Reduzierung der Lebensmittelverschwendung: Dialogforum private Haushalte

Als Teil der "Nationalen Strategie zur Reduzierung der Lebensmittelverschwendung" ist im Oktober 2020 das „Dialogforum private Haushalte – Reduzierung von Lebensmittelverschwendung“ ins Leben gerufen worden. Durch regelmäßige Netzwerktreffen und Workshops soll der Erfahrungsaustausch zwischen den zahlreichen in Deutschland schon tätigen Akteur*innen und Institutionen aus Ernährungsbildung, Zivilgesellschaft, Wirtschaft, Wissenschaft und Verbraucherschutz gefördert werden.

Das Projekt "Dialogforum private Haushalte" als Teil der Nationalen Strategie zur Reduzierung von Lebensmittelverschwendung hat zum Ziel, die Lebensmittelverschwendung in privaten Haushalten zu reduzieren.

Das dreijährige Projekt ist offiziell im Oktober 2020 gestartet. Es wird durch Slow Food Deutschland geleitet und mit dem Ecologic Institute sowie der Abteilung Bildung für Nachhaltige Ernährung und Lebensmittelwissenschaft der TU Berlin durchgeführt. Die Projektträgerschaft erfolgt über die Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung (BLE) und wird mit Mitteln des Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL) finanziert.

Aktuelle Informationen zu News und Veranstaltungen des Dialogforums private Haushalte finden Sie auf der Website Zu gut für die Tonne.

Zentrale Bausteine des Projekts sind unter anderem ein Citizen-Science-Projekt und Küchenlabore.

Tipps und Rezepte aus dem Projekt finden Sie hier: >> "Lebensmittelverschwendung reduzieren: Tipps und Rezepte"

Empfehlungen zur Reduzierung der Lebensmittelverschwendung in privaten Haushalten >> finden Sie hier.

Citizen Science Projekt "Deutschland rettet Lebensmittel"

Der größte Teil von Lebensmittelabfällen entsteht in privaten Haushalten. Das Projektteam des Dialogforums "Private Haushalte" führte deshalb gemeinsam mit Zu gut für die Tonne! ein Citizen Science Projekt durch und ging dabei den Fragen nach: Wie vermeiden wir Lebensmittelabfälle in der eigenen Küche? Welche Mengen lassen sich reduzieren? Welche Maßnahmen sind wirksam? Im Rahmen der Aktionswoche "Deutschland rettet Lebensmittel" konnten die Teilnehmenden an verschiedenen Aktionen zur Reduktion von Lebensmittelverschwendung teilnehmen. In einer Vorher-Nachher-Erhebung wurden die eigenen Küchenabfälle gemessen. Diese von Mai bis Oktober 2022 erhobenen Daten werden vom Forschungsteam ausgewertet, um die Wirksamkeit der Aktionen zu evaluieren. Weitere Informationen finden sie hier.

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© Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft

Küchenlabore

Für den Test von verschiedenen Interventionsansätzen hat Slow Food Deutschland seine Netzwerkkontakte in verschiedenen Bereichen eingebracht – in Wirtschaft, Zivilgesellschaft, Ernährungsbildung, öffentliche Institutionen, NGOs und Lebensmittelretter-Initiativen - und Küchenlabore durchgeführt, in denen vielversprechende Ansätze zur Reduzierung des Lebensmittelabfälle mithilfe einer im Dialogforum entwickelten Evaluationsmethode überprüft wurden.

Die Nachberichte zu den bisher veranstalteten Küchenlaboren finden sie hier:

Hintergrund

In Einklang mit den globalen Nachhaltigkeitszielen, insbesondere SDG 12.3 will die Bundesregierung bis 2030 das Ziel erreichen, die Nahrungsmittelverschwendung pro Kopf auf Handels- und Verbraucherebene zu halbieren und die entlang der Produktions- und Lieferkette entstehenden Nahrungsmittelverluste einschließlich Nachernteverlusten zu verringern. Durch die 2018 überarbeitete EU-Abfallrahmenrichtlinie ist Deutschland aufgefordert, auf jeder Stufe der Lebensmittelversorgungskette Maßnahmen zu ergreifen, die Lebensmittelabfälle zu überwachen und über die erzielten Fortschritte Bericht zu erstatten. Auch die „Deutsche Nachhaltigkeitsstrategie“ strebt an, einen Indikator zu Lebensmittelabfällen und -verlusten in Deutschland aufzunehmen. Um die Ziele zu erreichen, gibt die im Februar 2019 beschlossene „Nationale Strategie zur Reduzierung der Lebensmittelverschwendung“ den Prozess vor, um Maßnahmen zur Vermeidung von Lebensmittelabfällen festzulegen.

Ziele des Projektes "Dialogforum Private Haushalte"

Das Projekt hat zum Ziel, über die Erhöhung des Bewusstseins der Relevanz und der Folgen von Lebensmittelverschwendung hinaus, die Reduktion von Lebensmittelverschwendung in privaten Haushalten einfacher und selbstverständlich zu machen, die Höhe der vermeidbaren Lebensmittelabfällen drastisch zu reduzieren und die Etablierung nachhaltiger Ernährungspraktiken zu fördern. Hierzu wird ein Dialogforum zur Reduzierung von Lebensmittelverschwendung in privaten Haushalten etabliert und damit ein Beitrag zur Umsetzung der nationalen Strategie zur Reduzierung der Lebensmittelverschwendung geleistet.

1. Evaluation
Im Rahmen des Projektes werden erfolgversprechende Ansätze und Interventionen durch Kooperation mit und Unterstützung von bereits in diesem Feld tätigen Akteur*innen getestet und evaluiert. Die Evaluierung soll helfen, die aktuell bestehende Lücke im Forschungsstand bezüglich der Wirksamkeit von Kampagnen und Maßnahmen zur Reduzierung der Lebensmittelverschwendung zu schließen. Zudem werden Evaluationsansätze entwickelt, in deren Rahmen die Ergebnisse der Evaluation praktisch umgesetzt und fachlich begleitet werden. Alle getesteten Evaluationsansätze werden nach Projektlaufzeit Praxisakteur*innen zur Verfügung gestellt, um ihnen eine Überprüfung und Weiterentwicklung ihrer Arbeit zu ermöglichen.

2. Vernetzung
Das Dialogforum dient außerdem der Unterstützung und Vernetzung von relevanten Akteur*innen, die Projekte für die Reduzierung von Lebensmittelverschwendung in Haushalten durchführen. Hierzu sind regelmäßige Netzwerktreffen und Workshops geplant, in dessen Rahmen gute Ansätze für effektive Interventionen diskutiert und weiterentwickelt werden.

3. Handlungsempfehlungen
Zudem werden politische Handlungsnotwendigkeiten zur Reduzierung von Lebensmittelverschwendung diskutiert und in politischen Handlungsempfehlungen zusammengefasst.


Eckdaten zum Projekt

Partner:

Slow Food Deutschland, Deutschland

Ecologic Institut, Deutschland

Technische Universität Berlin (TU Berlin), Deutschland

 

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