Blunk, Fulda, Hamburg, Münster: World Disco Soup Day
Blunk, Münster, Fulda, Hamburg, 29.4.2017 | Schnippeln, Kochen und Tanzen gegen Lebensmittelverschwendung
In Deutschland wurde Geschirr und Tanzbein in Hamburg, Münster, Fulda und Blunk geschwungen. Und die Teilnehmenden waren sich am Ende einig: Zweibeinige Möhren und Knubbelkartoffeln schmecken genauso gut wie ihre optisch perfekten Artgenossen. Denn der Geschmack hängt in keinster Weise mit der Form zusammen. In Münster etwa verarbeiteten rund 150 Gäste das mitgebrachte Gemüse innerhalb von zwei Stunden zu einem köstlichen Hauptgericht für alle. Die „Aftershow Party“ stieg nach getaner Arbeit mit 300 Menschen. Am Slow Food Youth Infostand informierten sich die Gäste über Möglichkeiten, in ihrem Alltag Lebensmittelverschwendung zu vermeiden und diskutierten dazu in angeregten Gesprächen. Die kulinarischen Highlights des Tages waren ganz klar die selbstgemachten Pestos, u. a. aus Möhren- und Radieschengrün. Währenddessen trotzten die Hamburger den nordischen Wind- und Wetterverhältnissen. Planen und ein Pavillon boten hier Schutz zum Zubereiten der verschiedenen Gerichte.
Bild oben: Frederik Schulze-Hamann, Vorstandsmitglied von Slow Food Deutschland (li.) gemeinsam mit Fari-dullah Noor. Der gebürtige Afghane wird im Landhaus Schulze-Hamann zum Koch aus-gebildet. | © Schulze-Hamann
World Disco Soup Day auf dem Land in Schleswig-Holstein
Auch in Blunk machte der World Disco Soup Day Station: Im Landhaus Schulze-Hamann kamen 60 engagierte Teilnehmende in familiärer Atmosphäre zusammen. Vor allem Kinder und Jugendliche aus Blunk und Umgebung waren begeistert bei der Sache und wurden dabei teils von ihren Eltern begleitet. Auch Slow-Food-Mitglieder aus Hamburg und Lübeck nutzen den Aktionstag als Anlass, sich hier zu treffen, mitzuhelfen und auszutauschen. In Blunk stand der Aktionstag außerdem unter dem Thema „from nose to tail“. So erfuhren die Besucher, was es mit dem Thema Ganztierverwertung auf sich hat. Eine Schäferin zeigte den Gästen, zu was die Wolle von Schafen alles weiterverarbeitet werden kann. Der Schlachtermeister des Landhauses bereitete außerdem Lammfrikadellen und Lammbratwürstchen zu. Im Rahmen aller vier Schnippeldiskos in Deutschland gab es daher Informationen und selbst zubereitetes Essen „satt“.
Bild oben: Die Blunker Jugend zeigte sich engagiert beim Zubereiten der Gerichte. | © Schulze-Hamann
Zum World Disco Soup Day
Jährlich werden 1.3 Milliarden Tonnen Lebensmittel weltweit weggeworfen. Das internationale Slow-Food-Youth-Netzwerk möchte diesen Ausmaßen der Lebensmittelverschwendung und -verlusten die Stirn bieten und rief am 29. April 2017 den ersten World Disco Soup Day (WDSD) aus. Im Rahmen des Aktionstages organisierte Slow Food Youth in 36 Ländern Schnippeldiskos. Eine Schnippeldisko, oder Disco Soup, ist eine öffentliche, kulinarische Protestaktion, bei der nicht marktfähiges Obst und Gemüse von Erzeugern und Supermärkten eingesammelt und bei coolen Beats eines DJs, zu einem gemeinsamen Essen verarbeitet wird.
Bild oben: Schnippeldisko in Münster. Die Vorbereitungen laufen auf Hochtouren: Rund 150 Menschen halfen beim Schnippeln mit. | © Lena Schniering
In Blunk fand die Slow Food Schnippeldisko und „nose to tail party“ im Landhaus Schulze-Hamann statt.
In Münster fand die Schnippeldisko im AMP Münster statt.
In Fulda fand die Schnippeldisko im Café Panama (Langebrückenstraße 14, 36037 Fulda) statt.
In Hamburg fand die Schnippeldisko in der Keimzelle (Ölmühle, 20357 Hamburg) statt.
Zu den kulinarischen Highlight in Münster gehörten selbstgemachte Pestos aus Möhren- und Radieschengrün. | © Lena Schniering
Mehr Informationen:
Schnippeldisko bei Slow Food Youth
World Disco Soup Day 2017 auf Facebook
Slow Thema "Lebensmittelverschwendung": Informationen, Positionen, Aktionen