Frage 5: Gesundheit und Wohlergehen von Nutztieren
Antwort CDU/CSU:
Das Ziel von CDU und CSU ist, mehr Tierwohl mit finanzieller Wertschätzung für die Bäuerinnen und Bauern zu verknüpfen. Unsere Tierhaltung gehört – im Hinblick auf die Qualität und Sicherheit ihrer Erzeugnisse, die Tierwohlstandards sowie die 5 ressourcenschonende Produktion – zu den besten der Welt. Daran müssen wir festhalten und sie weiter umbauen – für noch mehr Tierwohl. Wir werden Investitionen in Tierwohl fördern und sorgen mit einem Bestandsschutz von 15 Jahren bei neuen Stallbauinvestitionen für Verlässlichkeit und Sicherheit. Wir werden ein Tierwohlstall-Förderungsgesetz erlassen, emissionsarme Modellställe entwickeln und unsere Landwirte beim Umbau der Nutztierhaltung auf Grundlage der Empfehlungen der Borchert-Kommission unterstützen. Mit ihren Ergebnissen ist der Umbau zu mehr Tierschutz möglich. Wir werden das Finanzierungsmodell über staatliche Verträge absichern und den Landwirten Planungssicherheit gewährleisten. Die Weidetierhaltung werden wir mit einer neuen Prämie für Schafe, Ziegen und Mutterkühe besonders fördern. Um sie zu sichern, muss in Gebieten mit einer hohen Wolfspopulation ein aktives Wolfsmanagement möglich werden.
Antwort Die Grünen:
Wir GRÜNE wollen Tieren ein wesentlich besseres Leben ermöglichen. Tiere brauchen mehr Platz, Auslauf im Freien und Beschäftigung – das wollen wir verbindlich regeln. Damit Tierschutz wirtschaftlich machbar ist, wollen wir die Landwirt*innen unterstützen: durch eine Umbauförderung, durch faire Preise und durch eine verpflichtende Haltungskennzeichnung für tierische Produkte. Für eine umwelt- und tiergerechte Bewirtschaftung soll die Tierhaltung an die Fläche und an Obergrenzen pro Stall gebunden werden. Das werden wir ebenso gezielt fördern wie die Weidetierhaltung, die ökologisch wertvolles Grünland erhält und sinnvoll nutzt. Statt tierquälerische Züchtung auf Hochleistung wollen wir robuste Rassen und Zweinutzungsrassen fördern. Um Lebendtiertransporte zu vermeiden, ziehen wir die regionale und mobile Schlachtung dem Schlachten im zentralen Schlachthof vor und werden diese fördern.
Antwort SPD:
Nutztiere in Deutschland brauchen mehr Luft, mehr Licht und mehr Platz und Auslauf bzw. Weidegang als bisher. Die Haltungsbedingungen müssen den Tieren angepasst werden und nicht umgekehrt. Deshalb wollen wir in Deutschland ein verpflichtendes staatliches Tierwohlkennzeichen für alle Nutztierarten einführen. Dabei sollen auch die Bedingungen der Elterntierhaltung und Jungtieraufzucht, sowie Transport und Schlachtung, bis hin zur Lebensmittelerzeugung gelabelt werden. Für eine Tierhaltung, die am Tierwohl ausgerichtet ist, werden wir neue Nutztierrassen bzw. -linien benötigen und dafür auch die entsprechende Forschung und Züchtung unterstützen. Qualzuchten müssen zeitnah beendet werden.
Antwort Die Linke:
DIE LINKE fordert eine flächengebundene Tierhaltung begrenzt auf maximal 1,5 Großvieheinheiten pro Hektar, die auch eine regionale Nutzung organischer Dünger verbessert. Tierbestände in Regionen und am Standort müssen gedeckelt werden, die Tierbestände insgesamt sollen sich auf die möglichst regionale (gesunde) Nachfrage orientieren. Seit Jahren setzen wir uns für eine bessere Förderung von Weidetieren ein - die Weidetierprämie wird nun endlich kommen. Darüber hinaus wollen wir eine integrierte tierärztliche Bestandsbetreuung, die vor allem Tiererkrankungen vermeidet. Haltungsnahe Schlachtstätten (inklusive mobiler und Weidetierschlachtung) mindern auch Tiertransporte, die wir auf 4 Stunden begrenzen und in Drittstaaten ganz verbieten wollen. Tierzucht soll sich auf Mehrnutzungstypen orientieren, Qualzuchten verboten werden. Die Vorschläge der Borchert-Kommission sind ein wichtiger Schritt für mehr Planungssicherheit und Akzeptanz. Die bislang vom falschen System profitierenden Konzerne müssen finanziell am Umbau und an den laufenden Kosten angemessen beteiligt werden.
Antwort FDP:
Wir Freie Demokraten treten für eine verantwortungsvolle Haltung von Nutztieren ein. Dabei setzen wir auf rechtsstaatliche Kontrollen und wirksame Modernisierungsschritte in der Tierhaltung, die auch kleine und mittlere Betriebe mitgehen können. Damit auch die Verbraucherinnen und Verbraucher beim Kauf tierischer Erzeugnisse Verantwortung übernehmen können, müssen Haltungsbedingungen klar erkennbar sein. Um das zu gewährleisten, setzen wir uns für ein einfaches, transparentes und verpflichtendes Tierwohllabel in der gesamten Europäischen Union und mittelfristig für europaweit einheitliche Tierschutzstandards ein. Tierschutz und Tierwohl sind für uns eine Selbstverständlichkeit. Für uns ist Tierwohl keine Frage der Stallgröße, sondern des Zustands des einzelnen Tieres. Die Tierschutzstandards auf Höfen müssen regelmäßig und mindestens alle fünf Jahre kontrolliert werden. Damit Landwirtinnen und Landwirte Investitionsentscheidungen für mehr Tierwohl planen können, brauchen sie zudem verlässliche Rahmenbedingungen. Widersprüche zwischen konkurrierenden Rechtsbereichen wie zwischen dem Tierwohl und Immissionsschutz müssen aufgelöst werden. Die überholte Anbindehaltung wollen wir schrittweise überwinden.