Schlat: Sommerfest
Schlat, 23.7.2017 | Zwischen Gewürzluike und Jakob Fischer – Feiern auf den Streuobstwiesen von Jörg Geiger
Mit hunderten verschiedener Apfel-, Birnen- und Quittensorten sind die Streuobstwiesen am Albtrauf ein wahres Biotop, welches es zu schützen gibt. Denn der Erhalt einer solchen Vielfalt ist längst nicht selbstverständlich. Darin waren sich auch dir Gäste einig. Sie entspannten begeistert inmitten der alten Sorten, zwischen Gewürzluike und Jakob Fischer, Rheinischem Bohnapfel, Welschisner und spätblühendem Tafelapfel. Strohballen und Liegen an schattigen Plätzen boten Rückzugsmöglichkeiten nach dem Essen. Letzteres wiederum fand auf der Baumwiese auf gepolsterten Bänken und an Holztischen statt. Ein umfangreiches Buffet stillte den Hunger aller Teilnehmenden und weckte bei ihnen Genuss und Freude. Unter anderem gab es verschiedene Brotsorten mit dreierlei Dips, regionalen Käse wie z. B. Schlater Hohwiesenkäse, Wurstspezialitäten wie Zähringer Schinken und Schlater Lammsalami. Den Salat gab es im Glas zum Schütteln mit Birnenmostdressing, Garten- und Wiesenkräutern sowie karamellisierten Nüssen. Das Schweinebäcklemousse wurde mit Alblinsensalat serviert. Die Alblinse war an diesem Tag nicht die einzige Passagierin der „Arche des Geschmacks“ von Slow Food. Denn auch die nordhessische Ahle Wurscht wurden. Wer noch etwas Platz für etwas Süßes ließ, erfreute sich zum Nachtisch am Obstsalat, dem Schokoladensouffle oder der Crème brûlée.
Zu den Höhepunkten des Tages gehörte natürlich die Getränkeauswahl von Jörg Geiger. Sie kam direkt aus Geigers Manufaktur. Zur Begrüßung gab es u. a. alkoholfreien PriSecco, der aus alten WiesenObst-Sorten gepresst wird sowie den Presidio Birnenschaumwein Champagner Bratbirne (Brut) aus der Magnum-Flasche. Zum Essen empfahl Jörg Geiger Craft Cider. Beim Digestif konnten die Gäste zwischen dem Birnenbrand „Stuttgarter Gaishirtle“ und dem „Don't call me Gin" auswählen. Für unterhaltsame Spannung sorgte am Nachmittag die Zaubershow eines 17jährigen Geislingers, der sich für die Ausführung seiner Tricks Unterstützung aus dem Publikum suchte.
Bild oben: Für die Teilnehmenden gab es ausreichen schattige Plätzchen und eine große Auswahl an Getränken, direkt aus der Manufaktur von Jörg Geiger.
WiesenObst - die Streuobstinitiative von Jörg Geiger
Während einer Führung durch die Wiesen erfuhren die Teilnehmer, was es mit Wiesenobst auf sich hat, wie es weiterverarbeitet wird und welche Bedeutung Streuobstwiesen für den Erhalt der biologischen Vielfalt einer Region haben. Denn Streuobstwiesen sind nicht nur ein wichtiger Bestandteil von Kulturlandschaften sondern bieten z. B. zahlreichen Vogel- und Insektenarten einen wichtigen Lebens- und Rückzugsraum. Und wie im Fall von Jörg Geiger sind Streuobstwiesen auch beispielhaft für regionale Lebensmittelerzeugung und biologische Landwirtschaft. „Jörg Geiger ist einer, der den Wandel zu mehr Nachhaltigkeit bei sich vor der Haustür vorantreibt und das im Sinne von Slow Food. Regionale Strukturen und lokale, landwirtschaftliche Produktionsstätten werden wieder aufgebaut und gestärkt“, so Klaus Flesch, der stellvertretende Vorsitzende von Slow Food Deutschland e. V. Und die Idee hinter der Initiative „WiesenObst“? Der Verein setzt sich dafür ein, regionaltypische sowie landschafts- und lebensraumprägende Wirtschaftsformen zu erhalten und zu modernisieren. Dabei werden Belange der Wirtschaftlichkeit, des Naturschutzes, der Erhaltung von Artenvielfalt, der Pflege und Gestaltung von Lebensräumen sowie der daraus resultierenden verschiedenen Qualitätseigenschaften in zukunftsfähiger Weise miteinander kombiniert. Wiesen- und Stücklesbesitzer kümmern sich um alte Obstsorten, der Verwerter bezahlt dafür ein ordentliches Geld und bekommt von seinen Kunden, die das Produkt wertschätzen, wiederum einen angemessenen Preis. So bildet sich ein neuer, lokaler Markt und es wird gegessen bzw. getrunken, was man retten will – ganz im Sinne von Slow Food.
Bild oben: Eine Zaubershow sorgte für eine passende Pause nach dem Essen.
Alle Bilder: © Slow Food Deutschland e. V.
Schlat, 23.7.2017 | 25 Jahre Slow Food: Sommerfest in Stuttgart
Das diesjährige Sommerfest des Conviviums Stuttgart findet an einer Langen Tafel in den Streuobstwiesen bei Jörg Geiger in Schlat statt.
Gemeinsame mit der Slow Food Deutschland Vorsitzenden Ursula Hudson wird nicht nur auf 25 Jahre Slow Food Deutschland angestoßen, sondern auch die Streuobstinitiative "Wiesenobst" ins Leben gerufen. Mit hunderten verschiedener Apfel-, Birnen- und Quittensorten sind die Streuobstwiesen am Albtrauf ein wahres Biotop, dessen Vielfalt es zu schützen gilt. Wer sein Picknick nicht selbst mitbringen möchte, kann für 29 Euro pro Person einen gut gefüllten Picknickkorb von Jörg Geiger erhalten. Die Getränke stammen ebenfalls direkt aus seiner Manufaktur. Am Nachmittag sorgt eine Band für musikalische Unterhaltung. Ein Shuttle-Service von Stuttgart und zurück ist geplant (Kosten rund 10 Euro).
Um Anmeldung unter stuttgart@slowfood.de wird gebeten.
Datum: Sonntag, 23.7.2017
Uhrzeit: 12:00 Uhr - 18:00Uhr
Titel: 25 Jahre Slow Food – Sommerfest
Ort: Schlat bei Stuttgart
Mehr Informationen:
Presidio: Birnenschaumwein aus der Obstsorte Champagner-Bratbirne