Weltbodentag: Durch Bodengesundheit Zukunft unserer Ernährung sichern
Die Zukunft unserer Ernährung hängt von gesunden Böden ab. Boden ist die Grundlage der Landwirtschaft , denn weit über 90 Prozent aller Nahrungsmittel entstehen im, auf oder durch den Boden. Ihn zu schützen hat daher höchste Priorität, wenn wir die Ernährung für künftige Generationen sichern wollen, denn nur aus gesunden Böden werden künftig noch Lebensmittel hervorgehen. „Der Erhalt gesunder Böden durch eine zukunftsfähige Landwirtschaft und den Bodenschutz in allen Sektoren muss politisch höchste Priorität haben. Die Umsetzung eines bodenerhaltenden Lebensmittelsystems erfordert allerdings auch verantwortungsbewusste Verbraucher*innen, die bereit sind, einen höheren Preis für ökologisch erzeugte Lebensmittel zu zahlen. Ohne, dass alle Akteur*innen an einem Strang ziehen, ist der nötige Wandel nicht leistbar. Deshalb müssen Maßnahmen für den Bodenschutz von der Politik gefördert, von Erzeuger*innen umgesetzt und von Handel und Verbraucher*innen durch den Kauf und Vertrieb nachhaltiger Lebensmittel mitgetragen werden“, kommentierte Ursula Hudson, Vorsitzende von Slow Food Deutschland.
Den Boden zu schützen ist auch deshalb wichtig, weil die Bodengesundheit sich direkt auf die Pflanzengesundheit auswirkt. „Gesunder Boden ist die Basis für gesunde Pflanzen“, meint Franz Rösl, Gründer der Interessengemeinschaft gesunder Boden e. V., die eng mit Slow Food kooperiert. Er erklärt weiter: „Bekommt die Pflanze täglich Fast Food in Form ausgelaugter Böden, dann fehlen ihr mit der Zeit wichtige Bestandteile. Insbesondere die natürliche Zufuhr von Mikronährstoffen wird unterdrückt. Fehlen der Pflanze Nährstoffe und Spurenelemente in einem ausgewogenen Verhältnis, dann liefert die Pflanze zwar Energie, also Ertrag, aber darüber hinaus kann sie fast nichts leisten“. Bodenschutz ist also auch Pflanzenschutz, denn nur nährstoffreiche Böden bringen nährstoffreiche Lebensmittel hervor und stehen uns langfristig für die Lebensmittelproduktion zur Verfügung. Als förderungswürdig sieht Slow Food deshalb nur eine Lebensmittelproduktion, die den Einsatz von Pflanzenschutzmitteln auf das Nötigste begrenzt, Überdüngung vermeidet und aktiven Bodenschutz betreibt zum Beispiel durch Fruchtfolgen und das Setzen auf Vielfalt auf dem Acker.