Gemeinsam für Klimagerechtigkeit und die Zukunft der Landwirtschaft - Offener Brief an von der Leyen, Timmermanns, Wojciechowski und Kyriakides
"Bei der anstehenden GAP-Entscheidung geht es um mehr als nur die Verteilung von Geldern aus dem finanzstärksten Fördertopf der EU. Es geht um eine lebenswerte Zukunft für unsere und die nachfolgenden Generationen auf diesem Planeten", heißt es in dem Brief.
Erstmalig haben sich Jugendorganisationen aus dem gesamten Ernährungssystem und der Klimagerechtigkeitsbewegung in einem Bündnis zusammengeschlossen, um sich gemeinsam zu positionieren. Sie möchten damit deutlich machen, dass Agrarpolitik ein gemeinschaftliches Projekt ist, in welchem Landwirtschaft, Umwelt, Klima und Gesellschaft zusammen gedacht werden müssen.
"Wir brauchen eine Agrarpolitik, die Gemeinsamkeiten sucht, anstatt zwischen den Interessen zu spalten. Mit dem aktuellen Reformentwurf ignoriert die Kommission ihre Verantwortung gegenüber Landwirt*innen weltweit, die schon heute am stärksten von den Folgen der Klimakrise betroffen sind. Zur Bewältigung der Klimakrise benötigt es Bündnisse, die über scheinbare Differenzen hinweg gehen und gemeinsam für eine zukunftsfähige Agrarwende einstehen", sagt Julia Thöring von Fridays for Future.
Heute werden die Verhandlungen zwischen Kommission, Rat und Parlament zur GAP in Brüssel fortgesetzt. Die Initiator*innen des Bündnisses machen in ihrem Schreiben deutlich, dass die aktuelle Reform der gemeinsamen Agrarpolitik eine elementare Entscheidung über die Zukunft der Landwirtschaft ist. Sie fordern daher eine GAP, die Klima, Umwelt und Biodiversität schützt und Landwirt*innen fair für ihre gesellschaftlichen Leistungen entlohnt.
Sarah Schulte-Döinghaus, Bundesvorsitzende KLJB Deutschlands e.V.: "Was lange währt, wird endlich gut? Nicht so bei der Gemeinsamen Agrarpolitik der EU. Trotz der andauernden Diskussion und den jetzigen Trilogverhandlungen verfehlt der aktuelle Entwurf zur GAP die Ziele des Green Deals und lässt das Potential für eine klimagerechte Landwirtschaft und einen umfassenden Wechsel des Ernährungssystems ungenutzt."
2021 werden die Gelder der Gemeinsamen Agrarpolitik der EU für die nächsten sieben Jahre neu verteilt. Mit 32% ist die GAP der größte EU-Haushaltsposten. Über 10% der gesamten Treibhausgasemissionen der EU werden durch die Landwirtschaft verursacht. Zugleich mussten in den letzten 15 Jahren fast 25% der landwirtschaftlichen Betriebe in der EU aufgeben.
"Zukunft wird aus Mut gemacht. Den Herausforderungen wie Klima- und Biodiversitätskrise können wir nur mit einer mutigen, nach vorne gerichteten Agrarpolitik begegnen, die Schutz von Klima, Biodiversität, Umwelt und Tieren honoriert!“ ergänzt Simon Marx, Gärtner und Bundesvorsitzender Junges Bioland e.V.
Den vollständigen Brief gibt >>hier