End of Fish Day

2019 riefen Slow Food Deutschland, Fair Oceans und Brot für die Welt erstmals den End of Fish Day aus. An diesem Tag verbraucht Deutschland für das laufende Jahr rein rechnerisch die letzten, unter deutscher Flagge gefangenen oder in Aquakultur erzeugten Fische und Meeresfrüchte. Das heißt, dass wir jährlich über 70 Prozent unseres hiesigen Konsums durch Importe stillen. Slow Food nutzt diesen Tag für Veranstaltungen rund um die Themen diversifizierten Fischgenuss und nachhaltiges Fischereimanagement.

Fisch Dossier© Fokke van Saane.jpgDer End of Fish Day wird auf Grundlage der Zahlen der Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung (BLE) errechnet, die in ihrem Jahresbericht über Fischerei und Fischwirtschaft alljährlich den Selbstversorgungsgrad Deutschlands mit Fischereierzeugnissen berechnet. In den vergangenen Jahren haben Slow Food, Fair Oceans und Brot für den Welt die Analysen des britischen Instituts nef zum Fish Dependence Day veröffentlicht. Das Institut stellte 2019 keine Berechnungen hierzu an, deshalb haben die drei Organisationen 2019 das neue Format ins Leben gerufen.

Der hiesige Konsum an Fisch übersteigt seit langem die natürliche Produktivität unserer Meere, die deutsche Fischereiwirtschaft greift auf Fisch aus allen Weltmeeren zurück. Die Überfischung hat verheerende Folgen für die Fischbestände und die marinen Ökosysteme, sie gefährdet die Ernährungssicherheit der Küstengemeinden im globalen Süden, da industrielle Fangflotten den lokalen Kleinfischerinnen und -fischern ihrer Lebens- und Überlebensgrundlage berauben. Bei einer Veranstaltung zum ersten End of Fish Day am 5. April 2019 machten die Initiatoren die Öffentlichkeit darauf aufmerksam und zeigten Handlungsoptionen für Verbraucherinnen und Verbraucher auf. 

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