Slow Food Youth Deutschland Netzwerktreffen in Leipzig
Noch ganz überwältigt.
Dass die Netzwerktreffen von Slow Food Youth Deutschland (SFY) eine Erfahrung der besonderen Art sind, die Teilnehmenden höchst divers und interessant, die Eindrücke gewaltig und die Köpfe mit so vielen spannenden Themen gefüttert werden, durfte ich glücklicherweise schon einige Male erleben. So viel dazu.
Merkwürdigerweise ist es in diesem Moment aber ein ganz bestimmtes Statement, welches mir besonders im Kopf geblieben ist:
Leipzig ist wie Berlin. Nur eben bevor alle wussten, dass es cool ist.
Diese Aussage habe ich so oder so ähnlich von mindestens drei unterschiedlichen Leuten gehört und nein, er hat nicht wirklich etwas mit „gut, sauber, fair“ zu tun, sondern kurz zusammengefasst meint er:
Leipzig kann in Sachen Diversität, Aktivismus und politischem Handeln definitiv mit Berlin mithalten. Noch ist Leipzig aber nicht so überlaufen. Ich glaube das nennt sich Geheimtipp.
Und wie passt das jetzt auf Slow Food Youth?
Slow Food Youth ist wie...
Die Umwandlung des Statements in ein SFY-Äquivalent lasse ich an dieser Stelle mal sein, aber es ist doch eben genau so:
Langsam, aber sicher, sind immer mehr Menschen in und aus ganz Deutschland mit dabei und merken wieviel Kraft, Energie und Spaß tatsächlich im SFY-Netzwerk stecken. Ein guter Zusatz: Von Anonymität findet sich keine Spur, jede*r freut sich über altbekannte Gesichter mindestens genauso wie über die Neuzugänge, die sich bei diesem Netzwerktreffen sogar fast in der Überzahl befinden.
All das ist nicht zuletzt der beeindruckenden Arbeit der bis vor Kurzem amtierenden SFY-Leitung zu verdanken. Mit einem Potpourri aus Vorträgen, Fragerunden, Diskussionen und Energizern, gab es ein vollgepacktes Programm: Wir hatten Besuch von Ilka Dege, Koordinatorin für Agrarpolitik beim Deutschen Naturschutzring, die wir mit unseren Fragen rund um Europapolitik und EU-Wahlen löchern konnten, machten eine Schnitzeljagt durch Leipzig und besuchten den Gemeinschaftsgarten „Annalinde“ sowie die zugehörige Gärtnerei, wo wir viel Neues zum Thema urbaner Lebensmittelversorgung lernen konnten.
Auch mit dem Netzwerk selbst beschäftigten wir uns intensiv: die SFY-Kampagne #foodisPOLITICS, deren Idee bei dem vorangegangenen Netzwerktreffen entstanden war, wurde vorgestellt und auch die anderen AGs konnten das Netzwerktreffen nutzen, um sich mit den Teilnehmenden über die Fortschritte und Herausforderungen ihrer Projekte auszutauschen. Natürlich tauchte auch immer wieder die Frage auf: „Wer oder was ist Slow Food Youth?“ Angeleitet von der ehemaligen Leitung, wurden diese Fragen ausführlich beantwortet und diskutiert. Gut informiert wurde dann am Sonntag die neue Leitung gewählt, die für die kommenden 12 Monate, die Tätigkeiten vom Slow Food Youth Netzwerk koordinieren wird. Dieses Mal hatten wir zudem das Glück Valentina Gritti vom Slow Food Youth Network (SFYN) aus Rotterdam mit dabei zu haben, die die internationalen Beziehungen von SFYN pflegt. Zu sehen wie weit es unsere Bewegung trägt und wie viele Menschen an den unterschiedlichsten Orten der Welt für ein nachhaltiges Lebensmittelsystem mit Genuss kämpfen, blieb sicher nicht ohne Wirkung.
Die Vielfalt an spannenden Themen und Aktionen, die das Wochenende füllten, ließen uns alle zwar erschöpft, aber voll neuer Motivation und ganz beseelt von blühenden Ideen den Weg nach Hause antreten. Ideen, die die Zukunft unserer Ernährung zum Positiven verändern, Genuss und Nachhaltigkeit miteinander vereinen und durch Menschen initiiert und umgesetzt werden, die mit Leidenschaft und Herz auf diese Ziele hinarbeiten. Das ist Slow Food Youth.