Berichte & Studien
Bericht "Gleiche Standards für alle Lebensmittel"
Plädoyer für eine EU-Regulierung mit Spiegelvorschriften für Importlebensmittel aus Drittländern
Stand: April 2024
Aktuell ist das Recht darauf, zu wissen, was man isst, für Verbraucher*innen in der EU nicht gegeben, denn: Obwohl in der Europäischen Union Mindeststandards für die Lebensmittelproduktion gelten, müssen importierte Lebensmittel aus Drittländern diesen nicht entsprechen. Slow Food Deutschland fordert die EU in diesem Bericht auf, die Doppelstandards für Import-Lebensmittel zu beenden und durch so genannte Spiegelmaßnahmen sicherzustellen, dass Import-Lebensmittel mindestens den EU-Standards entsprechen. Denn aktuell haben Verbraucher*innen bei Lebensmitteln aus EU-Drittstaaten keinerlei Gewissheit darüber, wie diese produziert wurden. So gelangen u.a. genmanipuliertes Soja, Rindfleisch, das unter Verwendung von Antibiotika als Wachstumsförderer gezüchtet wurde, und mit hochtoxischen Substanzen behandeltes Obst auf hiesige Teller. Eine Analyse ausgewählter Lebensmittel zeigt die negativen Auswirkungen auf die Gesundheit von Mensch, Tier und Ökosystemen in Produktionsländern – vor allem des globalen Südens - sowie eine Wettbewerbsverzerrung für hiesige Bäuer*innen auf.
Zur Veranschaulichung der Existenz von Doppelstandards und der enormen regulativen Diskrepanzen zwischen EU- und Import-Produkten hat Slow Food Deutschland eine Fallstudie zu drei Lebensmitteln durchgeführt: Rindfleisch, Soja und Äpfel. Bereits die ausschnitthafte Analyse dieser drei Lebensmittel macht die negativen Auswirkungen fehlender Standards auf Mensch, Tier und Umwelt deutlich, darunter kommt es in Ländern des globalen Südens zu Pestizidvergiftungen, Ökosystemverpestung sowie Land- und Ressourcenraub, vor allem gegenüber indigenen Völkern. Diese drei Produkte unterstreichen einerseits die mangelnde Transparenz für europäische Verbraucher*innen im Zusammenhang mit in die EU importierten Lebensmitteln, und andererseits die negativen gesundheitlichen, sozialen und ökologischen Auswirkungen auf die Erzeugerländer.
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Umweltgerechte und nachhaltige Fleischwirtschaft am Beispiel Rind
Gute Praxisbeispiele für sozial-ökologisch innovative Betriebsformen
Wie bereits im Milch-Projekt möchte Slow Food Deutschland auch beim Rindfleisch konkrete Antworten ermitteln, die die Verbraucher*innen in ihrem Alltag unterstützen. Was ist eine zukünftige Qualität von Rindfleisch? Welche Kriterien können Menschen davon überzeugen, bei Betrieben in der Region einzukaufen, die auf nachhaltige, ökologische und soziale Weise Rindfleisch erzeugen und anbieten? Welche Wege müssen politisch und wirtschaftlich dafür geebnet werden?
Mit dieser Studie möchte Slow Food Deutschland die eigene Definition für Qualität im
Bereich Rindfleisch vertiefen und konkretisieren und damit beteiligte Akteur*innen unterstützen, ökonomisch, ökologisch und sozial nachhaltige Produktions- und Verarbeitungsmodelle zu entwickeln und voranzutreiben. Das Projekt richtet sich daher gleichermaßen an Produzierende, Verarbeiter*innen und Händler*innen sowie Verbraucher*innen, an Menschen entlang von Wertschöpfungsketten, die Nachhaltigkeit bereits einschließen, voraussetzen oder dies künftig verstärkt tun möchten.
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Umweltgerechtigkeit und Nachhaltigkeit in der Milchwirtschaft. Gute Praxisbeispiele für sozial-ökologisch innovative Betriebsformen
Wie können Milch und Milcherzeugnisse „gut, sauber, fair“ erzeugt, verarbeitet und vertrieben werden? Mit dieser Frage setzte sich Slow Food zwei Jahre lang im Rahmen eines Projektes auseinander. In dem vom Umweltbundesamt geförderten Projekt „Umweltgerechtigkeit und Nachhaltigkeit in der Milchwirtschaft“ untersuchte Slow Food Deutschland die Stellschrauben und Rahmenbedingungen für Betriebe, um Milch und Milchprodukte so zu erzeugen und zu vermarkten, dass es Mensch, Tier und Umwelt gleichermaßen gut geht. Die Ergebnisse veröffentlichte der Verein in einer gleichnamigen Studie.
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Pro Adressat können jeweils zwei Exemplare bestellt werden.