Tipps für den nachhaltigen Fischgenuss
„Weniger ist Meer“: Genießen Sie Fisch bewusst als wertvolle und begrenzte Ressource. Die Europäische Erzeugung von Fisch und Schalentieren mit 6.3 Millionen Tonnen ergibt umgerechnet 34 Portionen Fisch pro Person im Jahr.
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Lokal handeln: Kaufen Sie an Küsten und Binnengewässern bei handwerklich arbeitenden Fischer*innen, die nach traditionellen Methoden fangen. Damit unterstützen Sie die lokale Wirtschaft und Kultur.
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Heimspiel! Fisch aus regionaler, ökologischer Bewirtschaftung ist leider noch zu wenig bekannt und zu wenig gefragt. Während ihn die wenigsten Supermärkte in ihren Frischetheke führen, werden Sie auf kleinen Märkten in der Nähe von Flüssen und Seen fündig! Schauen Sie sich dort um und probieren Sie Neues!
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Auch Fische haben Saison! Genießen Sie Fischarten während ihrer Hauptfangzeiten und überzeugen Sie sich von einer entsprechend höheren Qualität: festeres Fleisch, hochwertigeres Fett, intensiveres Aroma. Sie schonen damit zugleich die Bestände!
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Aquakultur: Fischzucht mit Zukunft?! Ja, solange diese tier- und umweltfreundlich betrieben wird, d. h. aus extensiver Teichwirtschaft. Informieren Sie sich deshalb vor dem Kauf bei handwerklich arbeitenden Fischhändler*innen Ihrer Region über Herkunft und Haltung der Tiere. Und legen Sie Wert darauf, die „Vegetarier“ unter den Fischen zu kaufen: Felchen, Renken, Karpfen und Flussbarbe. Denn Raubfische wie der Lachs brauchen für ihr Wachstum Unmengen an Protein: Auf ein Kilo Lachs können bis zu fünf Kilo Futterfisch kommen. Wertvolle Ressourcen, die stattdessen dem Menschen oder anderen Wildfischen zur Verfügung stehen sollten.
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Thunfisch ist nicht gleich Thunfisch: Roter Thun oder Blauflossenthun (Thunnus thynnus) ist bestandsgefährdet! Nur der vereinzelte Genuss von Bonito/Skipjack Thunfisch (Katsuwonus pelamis) aus geangelter Fischerei ist empfehlenswert. Achten Sie deshalb beim Kauf von Dosen darauf, dass diese Fangmethode explizit ausgewiesen ist!
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Wir haben den Aal satt! Ob gebraten, geräuchert oder gedünstet - der Aal ist so mancherorts eine regionale Spezialität und zählt zur kulinarischen Tradition. Und davon trennen wir uns verständlicherweise nur ungern. Aber: Der Europäische Aal ist vom Aussterben bedroht. Kompromisse sind beim Genuss von Aal damit leider nicht mehr möglich. Wir müssen auf ihn verzichten und lernen, ihn mit schmackhaften Alternativen zu ersetzen. Legen Sie los!
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Das schmeckt nach Meer! Algen und Meeresfrüchte sind eine genussvolle und ökologisch lohnenswerte Alternative zu Fisch. Sie stehen am Anfang der Nahrungskette, fressen also anderen Lebewesen keinen Fisch weg und sind reich an Omega-3-Fettsäuren. Es gibt Bestände von Meeresfrüchten, die stabil sind sowie Algen, die verantwortungsvoll gezüchtet und geerntet werden. Die Alge schmeckt Ihnen zu streng? Die Muschel hat es bisher nicht auf Ihre Favoritenliste geschafft? Wir möchten Sie motivieren, den kleinen „Vegetariern“ und Meerespflanzen eine zweite Chance zu geben!
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Von der Nordsee nach Marokko und wieder zurück? Nein Danke! Kaufen Sie Nordseekrabben frisch und pulen Sie sie selber. Wenn Ihnen das zu viel Arbeit ist, nehmen Sie die ungeschälten Krabben und entfernen Sie nur die Köpfe. Die Restschale stört weder beim Essen noch beim Genießen. Wenn es unbedingt die gepulte Version sein soll, dann wählen Sie die aus kleinen handwerklichen Betrieben von der Nordsee.