländern
Aktuell ist das Recht darauf, zu wissen, was man isst, für Verbraucher*innen in der EU nicht gegeben, denn: Obwohl in der Europäischen Union Mindeststandards für die Lebensmittelproduktion gelten, müssen importierte Lebensmittel aus Drittländern diesen nicht entsprechen. Slow Food Deutschland fordert die EU in diesem Bericht auf, die Doppelstandards für Import-Lebensmittel zu beenden und durch so genannte Spiegelmaßnahmen sicherzustellen, dass Import-Lebensmittel mindestens den EU-Standards entsprechen. Denn aktuell haben Verbraucher*innen bei Lebensmitteln aus EU-Drittstaaten keinerlei Gewissheit darüber, wie diese produziert wurden. So gelangen u.a. genmanipuliertes Soja, Rindfleisch, das unter Verwendung von Antibiotika als Wachstumsförderer gezüchtet wurde, und mit hochtoxischen Substanzen behandeltes Obst auf hiesige Teller. Eine Analyse ausgewählter Lebensmittel zeigt die negativen Auswirkungen auf die Gesundheit von Mensch, Tier und Ökosystemen in Produktionsländern – vor allem des globalen Südens - sowie eine Wettbewerbsverzerrung für hiesige Bäuer*innen auf.
Zur Veranschaulichung der Existenz von Doppelstandards und der enormen regulativen Diskrepanzen zwischen EU- und Import-Produkten hat Slow Food Deutschland eine Fallstudie zu drei Lebensmitteln durchgeführt: Rindfleisch, Soja und Äpfel. Bereits die ausschnitthafte Analyse dieser drei Lebensmittel macht die negativen Auswirkungen fehlender Standards auf Mensch, Tier und Umwelt deutlich, darunter kommt es in Ländern des globalen Südens zu Pestizidvergiftungen, Ökosystemverpestung sowie Land- und Ressourcenraub, vor allem gegenüber indigenen Völkern. Diese drei Produkte unterstreichen einerseits die mangelnde Transparenz für europäische Verbraucher*innen im Zusammenhang mit in die EU importierten Lebensmitteln, und andererseits die negativen gesundheitlichen, sozialen und ökologischen Auswirkungen auf die Erzeugerländer.
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Veröffentlichung: April 2024, Slow Food Deutschland
FAQ: Agrarökologie
Die Agrarökologie ist ein integratives Modell für ein nachhaltiges Landwirtschaftssystem. Sie verbindet das Wissen lokaler Gemeinschaften und Kulturen mit modernem, wissenschaftlichem Know-how und berücksichtigt die Wechselwirkung ökologischer,
gesellschaftlicher und wirtschaftlicher Dimensionen von Landwirtschaft. Agrarökologie steht für Bodengesundheit und einen schonenden Umgang mit Ressourcen, eine nachhaltige Steigerung von Erträgen sowie die Förderung von Wohlbefinden, Resilienz und Ernährungssouveränität auf lokaler Ebene. Das FAQ fasst wichtige Aspekte zusammen.
Veröffentlichung: Februar 2024, Slow Food Deutschland
Bericht "PLANT THE FUTURE: Die Tiere respektieren und die Umwelt schützen"
Der kürzlich erschienene >> Bericht über den Partizipationsprozess des Slow-Food-Netzwerks zeigt die Ergebnisse eines weltweiten Austauschs zwischen Bäuerinnen und Bauern, Fischer*innen, Lebensmittelhandwerk*innen, Vertreter*innen der indigenen Gemeinschaften, jungen Menschen, Köch*innen, Pädagog*innen und Aktivist*innen bezüglich des Übergangs zu einer gesunden pflanzenbasierten Ernährung mit Fokus auf agrarökologischer Landwirtschaft und handwerklich betriebener Fischerei. Darin hat Slow Food sechs Schlüsselelemente für ein zukunftsfähiges Ernährungssystem definiert.
» Download des Berichts PLANT THE FUTURE. Die Tiere respektieren und die Umwelt schützen
Veröffentlichung: Oktober 2023, Slow Food International
Positionspapier: Ein Slow-Food-Ansatz für gute, saubere und faire Lebensmittelsysteme in Europa
Die EU Kommission plant im Herbst 2023 einen Vorschlag für einen EU-Rechtsrahmen für nachhaltige Lebensmittelsysteme (Sustainable Food Systems legislative framework) vorzulegen. Wie dieses Gesetz aussehen muss kommentiert Slow Food in folgendem Positionspapier. Fest steht für Slow Food: Die Europäische Union braucht ein starkes Gesetz für nachhaltige Lebensmittelsysteme, um die Kohärenz zwischen Lebensmittel-, Umwelt-, Gesundheits-, Agrar- und Handelspolitik zu gewährleisten und die Richtung für gute, saubere und faire Lebensmittelsysteme vorzugeben. Dies ist ein wichtiger Schritt auf dem Weg zu einer Gemeinsamen Lebensmittelpolitik (Common Food Policy) für die EU.
>> Zum Positionspapier EIN SLOW-FOOD-ANSATZ FÜR GUTE, SAUBERE UND FAIRE ERNÄHRUNGSSYSTEME IN DER EU
Veröffentlichung: Mai 2023, Slow Food Europe
Eckpunktepapier "Chancen nutzen, Resilienz schaffen: Empfehlungen des Bündnisses #ErnährungswendeAnpacken! für eine Ernährungsstrategie"
Die Bundesregierung hat im Koalitionsvertrag eine Ernährungsstrategie bis 2023 angekündigt. Das Bündnis #ErnährungswendeAnpacken aus 22 Verbänden hat ein Positionspapier für eine zukunftsweisende Ernährungsstrategie erarbeitet, die es im Vorfeld der Auftaktveranstaltung des Bundesernährungsministeriums zur Erarbeitung der Ernährungsstrategie am 29. Juni 2022 vorlegt. Darin werden konkrete Maßnahmen vorgeschlagen, um allen Menschen eine gesundheitsförderliche und nachhaltige Ernährung zu ermöglichen.
Was Bedeuten die Farm-to-Fork- und Biodiversitätsstrategien der EU für Slow Food?
Am 11. Dezember 2019 wurde von der Europäischen Kommission unter Vorsitz von Ursula von der Leyen der Europäische Green Deal vorgestellt. Dieser soll die Zukunft Europas ausrichten und nachhaltige Entwicklung fördern. Besonderes Augenmerk legt Slow Food auf die Veröffentlichte "Farm to Form", sowie die Biodiversitätsstrategie.
Lesen Sie hier das Positionspapier als PDF
Veröffentlichung: März 2021
Positionspapier Landwirtschaft 4.0: Politische Leitplanken für eine sozial gerechte und ökologisch verträgliche digitale Landwirtschaft
Anlässlich des Global Forum for Food and Agriculture (GFFA) veröffenlichen 22 zivilgesellschaftliche Organisationen ein gemeinsames Positionspapier für eine sozial gerechte und ökologisch verträgliche Digitalisierung der globalen Landwirtschaft. Das breite Bündnis fordert die Bundesregierung auf, die Digitalisierung so zu gestalten, dass weltweit Bäuerinnen und Bauern sowie andere Arbeitende in der Landwirtschaft davon profitieren und die globalen Umwelt- und Klimaziele erreicht werden können. Beim GFFA soll unter anderem ein Konzept für einen Internationalen Digitalrat für Landwirtschaft und Ernährung vorgestellt werden.
Zum Positionspapier: Positionspapier Landwirtschaft 4.0: Politische Leitplanken für eine sozial gerechte und ökologisch verträgliche digitale Landwirtschaft
Zum Forderungskatalog: Forderungskatalog
Veröffentlichung: Januar 2020
Agrarökologie stärken. Für eine grundlegende Transformation der Agrar- und Ernährungssysteme“
Armut, Hunger, Artensterben, Bodenzerstörung, Klimakrise – hunderte Millionen von bäuerlichen Erzeugerinnen und Erzeugern sind davon betroffen. Die industrielle Landwirtschaft bedroht nachweislich die Existenz (klein-)bäuerlicher Erzeuger und gefährdet die natürlichen Lebensgrundlagen hierzulande und im globalen Süden. In einem von 56 zivilgesellschaftlichen Organisationen veröffentlichten Positionspapier fordern die Unterzeichner die Bundesregierung auf, Agrarökologie zum zentralen Förderkonzept zur Armutsbekämpfung und zur Anpassung an die Klimakrise zu machen und sie als Grundlage für eine Reform der EU-Agrarpolitik zu nutzen. Das Konzept ist wissenschaftlich fundiert, in der Praxis hinlänglich erprobt und ganzheitlich im Ansatz.
Zum Positionspapier: „Agrarökologie stärken. Für eine grundlegende Transformation der Agrar- und Ernährungssysteme“.
Veröffentlichung: Januar 2019
Landwirtschaft am Scheideweg. Nur eine ökologische Landwirtschaft kann zehn Milliarden Menschen ernähren
Ein Weiter so führt nicht weiter: „Business as Usual is Not an Option.“ Das ist die zentrale Botschaft, mit der der Weltagrarbericht schon 2008 einen Richtungs- wechsel in der Agrar- und Ernährungspolitik der Industrieländer einforderte. Bisher verhallt diese Forderung bei den politisch Verantwortlichen ungehört. Der Trend, den damals mehr als 400 Wissenschaftler als bedrohlich erkannten, setzt sich ungebremst fort. – Eine Streitschrift von Wilfried Bommert und Manfred Linz
Lesen Sie hier die Streitschrift als PDF | Kurzfassung
Veröffentlichung: Oktober 2018
Slow Food’s CAP review. Our recommendations for a Common Agricultural Policy that is good for people and planet
Slow Food analysiert neuen Vorschlag zur GAP-Reform. Unsere Empfehlungen für eine Gemeinsame Agrarpolitik, die gut für Mensch, Tier und Umwelt sind.
Lesen Sie hier das Positionspapier als PDF (Englisch)
Veröffentlichung: 28. Juni 2018
Transitioning Towards Sustainable Food Systems in Europe
Today’s European food systems are shaped by a series of different policies determined at the EU, national and local level. Those policies concern agriculture, food production, trade, food safety, seed legislation, the environment, climate, health, rural development, workers’ rights and much more. Very often these policies are developed in isolation and without much dialogue between the policymakers working on them at the different levels. At the same time, despite emerging crises in several areas, there is no coherent approach guiding institutions towards sustainability.
Lesen Sie hier das Positionspapier als PDF (Englisch)
Veröffentlichung: Mai 2018
Stellungnahme von Verbänden aus Umwelt- und Naturschutz, Landwirtschaft, Entwicklungspolitik, Verbraucherschutz und Tierschutz zur EU-Agrarpolitik
Am 29.11.2017 hat die EU-Kommission in ihrer Mitteilung „Ernährung und Landwirtschaft der Zukunft“ Leitlinien für die neuerliche Reform der Gemeinsamen Agrarpolitik (GAP) der EU vorgelegt. Der neuerliche Reformprozess eröffnet die Chance, positive Bestandteile der GAP zu stärken und die erheblichen Schwächen und Unzulänglichkeiten zu beheben. Die deutsche Plattform von Verbänden aus Umwelt- und Naturschutz, Landwirtschaft, Entwicklungspolitik, Verbraucherschutz und Tierschutz erinnert an ihre gemeinsamen Vorschläge für eine grundlegende GAP-Reform vom März 2017.
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Positionspapier: Stellungnahme der Zivilgesellschaft zur Europäischen Agrarreform Gute Lebensmittel, Gute Landwirtschaft
Für eine faire, gesunde und vielfältige Nahrungsmittelwirtschaft – Wir, die unterzeichnenden Organisationen, sind davon überzeugt, dass das europäische Nahrungsmittel- und Landwirtschaftssystem defekt ist, dass es im Interesse weniger handelt, und damit zum Nachteil der Mehrheit der Menschen, der Bauern und Bäuerinnen und des Planeten wirkt.
Positionspapier zur Reform 2020 der GAP (PDF)
Memorandum: Für eine Forschungswende zur Sicherung der Welternährung
Für eine Forschungswende zur Sicherung der Welternährung – Slow Food Deutschland fordert im Verein mit weiteren Organisationen der Zivilgesellschaft einen grundlegenden Wandel der Forschungsförderung im Agrarsektor. Zur Bekämpfung des Welthungers müssten Forschung und Lehre stärker auf die Entwicklung einer nachhaltigen Landwirtschaft ausgerichtet werden.
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Positionspapier: Klimasmarte Landwirtschaft - nein danke!
Für eine sozial-ökologische Agrarwende statt gefährlicher Scheinlösunge – Die vom Menschen verursachten Treibhausgasemissionen sind die Ursache einer beispiellosen Klimaerhitzung auf der Erde. Unser sensibles Klimasystem droht vollständig aus den Fugen zu gera- ten. Kaum ein Bereich wird dabei vor so große Herausforderungen gestellt wie die Landwirtschaft.
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Positionspapier: Glyphosat
Glyphosat verbieten, Zulassungsverfahren für Pestizide grundlegend reformieren, nicht-chemischen Pflanzenschutz verstärkt fördern! Ein gemeinsames Positionspapier von einem Bündnis aus 12 Nichtregierungsorganisationen, zu dem auch Slow Food Deutschland gehört (September 2015).
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Slow Food Position Paper: Agroecology (Agrarökologie)
A lively debate is under way in Europe on the subject of agricultural sustainability. This document analyzes the problems associated with the industrialization of agriculture and the simplification of agrosystems, which have led to the loss of bio - diversity and a sharp decrease in ecosystem services that are vital for agriculture and society. Slow Food promotes agroecology as a keystone for ensuring access for all to a nutrient-rich diet that is respectful of cultu- res, for preserving biodiversity and natural resources, for dealing with climate change and for giving back agriculture and farmers their central role in the agrifood system. (2015)
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Positionspapier: Gemeinsame EU-Agrarpolitik (GAP)
Positionspapier von Slow Food zur geplanten Reform der EU-Agrarpolitik (Juli 2011). Titel: "Zu einer neuen gemeinsamen Agrarpolitik".
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Kommentar: FoodSovCAP zur GAP-Reform
Die "Europäische Bewegung für Nahrungssouveränität und für eine andere Gemeinsame Agrarpolitik" (FoodSovCAP), der auch Slow Food angehört, hat einen Kommentar zu den Gesetzesvorschlägen für die Agrarpolitik der EU ab 2013 verfasst.
Positionspapier: Food Policies and Sustainability
Das Positionspapier "Food Policies and Sustainability" von Slow Food ist aus einem offenen, international besetzten Kurs der Universität für Gastronomische Wissenschaften hervorgegangen (Dozenten und Studenten). Es wurde auf dem Terra Madre Treffen in Turin 2010 weiterdiskutiert und im Juli 2011 fertiggestellt.